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Krehbiel, Daniel (1812-1889)

From Biograph
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Christlicher Bundesbote obituary: 1889 Apr 4 p. 4

Birth date: 1812

text of obituary:

(Für den "Bundes-Boten.")
Bericht über den Heimgang
des jüngst verstorbenen und geliebten Br.
Daniel Krehbiel von Cleveland, Ohio.

In der Ueberzeugung, daß es den lesern des Bundesboten eine große Genugthuung bereiten wird, etwas über die letzten Lebenstage und die Krankheit unseres allgemein geliebten und verehrten Bruders Daniel Krehbiel zu erfahren, will ich versuchen, dieser Aufgabe in einigen schlichten Worten nachzukommen.

Ernst und einfach, voll Gottesfurcht und Gottvertrauen, wie sein ganzes Leben war, war auch sein Ende. So lange seine Kräfte ausreichten, widmete er sich dem Dienste und den Interessen der Kirche im Allgemeinen und seiner Gemeinde in Sonderheit; und bis zum letzten Athemzuge, bei seinem qualvollsten Leiden hat ihn sein unbedingtes Gottvertrauen nicht einen Augenblick verlassen, sondern hat ihn gest&zuml;rkt und ihm geholfen, seine Schmerzen in Geduld zu ertragen.

Von Hause aus mit einer guten Constitution ausgerüstet, hätte man erwarten können, daß er ein sehr hohes Alter erreichen würde, wenn er mehr darauf bedacht gewesen wäre sich zu schonen, aber das hat er leider nicht in dem Maße gethan, wie e zu wünschen gewesen wäre. Stets war er geistig, sowie körperlich unausgesetzt thätig.

Herbe Verluste, die ihn trafen, konnten nicht umhin, eine vernichtende Wirkung auf seine Körperkräfte auszuüben. Der Tod seiner ihm so treu zur Seute stehenden Gattin war ein Schmerz, der am Lebensmark zehrte und später das Leiden und Ableben seines geliebten Kindes, der Frau Knauff, erschütterte zusehends seine Kräfte. Seit der Zeit datirt sich der Anfang seiner Leiden und ein stetes Abnehmen seiner körperlichen Kräfte war bemerkbar, wenn er auch geistig ungeschwächt blieb.

Im Spätsommer 1887 machte er eine kleine Reise nach Sonnenberg, wo er Freunde besuchte. Dort kam zum ersten Male sein Leiden, Blasenentzündung, zum Ausbruch. Mitten im Gespäche wurde er eines Abends von den heftigsten Schmerzen befallen, denen der dortige Arzt zwar bald abhalf, aber die Folgen derselben zeigten sich noch deutlich, als er nach Hause zurückkehrte. Trotzdem besuchte er noch in demselben Spätjahre die Allgemeine Konferenz, die in Pennsylvanien stattfand. Während der Dauer derselben hat er sich nicht wohl befunden. Er suchte daher nach Beendigung der Konferenz seine tochter Charlotte auf, die zu der Zeit als Arzt in Westfield, Mass., thätig war, und zu der er unbedingtes Vertrauen hatte. Dieselbe hatte ihn während seines kuren Aufenthaltes dort in Behandlung und stellte ihn auch so weit her, da&slig; er seine Heimreise antreten konnte. Leider ging er nicht direkt nach Hause, sondern hielt sich noch kurze Zeit in Buffalo auf. Im November kam er endlich sehr elend zu Hause an, war Wochen lang krank und litt dabei noch an Schlaflosigkeit.

Aber Mitte Januar brach die Krankheit mit voller Macht aus und nur der aufopferndsten, sorgsamsten Pflege seiner Kinder, zu denen sich auch seine Tochter, Dr. C. Krehbiel aus Westfield, gesellte, gelang es, ihn langsam wieder auf den Weg der Besserung zu bringen. Die Anwesenheit seiner Tochter Charlotte war ihm ein großer Trost, und als sie nach zweiwöchentlichem Aufenthalt ihn verlassen mußte, ließ er sich ganz genaue Verhaltungsmaßregeln von ihr ertheilen. Der Abschied von ihr wurde ihm sehr schwer; vielleicht ahnte er, daß er sie nicht wiedersehen würde. Mit der Besserung ging es nur langsam vorwärts, jedoch war er geduldig und klagte nur zuweilen über den langen "Stubenarrest."

Am 22. April 1888 hatte er sich soweit erholt, daß er seinen 76. Geburtstag feiern konnte. Er lud vier Freunde, Prediger hiesiger Gemeinden zu demselben ein, und verlebte einen so frohen und glücklichen Tag, daß die günstigen Folgen nicht zu verkennen waren. Er erholte sich jetzt zusehends, war im Stande öftere Besuche lieber Freunde zu empfangen, sowie dem schönen Klavierspiele seiner Tochter Selma zu lauschen, was ihm eine große Erholung gewährte.

Auch wurden ihm zu Liebe mitunter Komitesitzungen des Christlichen Jünglings-Vereins in seinem Hause abgehalten. Anfangs Mai fing er an, wieder in's Freie zu gehen. Nun entfaltete er auch wieder seine alte Thätigkeit, besuchte regelmäßig den Gottesdienst, die Versammlungen und Komitesitzungen des Jünglings-Vereins.

Im Juli machte er einen Ausflug auf's Land zu Verwandten. Dieser Landaufenthalt schien ihn so gekräftigt zu haben, daß man annehmen konnte, er würde noch Jahre lang leben können. Er ging all' seinen kleinen Geschäften nach, und ließ sich weder durch Wind noch Wetter von der Kirche abhalten.

Eines Tages