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Lehrman, Susanna Voth (1860-1944)

From Biograph
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Christlicher Bundesbote obituary: 8 Feb 1944 p. 14


Birth date: 1860


text of obituary:


Selbstverfaßtes Lebensverzeichnis

Ich Susanna Voth Lehrman, bin geboren 1860 dem 23. Okt. im Dorfe Prangenau, Süd-Rußland. Meine Eltern waren Johann C. und Karolina Herfort Voth. Mein Vater war eine Reiche [sic] von Jahren Schullehrer im Dorf. Als das Dorf Gnadental gegründet wurde waren meine Eltern auch von den Ansiedlern. Zogen nach Gnadental im Jahr 1863, wo ich meine glückliche Kindheit und Schuljahre verlebte. Meine Lehrer waren Peter Dück, Peter Theilman u. Jakob Janzen. Es waren frommen Lehrer, denen es Ernst war uns zum Heiland zu führen. Das Wort, das uns Lehrer Janzen so recht wichtig machte und mit gab fürs Leben, steht geschrieben 1 Joh. 2:28: “Und nun, Kindlein, bleibt bei ihm” usw. Es machte damals tiefen Eindruk auf uns wie er so liebevoll uns ermahnte. Ich erinnere mich besonders der Worte da er sagte: “Wenn ihr bei Jesus sein.” Wir waren unsere 5, die in dem Jahre aus der Schule traten Die andern sind jetzt schon alle in der Ewigkeit. Als 1874 die große Auswanderung stattfand waren meine Eltern auch unter den Auswanderern. Es war ein schwerer Abschied, die Heimat und alles, was uns lieb und wert war, zu verlassen und in ein fremdes, noch unbekanntes Land zu ziehen. Besonders unserer lieben Mutter fiel es sehr schwer, mußte sie doch alle ihre Geschwister und auch ihrer alte Mutter verlassen. Ein paar Jahre nachher kamen die beiden Schwestern ihr nach. Die Eltern siedelten in Marion County, Kansas an. Sie waren in Rußland und auch hier Glieder der Alexanderwohl Gemeinde. 1879 schloß auch ich mich der Alexanderwohl Gemeinde an. Ich erinnere mich noch recht oft an den Unterricht, den der liebe Aelteste Jakob Buller uns erteilte. Möchte ich nur treuer sein in der Nachfolge meines Heilandes!

1883 den 18. Januar trat ich in den Ehestand mit Heinrich Lehrman, mit dem ich 31 Jahre Freud und Leid teilen durfte. Es schenkte uns der Herr 5 Söhne und 5 Töchter, wovon das jüngste Söhnchen, Anton, im Alter von 14 Monaten in die obere Heimat gehen durfte. Als in 1908 die Tabor Gemeinde gegründet wurde, schlossen wir uns derselben an. 1914 den 19. September starb mein lieber Gatte an einem Schlaganfall. Jetzt wird es manchmal so einsam und ich seufze oft zum Herrn:

           Ich ginge gern, so gern zu Dir.
           Doch wenn Du mich noch länger hier,
           In Sturm und dunklen Nächten läßt
           So halt Du meine Seele fest.

So weit von ihr geschrieben. (Siehe Familiennachrichten.)


Susanna Voth Lehrman, geboren den 23. Oktober 1860, starb am 20. Januar 1944 im Alter von 83 J. 3 M. weniger 3 Tagen. Nach dem Tode ihres lieben Gatten am 19. September 1914, wohnte die Mutter bei ihren Kindern H. J. Brandts. Am 29. April 1941 ward sie plötzlich krank, erholte sich aber bald wieder, doch blieb sie leidend und bedurfte viel Pflege, die die Kinder, so gut sie konnten, ihre gerne zukommen ließen. Sie hing mit inniger Liebe an ihnen. Rührend war es für die Kindern, wenn sie die Mutter in stillen Nachtstunden oft hörten für jedes ihrer Kinder beten, daß keines am throne der Gnade fehlen möchte. Wie gebetsvoll konnte sie das Lied “Jesus, Heiland meiner Seele . . .” so oft, ja täglich hersagen, und immer wieder fand sie neue Kraft und neuen Trost darin. Jetzt ist die Stimme verstummt, die Augen sind geschlossen, die Hand, die unsere Hände so oft gedrückt, ist für immer erkaltet. Am 5. Januar 1944 erkrankte sie plötzlich an Influenza und war auch gleich ganz hilflos. Sanft schlummerte sie morgens um 7 Uhr ein um ewig bei dem Herrn zu sein. Sie hinterläßt folgende Kinder: Mr. und Mrs. H. J. Brandt, Newton; Mr. und Mrs. H. J. Loewen, Goessel; Mr. und Mrs. G. Schmidt, Newton; Mr. und Mrs. H. H. Lehrman, Aberdeen, Idaho; John V. Lehrman, Brooks, Oregon; Mr. und Mrs. Albert Unruh, Newton; Mr. und Mrs. Will V. Lehrman, Newton; Mr. und Mrs. Albert Schmidt, Newton; Mr. und Mrs. Ted C. Lehrman, Goessel; 26 Enkel; 8 Urenkel; dazu 2 Schwestern: Mrs. J. H. Buller, Hillsboro; nebst vielen Freunden. Die Begräbnisfeier fand am 24. Januar in der Tabor Kirche statt. Es dienten die Prediger P. H. Richert, Text Joh. 17:24; H. B. Schmidt, Text Ebr. 11:13 – 16; und J. J. Voth. Sie ruht auf dem Tabor Friedhof.

           “O Mutterherz, Du bist nun eingegangen
           Zur ew’gen, sel’gen Ruh!
           Der Kampf ist aus,
           In ew’gen Freude lebest Du.
           Für uns hast Du gelebt, gebetet,
           Mit inn’ger Liebe hast Du uns geliebt.
           Und nun ruh’ sanft nach Kampf und Streit
           Dein Heiland hat für dich ein Heim bereit’
           In seiner Gegenwart.
           Dort treffen wir Dich einmal wieder,
           Wenn unser Lauf vollbracht;
           Und singen ewig Jubellieder
           Dem, der alles wohlgemacht.”