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Kaufman, Frieda (1883-1944)

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== '''Lebensskizze von Schwester Frieda''' ==
   
   

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Christlicher Bundesbote obituary: 15 Aug 1944 p. 1


Birth date: 1883


text of obituary:


Lebensskizze von Schwester Frieda

Schwester Frieda Kaufman schrieb die folgende Lebensskizze selber: “Ich wurde am 23. Oktober, 1883, zu Haagen, Baden, Deutschland, einige Meilen von der Schweizer Grenze, geboren. Das Wiesental, wo ich geboren wurde, war der Eingang zu dem für seine herrliche Szenerie berühmten Schwarzwald. Meine Eltern waren John und Marie Kaufman, geb. Egle. Ich war das jüngste von neun Kindern, von denen 3 Knaben und 3 Mädchen während einer Diphtheritis-Epidemie starben ehe ich geboren wurde. Diese schreckliche Krankheit, damals so gefürchtet, nahm manchmal alle Kinder eines ganzen Dorfes. Meine Eltern waren beide gebürtige Schweizer, und nach europäischen Regeln war ich ein Bürger der Schweiz bis ich Amerikanerin wurde. Ich kam nach Halstead, Kansas mit meinen Eltern und zwei älteren Schwestern, Lisette und Anna. Diese beiden waren später Frau John Mueller (und nachdem sie Witwe gewesen, ward sie Frau Richard Schirmer), und Frau Abr. K. Schowalter. Wir kamen am 2. Juli, 1892, nach Halstead und wurden dort bewillkommt und aufgenommen von Christian Wirklers. (Mr. Wirkler war Cousin meines Vaters.) Zunächst etablierten wir unser Heim in Halstead. Meine Mutter starb am 21. Juni, 1894. Dieses veränderten Verhältnissen anzupassen als meine beiden Schwestern bald darnach heirateten und mein Vater bei Frau Schowalter wohnte, oder besser, als Schowalters bei ihm wohnten. Gott hatte es alles so geplant, und es ist gut für eine Jungfrau das Joch frühzeitig zu tragen, wie es auch gut ist für einen Jüngling. Ich litt sehr am Heimweh für meine Mutter, und das half mir wahrscheinlich den Herrn Jesus Christus als meinen persönlichen Heiland anzunehmen als ich zwölf Jahre alt war. Das will sagen, daß die Bedeutung des Todes Christi am Kreuz mir in der Stunde klar und kostbar wurde. Dann besuchte ich den Katechismus-Unterricht geleitet von Aelt. Chr. Krehbiel, Leiter der Gemeinde, und er machte mir die Erlösungsgeschichte deutlicher und klarer. Ich schätze die Erinnerung an diese Sonntagnachmittagsstunden. Am 7. Juni, 1897, ward ich von Aelt. Chr. Krehbiel gestauft auf mein Glaubensbekenntnis; sein Mitprediger, David Goerz, hielt die Taufpredigt an dem Tage. Mein Leben war mit großer Freude und tiefem Schmerz gefüllt. Das Bitterste von allem war die stets zunehmende Erkenntnis, daß ich es so jämmerlich verfehlt habe, gemäß den großen Möglichkeiten, die durch die Gnade Gottes mein Leben umgaben, zu leben. Wie es andere fertig bringen können, bei zunehmendem Alter, ohne die Zusicherung und den Trost der Sündenvergebung, die am wunderbaren Kreuz vollbracht wurde, fortzuleben, das kann ich nicht verstehen. Ich bitte alle, denen ich irgendwie Unrecht angetan, um Vergebung. Ich bin dankbar, froh, und vollständig zufrieden in dem Vertrauen, daß Gott bis zum Ende der Laufbahn leiten wird.” — Die Heimgerufene litt schon mehrere Jahre an Herzschwäche und gab deswegen schon in 1943 das Amt als Oberin des Mutterhauses und Hospitals an Schwester Lena Mae ab. Sie diente aber bis zuletzt als Editor des Hospitalblattes “In the Service of the King”, welches vor drei Jahren von ihr ins Leben gerufen wurde. Am 7. August bekam sie einen Herzanfall und nach kurzer Zeit schwand die Seele. Das Begräbnis fand am 10. August statt. Bei der Feierlichkeit dienten die Prediger: J. E. Entz, A. J. Dyck, H. J.Dyck und P. P. Wedel, Glieder des Hospital Direktoriums. Die sterblichen Reste wurden auf dem Schwesternacker im Greenwood Cemetery bei Newton in die Erde versenkt. Aus der uns von ihr überreichten Sammelmappe diesen Vers von Gerok:

     “Geh, o Mensch, und säe Taten
           In den Acker deiner Zeit:
     Deines Wohltuns edle Saaten
           Reisen für die Ewigkeit.
     Darfst du heut nicht Früchte schauen,
           Lerne auf die Zukunft bauen:
     Wenn schon lang dein Hügel grün,
           Kann dir noch die Ernte blühn.”
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