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Gerber, Friedrich (1828-1905)

From Biograph
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Christlicher Bundesbote obituary: 10 Aug 1905 p. 6

Birth date: 1828

text of obituary:

Gerber. — In Bern, Schweiz, in seinem 77. Lebensjahre Pfarrer Friedrich Gerber, Direktor des Evangelschen Seminars auf dem Muristalden und Präsident der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Bern. Der Dahingeschiedene hat in seinem Leben eine reichgesegnete Tätigkeit entfaltet. Als hochbegabter Jüngling studierte er Theologie und bestand im Jahre 1849 das theologische Staatsexamen. Schon früh von der Kraft des Evangeliums durchdrungen, fing Gerber im Jahr 1850 an, begabte Jünglinge privatim für höhere Schulen und zwar insbesondere auf das theologische Studium vorzubereiten. Er wollte, soviel in seinen Kräften stand, dazu beitragen, daß für das Bernervolk, in der Zeit des neueren Rationalismus, evangeliche Prediger herangebildet würden. In einem Zimmer in der stillen Pfrundscheuer zu Aarwangen begann Gerber seine reformatorische Tätigkeit, erregte damit allgemach Aufsehen und fand unter Gesinnungsgenossen lebhafte Zustimmung. Im Jahr 1854 bildete sich zur Unterstützung seiner pädagogischen Bestrebungen ein Komitee, welches seine erste denkwürdige Sitzung im Wirtshaus zu St. Niklaus abhielt und bei dem Anlaß die Gründung eines eigentlichen Instituts beschloß. ein jahr später wurde in einer Sitzung im Landhause des Hrn. Dr. v. Schiferli in der Schoßhalde zu Bern der Beschluß gefaßt, daß Gerber in sein Institut nicht nur Literarschüler, sondern auch Lehrerzöglinge aufnehmen solle. Dies war die Geburtsstunde des Evangelischen Seminars, das anfangs nur in beschiedenen Rahmen an der Junkerngasse placiert war. Erst zu Anfang der sechsziger Jahre wurde der Neubau auf dem Muristalden zu diesem Zwecke aufgeführt. Das Evangelische Seminar feiert nächsten Herbst das fünfzigjährige Jubiläum. Vater Gerber ist also der Begründer desselben und es wurde ihm vergönnt, fünfzig Jahre hindurch dem Seminar vorzustehen. Literarisch betätige er sich ebenfalls reichlich, indem er eine große Anzahl Aufsätze in religiöse Blätter schrieb. Auch zwei Büchlein sind von ihm verfaßt worden: “Was mir mein Flachstüchlein erzählt hat” und “Allerlei für einfache Leute”, die immer wieder verdienen gelesen zu werden. In religiösen Versammlungen, bei denen Vater Gerber sehr tätig war, hörte man ihn gerne, seine volkstümlichen, ernsten Ansprachen wurden vielen Tausenden zum Segen und eine große Anzahl haben durch ihn den ersten Anstoß zum neuen Leben erhalten. — Die Lehrer werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. — (Zionspilger.)

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