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Newton, John (1810-1891)

From Biograph
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Christlicher Bundesbote obituary: 1892 Jan 7 p. 1

Birth date: 1810 Oct 1

text of obituary:

John Newton.

Am 2. Juli 1891 ist im Pandschab der älteste aller indischen Missionare, John Newton, gestorben. Er war geboren am 1. Oktober 1810 in Amerika und 1835 als presbyterianischer Missionar nach Indien gekommen. Was er als Sprachforscher, als Bibelübersetzer, als Verfasser von Büchern und Traktaten, als Lehrer und Prediger gewirkt, das sei hier nur angedeutet. Das Größte an ihm war seine Jesus-Aehnlichkeit. Er war immer im Geist, immer an der Arbeit und doch immer im Gebet, immer eifrig und dabei doch demüthig und sanftmüthig.

Einmal hatte er ein junger Heide ihn predigen hören und fühlte sich angetrieben, ihn zu besuchen. Der Missionar war gerade beschäftigt, für eine bevorstehende Predigtreise seine Sachen zu packen. Doch empfing er den jungen Mann ganz freundlich, bot ihm einen Stuhl an und ließ sich in ein Gespräch mit ihm ein. Es dauerte nicht lange, so hörte man einen Krach: der Diener, der inzwischen allein weiter gepackt hatte, war unvorsichtig gewesen und hatte etwas zerbrochen. Nun, dachte der Heide, wird Herr Newton auffahren und dem dummen Kerl eine Ohrfeige geben oder wenigstens eine tüchtige Lektion ertheilen. Aber nichts von dem. Einige ganz ruhige Worte—das war alles. Und das war genug, des Heiden Herz zu rühren. Er spürte da etwas von einer Macht der Selbstbeherrschung, die ihm selbst fehlte. Dieser Heide lebt noch, ist aber längst kein Heide mehr, sondern ein angesehener Aeltester in einer der Gemeinden des Pandschab.

Einmal wurde Newton bei der Bazar-Predigt in Lahor von einem Mohammedaner mit Schimpf- und Scheltworten förmlich überschüttet. Er versuchte freundlich mit den Zornigen zu reden, aber es half nichts, bis er endlich seinen Hut abnahm und sagte: "Wir wollen Gott bitten, daß er diesen Sturm stille." Und augenblicklich wurde es still. Aehnliche Siege sind dem Heimgegangenen gar oft zu theil geworden.

Auch das war ein Sieg, ein Sieg der Fürbitte, daß nach und nach alle seine Kinder bekehrt wurden und dann auch in den Missionsdienst traten. "Wie ein Baum gepflanzet an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit"—so war John Newton. Und seine Werke folgen ihm nach.