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Penner, Peter Johannes (1880-1881)

From Biograph
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Meine Gedanken sind öfters im fernen Amerika, wo so viele meiner Verwandten und Freunde und Glaubensgenossen leben. Und wir ziehen im fernen Asien umher und können keine Ruhestatt finden….
 
Meine Gedanken sind öfters im fernen Amerika, wo so viele meiner Verwandten und Freunde und Glaubensgenossen leben. Und wir ziehen im fernen Asien umher und können keine Ruhestatt finden….
   
Wunderbar ist seine Hülfe auf den vielen Reisen. Immer hat Er uns behütet. Niemand hat besonderen Schaden genommen, und doch haben wir 4000 Werst gemacht, sind durch Wüsten gezogen, haben reißende Flüsse passirt, sind auf Kameelen weiter gewandert und zu Wasser gereist. An Krankheiten sind ungefähr 100 Personen erlegen (darunter 60-70 Kinder.) Auch wir haben eins abgegeben. Ein lieblicher feiner Knabe war unser Peter. Er ruht nun in bucharischer Erde innerhalb eines alten Festungsvierecks, seine Seele beim Lammerhirten. Ihm ist wohl. Er ahnte [sic: ähnelte] dem, nach dem er hieß: ich meine meinen Vater. Wir haben ihn aber gewöhnlich Petrus genannt, und er war auch ein kleiner Felsenmann: lange hat sich sein kräftiges Leben gegen die schleichende Klimakrankheit [Typhus], der so Viele, so Viele erlegen sind, gewehrt, bis er am 14. Nov. 1882 (einen Tag vor meinem Geburtstage) erlöst wurde….
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Wunderbar ist seine Hülfe auf den vielen Reisen. Immer hat Er uns behütet. Niemand hat besonderen Schaden genommen, und doch haben wir 4000 Werst gemacht, sind durch Wüsten gezogen, haben reißende Flüsse passirt, sind auf Kameelen weiter gewandert und zu Wasser gereist. An Krankheiten sind ungefähr 100 Personen erlegen (darunter 60-70 Kinder.) Auch wir haben eins abgegeben. Ein lieblicher feiner Knabe war unser Peter. Er ruht nun in bucharischer Erde innerhalb eines alten Festungsvierecks, seine Seele beim Lammerhirten. Ihm ist wohl. Er ahnte [sic: ähnelte] dem, nach dem er hieß: ich meine meinen Vater. Wir haben ihn aber gewöhnlich Petrus genannt, und er war auch ein kleiner Felsenmann: lange hat sich sein kräftiges Leben gegen die schleichende Klimakrankheit [Typhus], der so Viele, so Viele erlegen sind, gewehrt, bis er am 14. Nov. 1882 (einen Tag vor meinem Geburtstage) erlöst wurde….
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Ich muß noch bemerken, daß uns am ersten Tage der Schifffahrt eine Maria geboren wurde auf offenem Boot unter freiem Himmel. Es ist ein liebliches Kind und gedeiht sichtlich…. Bald ist der saure Lauf vollendet. Die Gnade Jesu Christi sei mit uns Allen.
 
Ich muß noch bemerken, daß uns am ersten Tage der Schifffahrt eine Maria geboren wurde auf offenem Boot unter freiem Himmel. Es ist ein liebliches Kind und gedeiht sichtlich…. Bald ist der saure Lauf vollendet. Die Gnade Jesu Christi sei mit uns Allen.
   
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(Sent in by P.C.)
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News from Asia.
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Mennonite settlement on the Amu Darya, March 12 (old style), March 24 (new style), 1883.
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My thoughts are often in faraway America, where so many of my relatives and friends and fellow believers live. And we are moving around in faraway Asia and cannot find a resting place….
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His [God’s] help on our many journeys has been wonderful. He has always protected us. No one suffered any particular harm, and yet we travelled 4,000 verst, passed through deserts and raging rivers, travelled on camels and by water. About 100 people died of diseases (including 60-70 children). We also gave up one. Our Peter was a lovely, fine boy. He now rests in the square of an old fortress on Bucharian soil, his soul with the shepherd of lambs. He is well. He resembled the one after whom he was named: I mean my father. But we used to call him Petrus, and he was also a little rock. For a long time his vigorous life resisted the insidious climatic disease [typhoid fever] to which so many, so many succumbed, until he died on Nov. 14, 1882 (one day before my birthday)....
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I must also mention that on the first day of our journey by ship, Maria was born to us on an open boat in the open air. She is a lovely child and is visibly thriving…. Our difficult course will be completed soon. May the grace of Jesus Christ be with us all.
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GRANDMA #387893
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Revision as of 14:10, 21 June 2023

Christlicher Bundesbote obituary: 1883 Jun 15 p. 5

Birth date: 1880 May 22

Text of obituary:

(Eingesandt von P.C.)


Nachrichten aus Asien.


(einem Privatbrief entnommen.)


Mennoniten Ansiedlung am Amudarja, 12. März a. St. [alter Stil], 24. März n. St. [neuer Stil] 1883.


Meine Gedanken sind öfters im fernen Amerika, wo so viele meiner Verwandten und Freunde und Glaubensgenossen leben. Und wir ziehen im fernen Asien umher und können keine Ruhestatt finden….

Wunderbar ist seine Hülfe auf den vielen Reisen. Immer hat Er uns behütet. Niemand hat besonderen Schaden genommen, und doch haben wir 4000 Werst gemacht, sind durch Wüsten gezogen, haben reißende Flüsse passirt, sind auf Kameelen weiter gewandert und zu Wasser gereist. An Krankheiten sind ungefähr 100 Personen erlegen (darunter 60-70 Kinder.) Auch wir haben eins abgegeben. Ein lieblicher feiner Knabe war unser Peter. Er ruht nun in bucharischer Erde innerhalb eines alten Festungsvierecks, seine Seele beim Lammerhirten. Ihm ist wohl. Er ahnte [sic: ähnelte] dem, nach dem er hieß: ich meine meinen Vater. Wir haben ihn aber gewöhnlich Petrus genannt, und er war auch ein kleiner Felsenmann: lange hat sich sein kräftiges Leben gegen die schleichende Klimakrankheit [Typhus], der so Viele, so Viele erlegen sind, gewehrt, bis er am 14. Nov. 1882 (einen Tag vor meinem Geburtstage) erlöst wurde….

Ich muß noch bemerken, daß uns am ersten Tage der Schifffahrt eine Maria geboren wurde auf offenem Boot unter freiem Himmel. Es ist ein liebliches Kind und gedeiht sichtlich…. Bald ist der saure Lauf vollendet. Die Gnade Jesu Christi sei mit uns Allen.


[Johannes Penner]


English translation:

(Sent in by P.C.)

News from Asia.

(Taken from a private letter.)

Mennonite settlement on the Amu Darya, March 12 (old style), March 24 (new style), 1883.

My thoughts are often in faraway America, where so many of my relatives and friends and fellow believers live. And we are moving around in faraway Asia and cannot find a resting place….

His [God’s] help on our many journeys has been wonderful. He has always protected us. No one suffered any particular harm, and yet we travelled 4,000 verst, passed through deserts and raging rivers, travelled on camels and by water. About 100 people died of diseases (including 60-70 children). We also gave up one. Our Peter was a lovely, fine boy. He now rests in the square of an old fortress on Bucharian soil, his soul with the shepherd of lambs. He is well. He resembled the one after whom he was named: I mean my father. But we used to call him Petrus, and he was also a little rock. For a long time his vigorous life resisted the insidious climatic disease [typhoid fever] to which so many, so many succumbed, until he died on Nov. 14, 1882 (one day before my birthday)....

I must also mention that on the first day of our journey by ship, Maria was born to us on an open boat in the open air. She is a lovely child and is visibly thriving…. Our difficult course will be completed soon. May the grace of Jesus Christ be with us all.

[Johannes Penner]

GRANDMA #387893

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