Siemens, Johann (1827-1902)

Christlicher Bundesbote obituary: 13 Nov 1902 p. 6

Birth date: 1827

text of obituary:

Siemens. — In der Hoffnungsau Gemeinde, Kans., den 21. Oktober Br. Johann Siemens nach 23 tägigem schmerzhaftem Leiden an Blasenentzündung, begleitet von einem stetem Schnucken, im Alter von 74 Jahren und 11 Monaten. Der unter unsern Brüdern so viel bekannte und geliebte Onkel Siemens, der wohl über 30 Jahre unter uns Deutschen in Südrußland als Schullehrer fungiert hat, wurde geboren im Dorfe Elisabetha [sic] den 21. November anno 1827, wo und von wem er seine Schulbildung genossen, ist nicht gesagt. Den 24. May, anno 1847, ist er vom Ältesten Benjamin Ratzlaff getauft worden und in die Rudnerweider Gemeine aufgenommen. Den 29. Novbr. anno 1849 trat er mit der, ihm vor 2 Jahren 8 Monaten vorangegangenen Gattin, eine geborne Marie Fröse, in den Stand heiliger Ehe. In dieser glücklichen Ehe gelebt 50 Jahre, 2 Monate und 3 Tage und in derselben 10 Kinder gezeuget, wovon noch 6 am Leben sind. Großvater ist er über 50 Kinder geworden, wovon 41 am Leben sind. Die entseelte Hülle wurde den 23. Oktober dem Schoße der Erde übergeben, allwo er in stiller Gruft ruhen wird bis zur Zeit der Auferstehung, wo Gott der Herr ihm dann einen neuen verklärten Leib geben wird; in welcher Hoffnung er auch fest stand, wenn er mit dem Dichter auf seinem Sichbette ausrief: “Dort auf des Paradieses Flur, Geht Meine Zukunft auf” u. s. w. Die Leichenfeier wurde unter zahlreicher Teilnahme in der Kirche gehalten, bei welcher Feierlichkeit Ältester B. Buhler, Hebron, Heinrich Goertz, Alexanderwohl und Peter Heidebrecht die Ansprachen hielten. Am Grabe hatte Peter Goertz einige Bemerkungen und Schlußgebet zu machen. “Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmelsglanz, und die, so viele zur Gerechtigkeit gewiesen haben, wie die Sterne immer und ewiglich.”