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Petter, Rodolphe Charles (1865-1947)

From Biograph
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Christlicher Bundesbote obituary: 21 Jan 1947 p. 10

Birth date: 1855

text of obituary:

Petter rodolphe 1947.jpg

Dr. Rodolphe Petter ✞

Dem Heimatsruf der Ewigkeit folgte Missionar Rodolphe Petter, Montag, den sechsten Januar, 1947, in Lame Deer, Montana, wo er so lange Jahre dem Indianervolk mit dem Worte Gottes treu gedient hat. Die Leichenfeier fand am elften Januar in der Lame Deer Kirche statt.

Viel hat das Indianervolk seinem Dienst ihnen gegenüber zu verdanken. Sein ganzes Leben war, in dem Herrn, ihnen gewidmet. Obzwar er sie verlassen hat, so bliebt doch der reiche Same seines Wirkens daraus auch in der Zukunft, viel Frucht ersprossen wird.

“Denn ihre Werke folgen ihnen nach.”


Christlicher Bundesbote obituary: 1 Apr 1947 p. 10

text of obituary:

Kurze Lebensgeschichte Dr. Rodolphe Charles Petter

Frau Rodolphe Petter

Rodolphe Charles Petter wurde bei Vevey, am Genfer See in der Schweiz am 19. Februar, 1855 geboren und starb am 6. Januar 1947, ein Monat und dreizehn Tage ehe er 82 Jahre alt wurde. Er war der Sohn von Louis and Elsie Dubuis (de la Praz) Petter. Die Petters hatten wahrscheinlich ihren Ursprung bei Neuveville, in der Nähe von Bienne, in der Schweiz. Der Name erscheint mit dem von Gatchet (in 1587) an der inneren Decke des St. Martin Domes in Vevey, das Wappenschild des Kantons Bern umgebend. A. Petter von Neuveville predigte seinerzeit in dem Gebiete des Berner Juras etwa um 1560. Die Großmutter mütterlicherseits war die Kinderwärterin des großen Naturforschers Agassiz, da der letztere geboren war in dem Dorfe wo sie wohnte. Agassiz erhielt die Namen von Rodolphe Petters Vater und seiner beiden Brüder, wurde deshalb Jean-Louis-Rodolphe Agassiz genannt. Rodolphe Petter erhielt seine Schulbildung in den Volksschulen der französischen Schweiz. Als er später den Ruf gefühlt hatte, Missionar zu werden, trat er ein in die Basler Missionsschule, wo er sieben Jahre zubrachte mit intensivem Studium für seine Lebensarbeit. Dort bemeisterte er das Deutsche (eine Sprache, die er vorher nicht gekannt hatte), das Lateinische, Hebräische, Griechische, neben korrelativen Fächern, und es wurde ihm auch etwas medizinische Ausbildung gegeben unter vorzüglichen Aerzten und Wundärzten.

Er heirate Marie Gerber aus der Jura Gebirgsgegend am 14ten Mai, 1890, und im Herbste kamen sie zusammen nach Amerika, um Missionare an den Cheyenne Indianer zu werden. Um in der englischen Sprache besser Fuß zu faßen, brachten sie sechs Monate im Oberlin College zu, ehe sie sich nach Cantonment, Oklahoma begaben . . . Sie kamen am 1. Oktober, 1891 bei Cantonment an. In dieser Ehe wurden zwei Kinder geboren: Olga Marie, jetzt Mrs. P. F. Schroeder von Zillah, Washington, und Valdo Rodolphe, der am 6. Mai., 1935 bei Ashland, Montana starb. Mrs. Marie Gerber starb in 1910, und wurde bei Cantonment, Oklahoma begraben. Am 28. November, 1911 heirate Rodolphe Petter Bertha Elsie Kinsinger von Trenton, Ohio, die auch eine Missionarin unter den Indianern war. Rodolphe Petter diente den Cheyennes in Oklahoma von 1891 bis 1916 und den Nördlichen Cheyennes bei Lame Deer, Montana von 1916 bis zu seinem Tode. Er war ein lebenslängliches Mitglied der Amerikanischen Bibelgesellschaft in der Großstadt New York und von der International Historischen Gesellschaft bei Paris, Frankreich. Er erhielt seinen Titel als Doktor der Theologie von Bethel College in 1932, obgleich er sich nie etwas aus Titeln machte. Bluffton College hat ihm einen Titel angeboten, doch er hat den selben nicht angenommen. In der Schweiz hat er militärische Ausbildung genommen, die von allen männlichen Bürgern verlangt wurde, doch wählte er den “Samariterdienst” im medizinischen Zweige des Dienstes. Dr. Rodolphe Petter sammelte die Cheyenne Sprache und brachte dieselbe zu Papier. Er hat eine genaue und vollständige Grammatik ausgearbeitet, die noch in Manuskript Gestalt ist. Er hat ein umfangreiches Englisch — Cheyenne Wörterbuch von 1125 Folio Seiten herausgegeben, welches in den hervorragenden Bibliotheken der Welt gefunden wird. Er übersetzte Bunyans Pilgerreise und viele Evangeliumslieder. Er übersetzte große Teile des Alten Testamentes; die in einem großen Band gedruckt worden sind. Er hat das ganze Neue Testament übersetzt und herausgegeben. Er hat ein spezielles Forscherstudium gemacht von der tatsächlichen Geschichte der Cheyennes, nach ihren eigenen Erzählungen, von ihren Zeremonien, und besonders von ihrer Sprache. Die letztere offenbart viel, das verglichen werden sollte mit den ältesten bekannten Sprachen der Menschheit. Es war ihm möglich in Französisch, Deutsch, Englisch und Cheyenne zu lesen, schreiben, reden und zu predigen, und er hatte eine gründliche Kenntnis des Lateinischen, Griechischen und Hebräischen. Er war ein Mann von tiefer Hingabe an den Ruf Gottes, erfüllt von einem Geiste großer Demut.

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