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Voth, Bertha (d. 1891)

From Biograph
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Christlicher Bundesbote obituary: 1891 Apr 16 p. 5

Birth date:

text of obituary:

in the Correspondence section

Darlington, I.-Ter., 2. April.

"Des Herrn Wege sind nicht unsere
und Seine Gedanken sind nicht unsere
Gedanken."

Die Wahrheit obigen Verses haben wir und besonders der liebe Bruder Voth, in den letzten Tagen auf's Neue erfahren, indem wir die liebe kleine Bertha, unser aller Liebling, durch den Tod verloren. — Eine Woche vor ihrem Tode war die liebe Kleine gesund und vergnügt und man hätte nicht gemeint, daß der helle Sonnenstrahl so bald erlöschen würde — aber — des Herrn Gedanken, sind nicht unsere Gedanken. Sie ist jetzt droben beim lieben Heiland und bei der Mama, die ihr vorangegangen. Wie schmerzlich der liebe Bruder den Verlust des kleinen Lieblings empfindet, läßt sich nur denken. Der Herr, der in solchen Lagen allein trösten kann, wolle ihn trösten. Die kleine Bertha war 8 Tage krank; anfänglich hatte sie nur Fieber, welches aber zuletzt in Lungenfieber überging. Sie hatte auf ihrem Krankheit recht viel auszuhalten. Letzten Montag, den 30. März, ging die liebe Kleine zu ihrer ewigen Ruhe ein; ihre Leiche wurde gestern, den 1. April, beerdigt. Rev. Dwire, Superintendent von der Arapahoer Regierungsschule, hielt die Leichen-Rede über Matth. 11, V. 28. 29. Alle Leute von der Agentur, wie auch einige Indianer, beweisen dem tief betrübten Bruder ihre herzliche Theilnahme.

Unsere Kinder waren während dieser Zeit meistens stille und ernst. Der Herr gebe, daß diese seine ernste Sprache und die ernsten Ermahnungen, die da angeknüpft wurden, nicht vergebens seien an unser aller Herzen.

J. H. Schmidt


Christlicher Bundesbote obituary: 1891 May 14 p. 1

text of obituary:

Nachruf für die kleine Bertha,

Töchterlein des Missionars H. R. Voth.

Ach, Trauerkunde kam schon wieder,
Ein Schmerz vom Missionsgebiet.
Auf's neu verklungen Grabeslieder,
Der holden Bertha, die nun schied.
Es sank in die geweihte Erde
Gar feierlich ein kleiner Sarg,
Daß er allda bestattet werde
In jene, den' die Mamma barg.

Verblichnes Blümlein schlummre süße,
Das an des Himmelsrand erblüht';
Doch nun im schönen Paradiese
In sel'ger Liebe neu erglüht.
Nun weilest du beim Mutterherzen,
Das damals in dem Tode brach —
Zwar fühlen wir die Trennungsschmerzen;
Dem Papa ist's ein schweres Ach!

Du einz'ges Röslein, dem das theure
Geliebte Schwesterlein entfloh,
Daß sich des Leides Schlag erneure
Im Frühling, wo sonst Alles froh.
Ob auch die Sonne scheinet heiter,
Dem Papa ist's ein Doppelschmerz.
Weil hier der kleinen Frieda, leider,
Nun nicht mehr schlägt ein Mutterherz.

Wer kennt sie nicht, die zarte Liebe.
Das heil'ge Band, das sanft umschlingt:
Das stets aus zartem, heil'gem Triebe
Dem Kindlein jedes Opfer bringt?
Die Eltern Lieb', die tief gegründet,
Im Herzen festgewurzelt ist:
Doch, wer da Trost beim Heiland findet,
Dem wird sein Schmerz mit Heil versüßt.

Dem Segen, welcher aufwärts ranket,
Und sich um jenen Oelbaum schlingt
Dem alle Welt ihr Heil verdanket,
Dem es mit süßem Echo klingt.
Du bist der Todesüberwinder,
Du bist des Lebens Siegesfürst,
Der Du auch früh entschlaf'ne Kinder,
An jenem Tag erwecken wirst.

Ja, segne unsre Thränensaaten,
Durch deines heilgen Geistes Kraft,
Daß sie zu unsrem Heil gerathen,
Zu üben gute Ritterschaft —
Daß unser Glaube weiter kämpfet,
Wenn auch das Herzblatt welkt und fällt;
Daß er mit Gottes Kraft stets dämpfet,
Das, was dem Herrn an uns mißfällt.

Am Anfang nicht, nicht in der Mitte —
Das Kleinod winket erst am Ziel,
Nach manchem schweren, sauren Tritte,
Nach manchem bittren Schmerzgefühl,
Ertönt die Feierabend-Flöte
Von jenen heil'gen Bergen her.
Hier unten ist's dem Geist zu öde,
Der Aufschwung ist ihm herrlicher.

Ja herrlich ist des Lebensabend,
Deß Tag ein stetes Werken war,
Und dann, wie wird es sein so labend
Bei jener auserkornen Schaar!
Dort finden wir die theuren Lieben,
Die wir mit Schmerzen hier beweint,
Dort, wo kein Scheiden wird betrüben,
Ein Herz, das mit den Herrn vereint.

Der Geist, der stets mit Ihm verbunden
Mit dem, der neues Leben schafft,
Deß Balsam heilt die tiefsten Wunden,
Der Stärkung schickt, wo mangelt Kraft.
Deß Allmachtswort das zweite Werde
Einst durch der Erde Triften ruft,
Und jedes Lämmlein seiner Heerde,
Erweckt aus sanfter Grabers Gruft.

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