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Thiessen, Dietrich Jakob (1858-1943)

From Biograph
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Christlicher Bundesbote obituary: 31 Aug 1943 p. 14-15


Birth date: 1858


text of obituary:


“Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, so sind es achtzig Jahre, und wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen.” Ps. 90, 10.

Obiges Psalmwort wurde mit Recht auf dem Begräbnis des alten Bruders Dietrich Jakob Thiessen, Dundurn, wiederholt zitiert. Onkel Thiessen, der Cousin meines seligen Vaters, wurde am 25. Februar 1858 in Münsterberg, Südrußland geboren. Seine Kindheit und Jugend verlebte er im elterlichen Heim. Fleißig, bescheiden in seinen Ansprüchen, war er ein treuer Sohn seiner Eltern. In seinem 21. Lebensjahr schloß er seinen Bund mit Gott und wurde auf das Bekenntnis seines Glaubens in Lichtenau von Aeltesten Jakob Toews getauft und in die Lichtenau Mennonitengemeinde aufgenommen. Am 23 August 1892 trat er in den Stand heiliger Ehe mit Elesabeth [sic Elisabeth] Friesen, Münsterberg. Aus dieser Ehe wurden zwei Söhne und zwei Töchter geboren. Die beiden Töchter sind dem Vater im Tode vorangegangen. Die schwere Zeit in Rußland löste ihn von seiner Scholle, mit der er durch die Jahrzehnte so fest verbunden war. Im Jahre 1925 wanderte er mit der Familie nach Canada aus und fand bei Dundurn freundliche Aufnahme. Die Söhne kauften bald eine Farm. Die alten Eltern waren immer sehr tätig und halfen mit in Haus und Hof. Im vorigen Sommer durften sie im Kreise der Kinder, Großkinder, und lieber Freunde ihre goldene Hochzeit feiern. Der Heimgegangene war kindlich gläubig und liebte die Gemeinschaft der kinder Gottes. Er hatte ein warmes Herz für die Mission und da es ihm an Geld mangelte, so unterstützte er die Mission durch Sachen, die er eigenhändig anfertigte und die auf den Missionsausrufen verkauft wurden. In den letzten Jahren fühlte er seine Hinfälligkeit stark und er sehnte sich einzugehen zur Ruhe der Kinder Gottes. Der Herr legte ihn auf ein kurzes Krankenlager. Er erkrankte an der Flu, die Lungenentzündung kam dazu und in einer Woche ging er heim, um den zu schauen, an den er so fest sich gehalten hatte in den Wechselfällen seiner langen Pilgerschaft. Am 15. August rief ihn der Herr über Leben und Tod im Alter von 85 Jahren, 5 Monaten und 21 Tagen heim. Die Beerdigung fand auf dem Kirchhof bei der Pleasant Point Kirche statt. Im Trauerhause richtete Bruder Wilhelm Wiens Worte des Trostes an die Leidtragenden. In der Kirche sprach Br. Gerhard Zacharias, der Ortsprediger, über die Herrlichkeit des Himmels nach Offenb. Joh. Kap. 7, 9 – 17, der Unterzeichnete über die Ruhe des Volkes Gottes nach Ebr. 4, 9 – 11 und den Schluß machte Br. Peter Koop, Aberdeen, im Anschluß an Joh. 5, 28. 29.

“Wie selig die Ruhe bei Jesus im Licht!
Tod, Sünde und Schmerzen, die kennt man dort nicht.
Das Rauschen der Harfen, der Engel Gesang,
Bewillkommt die Seele mit lieblichem Klang.
Ruh, Ruh, Rph, [sic] Ruh! himmlische Ruh!
Im Schoße des Mittlers, ich eile dir zu!”

J. J. Thiessen, Saskatoon, Sask.

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