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Krehbiel, Daniel (1812-1889)

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(Created page with "''Christlicher Bundesbote'' obituary: 1889 Apr 4 p. 4 Birth date: 1812 text of obituary: (Für den "Bundes-Boten.")<br /> '''Bericht über den Heimgang'''<br /> des j&…")
 
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Im Juli machte er einen Ausflug auf's Land zu Verwandten. Dieser Landaufenthalt schien ihn so gekr&auml;ftigt zu haben, da&szlig; man annehmen konnte, er w&uuml;rde noch Jahre lang leben k&ouml;nnen. Er ging all' seinen kleinen Gesch&auml;ften nach, und lie&szlig; sich weder durch Wind noch Wetter von der Kirche abhalten.
 
Im Juli machte er einen Ausflug auf's Land zu Verwandten. Dieser Landaufenthalt schien ihn so gekr&auml;ftigt zu haben, da&szlig; man annehmen konnte, er w&uuml;rde noch Jahre lang leben k&ouml;nnen. Er ging all' seinen kleinen Gesch&auml;ften nach, und lie&szlig; sich weder durch Wind noch Wetter von der Kirche abhalten.
   
Eines Tages
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Eines Tages Anfangs September war die Familie &uuml;berrascht, als er nicht zur gewohnten Stunde unter ihnen erschien. Sie fanden ihn stark siebernd im Bette. Er erholte sich jedoch wieder und es vergingen wieder einige Monate. Am Weihnachtstage erkl&auml;rte er, er f&uuml;hle sich besser, las selbst seine Briefe, die er von seinen abwesenden T&ouml;chtern erhalten hatte, und auch die Zeitung, und zwar war dies das letzte Mal, da&szlig; er die Zeitung las. Am Nachmittage mu&szlig;te er zu Bette gebracht werden, von dem er sich nicht wieder erhob.
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Pastor Brown von der Gemeinde der Freunde besuchte ihn. Zu diesem sagte er einst: "Mein Leben steht in der Hand des Herrn, wie er es mit mir macht, ist es mir recht." Er mu&szlig;te unendlich viel leiden. Zu seinem alten Leiden gesellte sich noch eine Herzfellentz&uuml;ndung. Unter diesen Umst&auml;nden war es kein Wunder, da&szlig; er manchen Seufzer ausstie&szlig;, der einem zu Herzen drang und oft rief er den Beistand Jesu an und wenn die Schmerzen ihn &uuml;bermannten, rief er: "Herr, mein Herr, wie lange noch?"
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Nach solchem Leiden war es tr&ouml;stlich, da&szlig; sein Ende ein ruhiges, friedliches war. Dieses r&uuml;ckte auch schneller heran, als der Arzt erwartet hatte. Am Donnerstag, den 3. Januar, hatte er eine unruhige Nacht. Freitag Mittag nahm er das letzte Mal Arznei. Bald nach drei Uhr bat er, sein Haupt etwas h&ouml;her zu betten. Darauf verlie&szlig; ihn die Besinnung. So lag er noch 3/4 Stunden ruhig und still athmend; dann um halb f&uuml;nf verschied er sanft. Die friedliche Ruhe des Todes breitete sich &uuml;ber das liebe Fesicht und er war von seinem Leiden erl&ouml;st.
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Am 8. Januar wurde er neben seiner Lebensgef&auml;hrtin auf dem Woodland Friedhofe beerdigt. Der vorerw&auml;hnte Pastor Brown hielt seine Grabrede &uuml;ber Hiob 5, 26: "Und wirst im Alter zu Grabe kommen, wie Garben eingef&uuml;hrt werden zu seiner Zeit."
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Eine Freundin widmete ihm folgenden Nachruf:
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''Was bleibt.''
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&nbsp;&nbsp;&nbsp;Was wir bergen<br />
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In den S&auml;rgen,<br />
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Ist der Erde Kleid.<br />
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Was wir lieben,<br />
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Ist geblieben,<br />
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Bleibt in Ewigkeit.<br /><br />
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&nbsp;&nbsp;&nbsp;Froher Glaube<br />
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Der dem Staube<br />
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Leben, Hoffnung giebt!<br />
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Nein, sie haben<br />
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Nicht begraben,<br />
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Was das Herz geliebt.
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Ja, geliebt wurde er, und was noch mehr ist, von Allen, die ihn kannten, hochverehrt. M&ouml;chten alle J&uuml;nglinge sich beeifern, so aufrichtig und treu in Handel und Wandel zu sein, wie Bruder Daniel Krehbiel es war!
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[[Category:Christlicher Bundesbote obituaries]]
 
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Revision as of 15:11, 14 December 2011

Christlicher Bundesbote obituary: 1889 Apr 4 p. 4

Birth date: 1812

text of obituary:

(Für den "Bundes-Boten.")
Bericht über den Heimgang
des jüngst verstorbenen und geliebten Br.
Daniel Krehbiel von Cleveland, Ohio.

In der Ueberzeugung, daß es den lesern des Bundesboten eine große Genugthuung bereiten wird, etwas über die letzten Lebenstage und die Krankheit unseres allgemein geliebten und verehrten Bruders Daniel Krehbiel zu erfahren, will ich versuchen, dieser Aufgabe in einigen schlichten Worten nachzukommen.

Ernst und einfach, voll Gottesfurcht und Gottvertrauen, wie sein ganzes Leben war, war auch sein Ende. So lange seine Kräfte ausreichten, widmete er sich dem Dienste und den Interessen der Kirche im Allgemeinen und seiner Gemeinde in Sonderheit; und bis zum letzten Athemzuge, bei seinem qualvollsten Leiden hat ihn sein unbedingtes Gottvertrauen nicht einen Augenblick verlassen, sondern hat ihn gest&zuml;rkt und ihm geholfen, seine Schmerzen in Geduld zu ertragen.

Von Hause aus mit einer guten Constitution ausgerüstet, hätte man erwarten können, daß er ein sehr hohes Alter erreichen würde, wenn er mehr darauf bedacht gewesen wäre sich zu schonen, aber das hat er leider nicht in dem Maße gethan, wie e zu wünschen gewesen wäre. Stets war er geistig, sowie körperlich unausgesetzt thätig.

Herbe Verluste, die ihn trafen, konnten nicht umhin, eine vernichtende Wirkung auf seine Körperkräfte auszuüben. Der Tod seiner ihm so treu zur Seute stehenden Gattin war ein Schmerz, der am Lebensmark zehrte und später das Leiden und Ableben seines geliebten Kindes, der Frau Knauff, erschütterte zusehends seine Kräfte. Seit der Zeit datirt sich der Anfang seiner Leiden und ein stetes Abnehmen seiner körperlichen Kräfte war bemerkbar, wenn er auch geistig ungeschwächt blieb.

Im Spätsommer 1887 machte er eine kleine Reise nach Sonnenberg, wo er Freunde besuchte. Dort kam zum ersten Male sein Leiden, Blasenentzündung, zum Ausbruch. Mitten im Gespäche wurde er eines Abends von den heftigsten Schmerzen befallen, denen der dortige Arzt zwar bald abhalf, aber die Folgen derselben zeigten sich noch deutlich, als er nach Hause zurückkehrte. Trotzdem besuchte er noch in demselben Spätjahre die Allgemeine Konferenz, die in Pennsylvanien stattfand. Während der Dauer derselben hat er sich nicht wohl befunden. Er suchte daher nach Beendigung der Konferenz seine tochter Charlotte auf, die zu der Zeit als Arzt in Westfield, Mass., thätig war, und zu der er unbedingtes Vertrauen hatte. Dieselbe hatte ihn während seines kuren Aufenthaltes dort in Behandlung und stellte ihn auch so weit her, da&slig; er seine Heimreise antreten konnte. Leider ging er nicht direkt nach Hause, sondern hielt sich noch kurze Zeit in Buffalo auf. Im November kam er endlich sehr elend zu Hause an, war Wochen lang krank und litt dabei noch an Schlaflosigkeit.

Aber Mitte Januar brach die Krankheit mit voller Macht aus und nur der aufopferndsten, sorgsamsten Pflege seiner Kinder, zu denen sich auch seine Tochter, Dr. C. Krehbiel aus Westfield, gesellte, gelang es, ihn langsam wieder auf den Weg der Besserung zu bringen. Die Anwesenheit seiner Tochter Charlotte war ihm ein großer Trost, und als sie nach zweiwöchentlichem Aufenthalt ihn verlassen mußte, ließ er sich ganz genaue Verhaltungsmaßregeln von ihr ertheilen. Der Abschied von ihr wurde ihm sehr schwer; vielleicht ahnte er, daß er sie nicht wiedersehen würde. Mit der Besserung ging es nur langsam vorwärts, jedoch war er geduldig und klagte nur zuweilen über den langen "Stubenarrest."

Am 22. April 1888 hatte er sich soweit erholt, daß er seinen 76. Geburtstag feiern konnte. Er lud vier Freunde, Prediger hiesiger Gemeinden zu demselben ein, und verlebte einen so frohen und glücklichen Tag, daß die günstigen Folgen nicht zu verkennen waren. Er erholte sich jetzt zusehends, war im Stande öftere Besuche lieber Freunde zu empfangen, sowie dem schönen Klavierspiele seiner Tochter Selma zu lauschen, was ihm eine große Erholung gewährte.

Auch wurden ihm zu Liebe mitunter Komitesitzungen des Christlichen Jünglings-Vereins in seinem Hause abgehalten. Anfangs Mai fing er an, wieder in's Freie zu gehen. Nun entfaltete er auch wieder seine alte Thätigkeit, besuchte regelmäßig den Gottesdienst, die Versammlungen und Komitesitzungen des Jünglings-Vereins.

Im Juli machte er einen Ausflug auf's Land zu Verwandten. Dieser Landaufenthalt schien ihn so gekräftigt zu haben, daß man annehmen konnte, er würde noch Jahre lang leben können. Er ging all' seinen kleinen Geschäften nach, und ließ sich weder durch Wind noch Wetter von der Kirche abhalten.

Eines Tages Anfangs September war die Familie überrascht, als er nicht zur gewohnten Stunde unter ihnen erschien. Sie fanden ihn stark siebernd im Bette. Er erholte sich jedoch wieder und es vergingen wieder einige Monate. Am Weihnachtstage erklärte er, er fühle sich besser, las selbst seine Briefe, die er von seinen abwesenden Töchtern erhalten hatte, und auch die Zeitung, und zwar war dies das letzte Mal, daß er die Zeitung las. Am Nachmittage mußte er zu Bette gebracht werden, von dem er sich nicht wieder erhob.

Pastor Brown von der Gemeinde der Freunde besuchte ihn. Zu diesem sagte er einst: "Mein Leben steht in der Hand des Herrn, wie er es mit mir macht, ist es mir recht." Er mußte unendlich viel leiden. Zu seinem alten Leiden gesellte sich noch eine Herzfellentzündung. Unter diesen Umständen war es kein Wunder, daß er manchen Seufzer ausstieß, der einem zu Herzen drang und oft rief er den Beistand Jesu an und wenn die Schmerzen ihn übermannten, rief er: "Herr, mein Herr, wie lange noch?"

Nach solchem Leiden war es tröstlich, daß sein Ende ein ruhiges, friedliches war. Dieses rückte auch schneller heran, als der Arzt erwartet hatte. Am Donnerstag, den 3. Januar, hatte er eine unruhige Nacht. Freitag Mittag nahm er das letzte Mal Arznei. Bald nach drei Uhr bat er, sein Haupt etwas höher zu betten. Darauf verließ ihn die Besinnung. So lag er noch 3/4 Stunden ruhig und still athmend; dann um halb fünf verschied er sanft. Die friedliche Ruhe des Todes breitete sich über das liebe Fesicht und er war von seinem Leiden erlöst.

Am 8. Januar wurde er neben seiner Lebensgefährtin auf dem Woodland Friedhofe beerdigt. Der vorerwähnte Pastor Brown hielt seine Grabrede über Hiob 5, 26: "Und wirst im Alter zu Grabe kommen, wie Garben eingeführt werden zu seiner Zeit."

Eine Freundin widmete ihm folgenden Nachruf:

Was bleibt.    Was wir bergen
In den Särgen,
Ist der Erde Kleid.
Was wir lieben,
Ist geblieben,
Bleibt in Ewigkeit.

   Froher Glaube
Der dem Staube
Leben, Hoffnung giebt!
Nein, sie haben
Nicht begraben,
Was das Herz geliebt.

Ja, geliebt wurde er, und was noch mehr ist, von Allen, die ihn kannten, hochverehrt. Möchten alle Jünglinge sich beeifern, so aufrichtig und treu in Handel und Wandel zu sein, wie Bruder Daniel Krehbiel es war!