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Balzer, Jacob J. (1860-1946)

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''Christlicher Bundesbote'' obituary: 26 Feb 1946 p. 14
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Birth date: 1860 Oct 14
   
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'''Aeltester Jacob J. Balzer''', (Mountain Lake, Minn.) Sohn von Jacob und Susanna Balzer, ward am 14. Oktober 1860 in Gnadenfeld, Süd-Rußland geboren wo er eine gute Schulbildung unter Lehrer Herman Lenzman genoß. Am 3. Juli 1877 kam er mit Eltern nach Amerika. Bald darauf besuchte er wenige Jahre das Wesleyan College in Mt. Pleasant, Iowa. Es wird wohl kaum ein Gebiet geistiger Wirksamkeit zu nennen sein, auf welchem er nicht nur tätig gewesen, seine Kräfte mit aller Energie erprobt, sondern auch einen bestimmten Einfluß ausgeübt hat. Seine öffentliche Tätigkeit begann auf dem Gebiet des Schulwesens. Schon ehe die große Einwanderung in den 1870er Jahren endete, fühlte man das Bedürfnis in das deutsche Schulwesen biblischen Unterricht einzugliedern. Aeltere, erfahrene Lehrer machten damit den Anfang so gut es eben ging unter primitivsten Verhältnissen. Nachdem sich 1885-1888 ein deutscher Schulverein gebildet hatte und auch eine deutsche Abteilung im Distrikt-Schulhause eingerichtet war, eröffnete der nun Heimgerufene in 1897 eine Schule, die, obwohl sie verschiedene Entwicklungsstufen durchgemacht hat, bis heute noch in voller Tätigkeit fortbesteht. In 1901 wurde auf seine Anregung ein größeres Schulgebäude errichtet und der Fortbestand des Deutschen samt des Bibelunterrichts war gesichert. Aus dieser Schule, die im Laufe der Zeit den Charakter einer Fortbildungsschule annahm, sind durch seinen Einfluß wohl alle hiesigen Arbeiter auf dem Gebiete des deutschen Schulwesens hervorgegangen. Die religöse Entwicklung und der geistige Charakter hiesiger Ansiedlung hat da, wo überhaupt der Anfang einer Bewegung wahrnehmbar war, diese Prägung angenommen. Die Bruderthaler und Bergtaler Gemeinden nördlich von Butterfield bauten in 1896 jede eine Schule nach diesem Muster. Ein weiters Tätigkeitsfeld für ihn war auf dem Gebiet der Sonntagsschule. Zwar waren schon Ausgangs der 70er Jahre Arbeiter auf diesem Felde tätig; aber 1884 richteten er und Lehrer J. J. Bargen eine in Klassen eingeteilte Sonntagsschule ein, nach welchem Muster auch bald andere Sonntagsschulen ins Leben gerufen wurden. Als in 1888 die Muttergemeinde unter der Leitung von Aeltester Aaron Wall stehend, sich in drei teilte, wovon ein eil unter der Leitung von Prediger H. H. Regier sich als Bethel Gemeinde organisierte, da wurde der Heimgerufene im folgenden Jahr als Prediger derselben gewählt, wo er als Mitarbeiter von Aelt. Regier tätig war, bis er, nach dem Rücktritt des Aelt. Regier, am 7. Febr. 1927 als dessen Nachfolger gewählt wurde. Die Wortverkündung, die Beschäftigung mit der Bibel, usw. war das Feld auf welchem sich seine vollen Geisteskräfte entfalteten. Von Hause aus geistig begabt, gewandt in der Darlegung seiner Gedanken verwandt mit einem unersättlichen Trieb nach Erkenntnis der biblischen Gottesgedanken, ging sein Einfluß weit über die Grenzen seiner eigenen Kanzel hinaus. Seine Arbeit war nicht nur darauf gerichtet den Text der Bibel an sich zu verhandeln, sondern im Zusammenhang mit den allumfassenden Offenbarungsgedanken Gottes, d.h. dem göttlichen Schöpfungsplan mit der Menschheit auf die Spur zu kommen und so seine Zuhörer anzuleiten in ihrem Denken in die Gedanken Gottes einzudringen. Als Prediger reiste er viel; hat wohl in vielen Komitees gedient und ist auf Distrikt-Konferenzen wie auch auf der Allgemeinen Konferenz tätig gewesen und hat wohl auf den meisten Kanzeln der Allgemeinen Konferenz gepredigt. Am 5. Februar 1946 kam sein irdisches Leben zu Ende. Sein Alter war 85 J. 5. M. und 20 Tage. Sein Leben und Sterben reden weiter, auch nach getaner Arbeit. Die Angehörigen freuen sich in der Hoffnung eines seligen Wiedersehens bei der Wiederkunft des Herrn. Es trauern um sein Scheiden, seine Gattin und Kinder: J. S. Balzer und Dr. und Frau H. R. Basinger. Bei der Begräbnisfeier dienten die Prediger Erland Waltner und P. J. Friesen.
   
text of obituary:
 
   
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''Mennonite Weekly Review'' obituary: 14 Feb 1946 p. 1
'''Aeltester Jacob J. Balzer''', (Mountain Lake, Minn.) Sohn von Jacob und Susanna Balzer, ward am 14. Oktober 1860 in Gnadenfeld, Süd-Rußland geboren wo er eine gute Schulbildung unter Lehrer Herman Lenzman genoß. Am 3. Juli 1877 kam er mit Eltern nach Amerika. Bald darauf besuchte er wenige Jahre das Wesleyan College in Mt. Pleasant, Iowa. Es wird wohl kaum ein Gebiet geistiger Wirksamkeit zu nennen sein, auf welchem er nicht nur tätig gewesen, seine Kräfte mit aller Energie erprobt, sondern auch einen bestimmten Einfluß ausgeübt hat. Seine öffentliche Tätigkeit begann auf dem Gebiet des Schulwesens. Schon ehe die große Einwanderung in den 1870er Jahren endete, fühlte man das Bedürfnis in das deutsche Schulwesen biblischen Unterricht einzugliedern. Aeltere, erfahrene Lehrer machten damit den Anfang so gut es eben ging unter primitivsten Verhältnissen. Nachdem sich 1885-1888 ein deutscher Schulverein gebildet hatte und auch eine deutsche Abteilung im Distrikt-Schulhause eingerichtet war, eröffnete der nun Heimgerufene in 1897 eine Schule, die, obwohl sie verschiedene Entwicklungsstufen durchgemacht hat, bis heute noch in voller Tätigkeit fortbesteht. In 1901 wurde auf seine Anregung ein größeres Schulgebäude errichtet und der Fortbestand des Deutschen samt des Bibelunterrichts war gesichert. Aus dieser Schule, die im Laufe der Zeit den Charakter einer Fortbildungsschule annahm, sind durch seinen Einfluß wohl alle hiesigen Arbeiter auf dem Gebiete des deutschen Schulwesens hervorgegangen. Die religöse Entwicklung und der geistige Charakter hiesiger Ansiedlung hat da, wo überhaupt der Anfang einer Bewegung wahrnehmbar war, diese Prägung angenommen. Die Bruderthaler und Bergtaler Gemeinden nördlich von Butterfield bauten in 1896 jede eine Schule nach diesem Muster. Ein weiters Tätigkeitsfeld für ihn war auf dem Gebiet der Sonntagsschule. Zwar waren schon Ausgangs der 70er Jahre Arbeiter auf diesem Felde tätig; aber 1884 richteten er und Lehrer J. J. Bargen eine in Klassen eingeteilte Sonntagsschule ein, nach welchem Muster auch bald andere Sonntagsschulen ins Leben gerufen wurden. Als in 1888 die Muttergemeinde unter der Leitung von Aeltester Aaron Wall stehend, sich in drei teilte, wovon ein eil unter der Leitung von Prediger H. H. Regier sich als Bethel Gemeinde organisierte, da wurde der Heimgerufene im folgenden Jahr als Prediger derselben gewählt, wo er als Mitarbeiter von Aelt. Regier tätig war, bis er, nach dem Rücktritt des Aelt. Regier, am 7. Febr. 1927 als dessen Nachfolger gewählt wurde. Die Wortverkündung, die Beschäftigung mit der Bibel, usw. war das Feld auf welchem sich seine vollen Geisteskräfte entfalteten. Von Hause aus geistig begabt, gewandt in der Darlegung seiner Gedanken verwandt mit einem unersättlichen Trieb nach Erkenntnis der biblischen Gottesgedanken, ging sein Einfluß weit über die Grenzen seiner eigenen Kanzel hinaus. Seine Arbeit war nicht nur darauf gerichtet den Text der Bibel an sich zu verhandeln, sondern im Zusammenhang mit den allumfassenden Offenbarungsgedanken Gottes, d.h. dem göttlichen Schöpfungsplan mit der Menschheit auf die Spur zu kommen und so seine Zuhörer anzuleiten in ihrem Denken in die Gedanken Gottes einzudringen. Als Prediger reiste er viel; hat wohl in vielen Komitees gedient und ist auf Distrikt-Konferenzen wie auch auf der Allgemeinen Konferenz tätig gewesen und hat wohl auf den meisten Kanzeln der Allgemeinen Konferenz gepredigt. Am 5. Februar 1946 kam sein irdisches Leben zu Ende. Sein Alter war 85 J. 5. M. und 20 Tage. Sein Leben und Sterben reden weiter, auch nach getaner Arbeit. Die Angehörigen freuen sich in der Hoffnung eines seligen Wiedersehens bei der Wiederkunft des Herrn. Es trauern um sein Scheiden, seine Gattin und Kinder: J. S. Balzer und Dr. und Frau H. R. Basinger. Bei der Begräbnisfeier dienten die Prediger Erland Waltner und P. J. Friesen.
 
   
   
 
[[Category:Christlicher Bundesbote obituaries]]
 
[[Category:Christlicher Bundesbote obituaries]]
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[[Category:Mennonite Weekly Review obituaries]]

Revision as of 10:18, 9 November 2011

Christlicher Bundesbote obituary: 1946 Feb 26 p. 14

Birth date: 1860 Oct 14

text of obituary:

Aeltester Jacob J. Balzer, (Mountain Lake, Minn.) Sohn von Jacob und Susanna Balzer, ward am 14. Oktober 1860 in Gnadenfeld, Süd-Rußland geboren wo er eine gute Schulbildung unter Lehrer Herman Lenzman genoß. Am 3. Juli 1877 kam er mit Eltern nach Amerika. Bald darauf besuchte er wenige Jahre das Wesleyan College in Mt. Pleasant, Iowa. Es wird wohl kaum ein Gebiet geistiger Wirksamkeit zu nennen sein, auf welchem er nicht nur tätig gewesen, seine Kräfte mit aller Energie erprobt, sondern auch einen bestimmten Einfluß ausgeübt hat. Seine öffentliche Tätigkeit begann auf dem Gebiet des Schulwesens. Schon ehe die große Einwanderung in den 1870er Jahren endete, fühlte man das Bedürfnis in das deutsche Schulwesen biblischen Unterricht einzugliedern. Aeltere, erfahrene Lehrer machten damit den Anfang so gut es eben ging unter primitivsten Verhältnissen. Nachdem sich 1885-1888 ein deutscher Schulverein gebildet hatte und auch eine deutsche Abteilung im Distrikt-Schulhause eingerichtet war, eröffnete der nun Heimgerufene in 1897 eine Schule, die, obwohl sie verschiedene Entwicklungsstufen durchgemacht hat, bis heute noch in voller Tätigkeit fortbesteht. In 1901 wurde auf seine Anregung ein größeres Schulgebäude errichtet und der Fortbestand des Deutschen samt des Bibelunterrichts war gesichert. Aus dieser Schule, die im Laufe der Zeit den Charakter einer Fortbildungsschule annahm, sind durch seinen Einfluß wohl alle hiesigen Arbeiter auf dem Gebiete des deutschen Schulwesens hervorgegangen. Die religöse Entwicklung und der geistige Charakter hiesiger Ansiedlung hat da, wo überhaupt der Anfang einer Bewegung wahrnehmbar war, diese Prägung angenommen. Die Bruderthaler und Bergtaler Gemeinden nördlich von Butterfield bauten in 1896 jede eine Schule nach diesem Muster. Ein weiters Tätigkeitsfeld für ihn war auf dem Gebiet der Sonntagsschule. Zwar waren schon Ausgangs der 70er Jahre Arbeiter auf diesem Felde tätig; aber 1884 richteten er und Lehrer J. J. Bargen eine in Klassen eingeteilte Sonntagsschule ein, nach welchem Muster auch bald andere Sonntagsschulen ins Leben gerufen wurden. Als in 1888 die Muttergemeinde unter der Leitung von Aeltester Aaron Wall stehend, sich in drei teilte, wovon ein eil unter der Leitung von Prediger H. H. Regier sich als Bethel Gemeinde organisierte, da wurde der Heimgerufene im folgenden Jahr als Prediger derselben gewählt, wo er als Mitarbeiter von Aelt. Regier tätig war, bis er, nach dem Rücktritt des Aelt. Regier, am 7. Febr. 1927 als dessen Nachfolger gewählt wurde. Die Wortverkündung, die Beschäftigung mit der Bibel, usw. war das Feld auf welchem sich seine vollen Geisteskräfte entfalteten. Von Hause aus geistig begabt, gewandt in der Darlegung seiner Gedanken verwandt mit einem unersättlichen Trieb nach Erkenntnis der biblischen Gottesgedanken, ging sein Einfluß weit über die Grenzen seiner eigenen Kanzel hinaus. Seine Arbeit war nicht nur darauf gerichtet den Text der Bibel an sich zu verhandeln, sondern im Zusammenhang mit den allumfassenden Offenbarungsgedanken Gottes, d.h. dem göttlichen Schöpfungsplan mit der Menschheit auf die Spur zu kommen und so seine Zuhörer anzuleiten in ihrem Denken in die Gedanken Gottes einzudringen. Als Prediger reiste er viel; hat wohl in vielen Komitees gedient und ist auf Distrikt-Konferenzen wie auch auf der Allgemeinen Konferenz tätig gewesen und hat wohl auf den meisten Kanzeln der Allgemeinen Konferenz gepredigt. Am 5. Februar 1946 kam sein irdisches Leben zu Ende. Sein Alter war 85 J. 5. M. und 20 Tage. Sein Leben und Sterben reden weiter, auch nach getaner Arbeit. Die Angehörigen freuen sich in der Hoffnung eines seligen Wiedersehens bei der Wiederkunft des Herrn. Es trauern um sein Scheiden, seine Gattin und Kinder: J. S. Balzer und Dr. und Frau H. R. Basinger. Bei der Begräbnisfeier dienten die Prediger Erland Waltner und P. J. Friesen.


Mennonite Weekly Review obituary: 14 Feb 1946 p. 1