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Hirschler, D. B. (d. 1890)

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Brüderlich grüßend ''H. R. Voth.''
 
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an die Allgemeine Konferenz, den 16. Okt. 1890 bei Childstown, Süd-Dakota.
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auf unserem Missionsfeld sind zwar oben berührt, doch gebührt sich hier eine weitere Erwähnung. An Schwester Voth hat die Mission eine liebe Christin und Darlington eine tüchtige und treue Hausmutter, die Indianer-Kinder eine hingebende Pflegemutter, ihre eigenen Kinder und deren Vater ein Kleinod verloren. Ihr Ersatz ist bis jetzt noch ein in Frage stehender. Wohl hat der besonders hart betroffene Br., unser l. Missionar H. R. Voth, in Ergebung das Werk weiter geführt, und haben seine Kinder sowohl als die Indianer-Kinder an der l. Schwester S. Richert bisher eine so treue Pflegerin gehabt, daß sie sehr wohl versorgt waren. Nicht minder ist die Hausmutter-Stelle auf Darlington durch Schwester Richert gut besetzt, so daß während wir der aus der Arbeit heimgerufenen Schwester ein seliges Andenken bewahren, wur Ursache haben, dem Herrn zu danken für seine freundliche Durchhülfe bis zu dieser Stunde. Nun hat aber Schwester Richert um ihre Entlassung gebeten, weil sie einem andern Berufe nach Gottes Fügung zu folgen habe, und mußte ihr selbstverständlich ihre Bitte gewährt werden. Sie wird an Weihnachten ihre Stelle niederlegen. Da gilt es, den Herrn zu bitten, daß er dem Hause und den Kindern eine neue Mutter zuführe, damit diese fühlbare Lücke in jeder Richtung wieder ausgefüllt werde.
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''Br. D. B. Hirschler's''
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plötzliches Abscheiden ist nicht minder bedauerungsvoll für Cantonment.
   
 
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Revision as of 10:36, 21 August 2014

Christlicher Bundesbote obituary: 1890 Sep 18 p. 1

Birth date:

text of obituary:

Missionar Hirschler gestorben.*)

Montag, den 8. September, erhielt ich folgende Depesche:

"El Reno, Ind.-Terr., 7. Sept. 1890. Bruder Hirschler ist heute Abend am Nervenfieber gestorben. Die Beerdigung wird am Dienstag stattfinden.

H. R. Voth.

Dieses ist ein anderer schwerer Schlag für unsere Mission, aber besonders schwer ist er auch für Schwester Hirschler. Sie war selbst eine Zeitlang schwer krank; vor einigen Wochen mußte sie sehen, wie das einzige Kindlein und jetzt der Gatte durch den Tod von ihr hinweggenommen wurde. Gottes Wege sind nicht unsere Wege und Seine Gedanken sind nicht unsere Gedanken. Aber doch sind Gottes Wege immer recht und gut, so dunkel und verborgen sie uns auch oftmals scheinen mögen. Der Herr liebt dennoch die Seinen, wenn es auch bisweilen scheint, Er schlage sie hart.

A. B. Schelly.

  • ) Für das Nähere verweisen wir auf die Korrespondenzen von Cantonment.

Anm. d. Red.


p. 4:

Korrespondenzen.

Cantonment, Ind.-Terr., den 3. Sept. 1890. Lieber Bundesbote! Wieder befinde ich mich in Cantoment an einem Krankenbett. Vorgestern früh Morgens kam ein Eilbote mit der Nachricht nach Darlington, daß unser lieber Missionar, Br. D. B. Hirschler, hier ernstlich erkrankt sei und ich möge gleich heraufkommen. Zugleich brachte genannter Bote eine Depesche an Dr. S. S. Henry [sic, Haury], er möge gleich nach Cantonment kommen. Ich reiste sofort mit der Post ab, kam vorgestern Abend hier an und fand Br. Hirschler sehr krank. Es gelang jedoch, während der Nacht sein Fieber etwas zu reduciren, aber während des gestrigen Tages machte es, wenn es auch hier und da etwas field, zusehends Fortschritte. Etwa um 8 Uhr Abends, als ich im Schulzimmer gerade die Abend-Andacht hielte, trat plötzlich große Schwäche ein, und der Kranke sagte mir, als ich an sein Lager eilte, er glaube, er sterbe, und nahm von den Seinen Abschied, traf noch einige letzte Anordnungen und ersuchte uns, mit und für ihn zu beten, was auch geschah. Auch ersuchte er uns mit ihm das Lied zu singen:

My hope is built on nothing less,
Than Jesus' blook and righteousness etc.

Der liebe Gott jedoch erhörte unsere Gebete und gab Segen zu der angewendeten stimulirenden Medizinen. Der Puls, der mehrere Male fast ganz still stand, wurde wieder stärker und der Kranke erholte sich so weit, daß die Geschwister beruhigt sich zurückziehen konnten. Auch gelang es, die Fiebertemperatur und den Puls bedeutend zu reduziren, so daß der Patient während des größten Theiles der Nacht verhälnitßmäßig munter war. Gegen Morgen kam zu unser Aller Freude Dr. Haury hier an, zwar auch recht angegriffen, weil er auch schon mehrere Tage und Nächte fast keine Ruhe gehabt hatte.

Gerade jetzt (Vormittags) ist Bruder Hirschler wieder recht schwach und sein Fieber ist wieder gestiegen. Der liebe Gott wolle unsere Gebete erhören und ihn unserm Werke, vor Allem aber seiner tiefgebeugten Gattin, die ja eben erst selbst von ihrem schweren Krankenlager aufgestanden war und ihr kleines Töchterchen hat in's Grab legen müssen, erhalten. Am 4. September, 1 Uhr Morgens: Will Obigem noch hinzufügen, daß der Zustand des Kranken sich seit ich Obiges schrieb, wie es scheint, sich etwas gebessert hat. Er schläft jetzt schon mehrere Stunden verhältnißmäßig ruhig; der Puls varirt allerdings immer noch zwischen 106 und 116 Schäge und die Temperatur zwischen 102 3/4 und 104 Grad, aber ich habe jetzt doch schon wieder mehr Hoffnung auf Genesung, Dr. Haury wird mehrere Tage hier bleiben. Betet für uns namentlich für den kranken Bruder.

Am 6. Sept., 5 Uhr Morgens: Br. Hirschler lebt noch, aber seit gestern Abend haben sich mehrere Zeichen, die bei dieser Krankheit gewöhnlich nahe Auflösung ankündigen, eingestellt, und wir erwarteten Nachts eine Zeitlang fast jede Minute sein Ende. Der liebe Gott kann allerdings ja noch Wunder thun. Vielleicht hilft er auch noch hier, wenn Menschenhülfe aus ist.

Brüderlich grüßend

H. R. Voth.

Cantonment, Ind.-Terr., am 6. Sept., 11 Uhr Abends. Nachschrift zu meiner Correspondenz von heute Morgen. Bruder Hirschler starb heute Abend um halb 9 Uhr eines sanften und, wie wir fest hoffen, seligen Todes. Es ist das ein sehr harter Schlag für uns Alle und vor Allem für seine so schwer geprüfte Gattin. Das Leichenbegängniß findet am 9. September statt, um einigen Verwandten, die Dr. Haury und ich heute benachrichtigen, Zeit zu geben, herzukommen. — Gottes Wege sind wunderbar und schwer, aber sie sind weise und heilig.

Brüderlich grüßend

H. R. Voth.

Cantonment, I. T., 10. Februar [sic, September] 1890.—Lieber "Bundesbote!" Ueber die Krankheit und den Tod unseres lieben Bruders u. Missionars, D. B. Hirschler, habe ich bereits geschrieben. Gestern nun wurde die Leiche des Dahingeschiedenen in's stille Grab gebettet. Der Vater ruht nun neben dem, erst vor einigen Wochen heimgegangenen Töchterlein. —

Vorgestern schon kamen von Darlington die Missionsschwestern Susie Dester und Susie Richert, sowie auch Schw. Martha Sprunger und gestern Morgen kamen die Brüder des Verstorbenen, Rev. John Hirschler und Br. Jakob Hirschler von Hillsboro und seine Schwestern, Mrs. Dettweiler und Mrs. S. S. Haury, ferner Br. Chr. Krehbiel hier an. Nachmittags fand dann die Beerdigung statt, unter Theilnahme aller hier weilenden Weißen und vieler Indianer. Zuerst sangen wir Lied 162, Gosp. Hymns, welches der Kranke uns einmal ersuchte, zu singen. Dann las der Unterzeichnete den 23. Psalm und sprach dann, nachdem Br. S. S. Haury ein Gebet gesprochen, über Ev. Joh. 13, 7. Zum Schluß sangen wir Lied No. 4. Auf dem Kirchhof sangen wir, nachdem der Unterzeichnete den ersten Theil aus Offb. Joh. 22 gelesen, ein Gebet gehalten und den in's Grab Gesenkten eingesegnet hatten, noch Lied No. 385, welches der Verstorbene noch so schön und klar sang, als er schon so sehr krank war.—

Nachmittags predigte Br. Krehbiel in Deutsch und Abends sprach er, Br. John S. Hirschler wie auch Br. S. S. Haury noch zu Weißen und Indianern in Englisch.

Br. J. J. Kliewer, an den ich einen Eilboten gesandt hatte, ist noch nicht hier. Wir erwarten ihn jedoch heute.

Der liebe Gott wolle nun Licht und Weisheit geben zur weiteren Regulirung der Angelegenheiten hier in Cantonment.

Brüderlich grüßend H. R. Voth.



Christlicher Bundesbote obituary: 1890 Oct 30 p. 1

text of obituary:

Missions-Behörde-Bericht

an die Allgemeine Konferenz, den 16. Okt. 1890 bei Childstown, Süd-Dakota.

17. Die Todesfälle

auf unserem Missionsfeld sind zwar oben berührt, doch gebührt sich hier eine weitere Erwähnung. An Schwester Voth hat die Mission eine liebe Christin und Darlington eine tüchtige und treue Hausmutter, die Indianer-Kinder eine hingebende Pflegemutter, ihre eigenen Kinder und deren Vater ein Kleinod verloren. Ihr Ersatz ist bis jetzt noch ein in Frage stehender. Wohl hat der besonders hart betroffene Br., unser l. Missionar H. R. Voth, in Ergebung das Werk weiter geführt, und haben seine Kinder sowohl als die Indianer-Kinder an der l. Schwester S. Richert bisher eine so treue Pflegerin gehabt, daß sie sehr wohl versorgt waren. Nicht minder ist die Hausmutter-Stelle auf Darlington durch Schwester Richert gut besetzt, so daß während wir der aus der Arbeit heimgerufenen Schwester ein seliges Andenken bewahren, wur Ursache haben, dem Herrn zu danken für seine freundliche Durchhülfe bis zu dieser Stunde. Nun hat aber Schwester Richert um ihre Entlassung gebeten, weil sie einem andern Berufe nach Gottes Fügung zu folgen habe, und mußte ihr selbstverständlich ihre Bitte gewährt werden. Sie wird an Weihnachten ihre Stelle niederlegen. Da gilt es, den Herrn zu bitten, daß er dem Hause und den Kindern eine neue Mutter zuführe, damit diese fühlbare Lücke in jeder Richtung wieder ausgefüllt werde.

Br. D. B. Hirschler's

plötzliches Abscheiden ist nicht minder bedauerungsvoll für Cantonment.