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Andres, Anna Regier (1860-1939)

From Biograph
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Christlicher Bundesbote obituary: 1939 Sep 5 p. 14

Birth date: 1860 Jun 17

Text of obituary:

Frau Anna Andres, geb. Regier wurde am 17. Juni 1860 in Leske bei Neuteich, Westpreußen geboren. Ihre Eltern waren die Eheleute Gerhard und Anna Regier geb. Enß. Ihren ersten Schulunterricht erhielt sie in der Dorfschule zu Trampenau und in den letzten zwei Jahren besuchte sie eine Mädchenschule in Neuteich. Am 15. Juni 1876 bestiegen ihre Eltern mit den Ihrigen in Simonsdorf den Zug und am 17. Juni, gerade an ihrem Geburtstage an Bort des Dampfers Eider nach Amerika abzufahren. Sie kamen am 6. Juli in Halstead, Kansas bei ihren Verwandten Abr. Enß an. Man entschied sich in Butler Co. in der Nähe, wo heute die Stadt Brainard, nahe Whitewater ist, anzusiedeln. Als die Emmaus Gemeinde eine Kirche gebaut hatte und darin am 18. Oktober 1878 die erste Taufe vollzogen wurde, gehörte auch meine liebe Frau zu diesen Täuflingen. Ohm Leonard, so nannte man den Aeltesten, hatte für sie den Taufspruch gewählt: Jes. 44, 10 "Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir." Sehr segensreich für sie war die, an den Sonntag Nachmittagen abgehaltene Sonntagsschule. Am 22. Nov. 1887 trat die liebe Anna in den Ehestand mit Johannes P. Andres von Newton. Ohn Leonard vollzog die Trauung. Diese Ehe wurde mit sechs Kindern gesegnet, von denen zwei schon im zarten Kindesalter vom Herrn abgerufen wurden. Etwas über ein Jahr nach ihrer Verheiratung verlebte sie mit ihrem Gatten in Newton, wo letzterer im Geschäft angestellt war. Am 31. Januar 1889 bezogen sie die von ihnen gekaufte Farm, etwa 1 1/2 Meilen Südwest von Elbing, auf welche sie bis zum 16. Okt. 1926, fast 38 Jahre gewohnt. Am 1. Aug. 1890 verschied nach 21jähriger Gelähmtheit und Altersschwäche ihr geliebter Vater im 69 Lebensjahr, dem meine liebe Anna oft in seinem langen Leiden, auf dem "Amonika" das Lied vorspielen mußte: "Was Gott tut, das ist wohlgetan." Am 28. Jan. 1904 verschied auch ihre liebe Mutter. Am 24. Feb. 1907 schlossen sich meine liebe Frau und ich der Zions Gemeinde in Elbing an. Am 22. Nov. 1912 durften wir ein herrliches Lob- und Dankfest feiern, das 25jährige Ehejubiläum. "Bis hieher hat der Herr geholfen." Am 16. Okt. 1926 bezog meine liebe Anna mit mir und zwei Töchtern das neugekaufte Heim in der Stadt Elbing, um hier, wenn es Gottes Wille sei, den Lebensabend zu verleben. (Soweit Rev. J. P. Andres.) Folgendes von den Kindern hinzugefügt: Schwere Stunden waren es für die liebe Mutter und uns, als unser lieber Vater am 1. April 1932 heimgerufen wurde. Oft wurde es ihr sehr einsam und als in den letzten Jahren ihre Kräfte schwanden, sehnte sie sich oft heimzugehen. Mit ihrem sanften, stillen Wandel hat sie uns viel gesagt. Im letzten Jahr war sie mehr bettlägerig, und wenn wir zu ihr gingen, fanden wir sie gewöhnlich mit gefalteten Händen. Wir wissen bestimmt, es ist manch ein Gebet für uns Kinder und Großkinder zum Himmel empor gestiegen. Gott gebe, daß es nicht umsonst gewesen. Wir haben manche schöne Stunde mit unserer Mutter verlebt, besonders wenn wir zusammen Gottes Wort lasen und sangen. In den letzten Wochen merkten wir, daß ihre Kräfte beständig abnahmen und wenn wir sie fragten, ob sie Schmerzen habe, sagte sie immer "Nein" und dafür sind wir dem himmlischen Vater sehr dankbar. Wir sehen es als ein großes Vorrecht an, daß wir am letzten Sonntag, mit unserm Prediger zusammen an ihrem Bette sein durften. Nachdem wir "Näher mein Gott zu dir" gesungen, las Rev. Dyck den 23. Psalm und betete. Am Schluß sangen wir "So nimm denn meine Hände." Am selben Tage sagte sie: "Da wird es besser sein." Als wir fragten: "Im Himmel?" sagte sie "Ja". Wir sangen ihr dann den Vers, kaum ahnend, daß der Herr so nahe war: "Endlich kommt er leise, nimmt uns bei der Hand, / Führt uns von der Reise, heim ins Vaterland." / Ohne Todeskampf ging sie am 21. Aug 10:45 Vormittag heim, im Alter von 79 J. 2 M. und 4 T. Dem Herrn sei Dank für seine Durchhilfe! Es trauern um sie 2 Söhne, 2 Töchter, 2 Schwiegertöchter, 9 Großkinder, 1 Schwester, 2 Brüder und viele Freunde. Daß wir uns alle einst oben wiedersehen möchten ist unser Gebet. Die Eltern haben uns verlassen; aber unser Trost ist: "Der Herr ist bei uns." "Und wenn wir müde werden, / So bring er uns zur Ruh' / Und deckt mit kühler Erden, / Die müden Kinder zu. / Da schlafen wir geborgen, / In stiller tiefer Nacht, / Bis er am schönsten Morgen, / Uns ruft: "Erwacht, erwacht." Das Begräbnis wurde am 24. August abgehalten. Worte des Trostes sprach Rev. B. W. Harder im Hause. In der Kirche sprach Rev. Gerhard Klassen über Ebr. 4, 9 in deutsch, Rev. H. J. Dyck über 1. Thess. 4, 13 und Rev. H. B. Schmidt über Psalm 116, 15 in Englisch.

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