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Sudermann, Abraham E. (1863-1891)

From Biograph
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Christlicher Bundesbote obituary: 10 Sep 1891 p. 1, 8

Birth date: 1863

text of obituary:

10 Sep 1891 p. 1

Heimgegangen.

Tief erschüttert wurde die liebe Familie H. W. Sudermann in Newton, Kans., durch die plötzliche Trauerbotschaft von dem Tode ihres lieben Sohnes und Bruders, Abraham E. Sudermann, des Missions-Gehilfen in Darlington, Ind.-Ter. – Schmerzerfüllt hatte die liebe Schwester des Verstorbenen die traurige Mission erfüllt und dem Telegraphen die Trauerkunde anvertraut: “Bruder todt, was sollen wir thun?” O wie viel Jammer und Herzeleid liegt in dem Wörtchen “todt”! Schmerzlich traf aber auch die unerwartete Nachricht die lieben Verwandten und Freunde des Verstorbenen, so auch den Schreiber dieser Zeilen.

Dem lieben Dahingeschiedenen nun noch letzte Liebesdienste zu erweisen, das wollte ich von Herzen gern, wozu ich auch bald Gelegenheit fand, indem ich den Wunsch der Eltern: “die Leiche herauf in’s Elternhaus zu bringen”, in Begleitung eines jüngeren Bruders des Heimgegangenen ausführen half. Was mir da auf der zum Theil sehr einsamen Fahrt für Gedanken kamen – ich möchte sie für mich behalten – , nur auf die eine Frage: “Herr, warum so?” wurde mir immer wieder die Antwort: “Was ich jetzt thue, das wisset ihr nicht, ihr werdet es aber hernachmals erfahren”. – Als wir dort angekommen, die mit Schmerz ringende Schwester und die aufgebahrte Leiche sahen, da dachte ich: der fühlt es jetzt im wahren Sinne des Wortes: “Heimathland, Heimathland, o wie schön bist du!” “O, ich möchte heim,” hatte er noch vor ein paar Tagen, als er schon nicht mehr gut fühlte, zur Schwester geäußert. Er mag damit das Elternhaus gemeint haben, denn er hatte auch ein irdisches Heim, wie solches zu haben nicht Jedem zu haben vergönnt ist. Aber daß ihm auch jene himmlische Heimath wohl bekannt war, dafür geben mir die manchmal zwichen uns gepflogenen Unterhaltungen genug Zeugniß. War doch schon sein kurzes Leben bewegt für ihn und voll von dunkeln Führungen, so wußte er doch immer wohin zu fliehen. “Nimm du, Jesu, meine Hände und führe mich,” sagte er einmal, als sein Gott mitt ihm besonders schwere Wege ging.

Ein schönes Zeugniß von dem Verstorbenen legten zwei junge Männer vom christlichen Junglingsverein ab, welche hierher gesandt, unter den Indianern zu wirken. Leider sind mir ihre Namen entfallen, aber den Eindruck, den sie auf mich machten, wünsche ich in meinem Leben nicht zu vergessen. Sie hatten öfters Gelegenheit, mit ihm zusammen zu sein und zuletzt ihm noch manchen Liebesdienst zu erweisen. Als wir Abschied nahmen, da sagten sie unter manchem anderen Trostwort auch noch dieses: “Lasset das Euch zum Troste gereichen, daß Euer Bruder darauf vorbereitet war, wir wissen es.” Das müssen für ein so schwer verwundetes Eltern und Geschwisterherz doch tröstende Worte sein. – Nun ruht er von seiner Arbeit, der in Wenigem treu gewesen, der Herr wird ihn über Viel setzen. – Es soll dies keine Ruhmrede, noch ein Lobpreisen des lieben Dahingeschiedenen sein, sondern aller Ruhm und jedes Lob gelte einzig und allein der großen Gnade Gottes, die Er an einem armen Sünder gethan.

Den lieben Missions Geschwistern in Darlington möchte ich noch im Namen der Eltern und Geschwister des Verewigten herzlich danken für die Liebe und Theilnahme, welche sie dem Verstorbenen und uns erwiesen. Der Herr schenke auch unserer Mission Licht von oben, damit wir auch diese für uns so dunkele Sprache verstehen.

Newton, Kans., 29. Aug. 1891.



10 Sep 1891 p. 8

Sudermann. - Am 23. August in Darlington, Ind. Ter., Abraham E., Sohn von Hermann und Elisabeth Sudermann, im Alter von 28 Jahren und 4 Monaten, am Malaria-Fieber. Im Trauerhause (bei Newton, Kan.) redete David Goerz von Halstead, und in der Kirche hielten Leichenreden die Aelt. Leonhard Sudermann von der Emmaus Gemeinde und Christian Krehbiel von der Halstead Gemeinde.