If this site was useful to you, we'd be happy for a small donation. Be sure to enter "MLA donation" in the Comments box.

Gerok, Karl Friedrich (1815-1890)

From Biograph
(Difference between revisions)
Jump to: navigation, search
Line 5: Line 5:
 
text of obituary:
 
text of obituary:
   
Dr. ''Karl Gerok,'' Prälat von Württemberg, Verfasser der "Palmblätter", ist am 14. Januar in Folge der Influenza an einer Lungenentzündung im Alter von 75 Jahren gestorben. Der "Schwäbische Merkur" schreibt von ihm: "Ein seiner Geist, eine edle, wohlthuende Erscheinung, voll sittlichen Adels, eine Zierde seines Berufs, ist mit ihm hinweggenommen; die innige Verehrung Unzähliger, denen er Berather, Tröster, Freund gewesen, nimmt er mit in's Grab. — Karl Friedrich Gerok ist geboren zu Vaihingen a. E. am 30. Januar 1815, als Sohn des M. Christoph Friedrich Gerok, des späteren Stadt-Dekans in Stuttgart und General-Superintendenten in Ludwigsburg. Seine Jugend-Erlebnisse hat er selber in dem anziehenden Buche "Jugend-Erinnerungen" aufgezeichnet. Für die Theologie bestimmt, erhielt er seine Vorbildung für das Tübinger Stift im Stuttgarter Gymnasium. In's Stift rückte er mit der Schönthaler Promotion ein, die er erst kürzlich in dem Kanzler Rümelin, einem berühmten Genossen, verloren hat. Im Jahre 1844 bekam er seine erste ständige Anstellung, als Helfer in Böblingen. Im Jahre 1868 erhielt Gerok den Titel und Rang eines Ober-Consistorialraths; in demselben Jahre wurde er nach Grüneisen's Pensionirung Ober-Hofprediger und zugleich ord. Mitglied des Consistoriums. Durch seine Dichtungen hat sich Gerok weit über die Grenzen seiner engerren Heimath hinaus einen Namen erworben. Vor allen sind seine "Palmblätter" zu nennen, die immer in neuen Auflagen erschienen und von denen Uebersetzungen in mehreren fremden Sprachen vorhanden sind. Nicht minder als seine Dichtungen: "Palmblätter", "Pfingst-Rosen", "Blumen und Sterne", "Eichenlaub", "Deutsche Ostern", "Der letzte Strauß" u. s. w., sind auch seine Predigt-Sammlungen in weitesten Kreisen gesucht und gerne gelesen. Ueber 40 Jahre hat Gerok ununterbrochen in Stuttgart gewirkt.
+
Dr. ''Karl Gerok,'' Prälat von Württemberg, Verfasser der "Palmblätter", ist am 14. Januar in Folge der Influenza an einer Lungenentzündung im Alter von 75 Jahren gestorben. Der "Schwäbische Merkur" schreibt von ihm: "Ein seiner Geist, eine edle, wohlthuende Erscheinung, voll sittlichen Adels, eine Zierde seines Berufs, ist mit ihm hinweggenommen; die innige Verehrung Unzähliger, denen er Berather, Tröster, Freund gewesen, nimmt er mit in's Grab. — Karl Friedrich Gerok ist geboren zu Vaihingen a. E. am 30. Januar 1815, als Sohn des M. Christoph Friedrich Gerok, des späteren Stadt-Dekans in Stuttgart und General-Superintendenten in Ludwigsburg. Seine Jugend-Erlebnisse hat er selber in dem anziehenden Buche "Jugend-Erinnerungen" aufgezeichnet. Für die Theologie bestimmt, erhielt er seine Vorbildung für das Tübinger Stift im Stuttgarter Gymnasium. In's Stift rückte er mit der Schönthaler Promotion ein, die er erst kürzlich in dem Kanzler Rümelin, einem berühmten Genossen, verloren hat. Im Jahre 1844 bekam er seine erste ständige Anstellung, als Helfer in Böblingen. Im Jahre 1868 erhielt Gerok den Titel und Rang eines Ober-Consistorialraths; in demselben Jahre wurde er nach Grüneisen's Pensionirung Ober-Hofprediger und zugleich ord. Mitglied des Consistoriums. Durch seine Dichtungen hat sich Gerok weit über die Grenzen seiner engeren Heimath hinaus einen Namen erworben. Vor allen sind seine "Palmblätter" zu nennen, die immer in neuen Auflagen erschienen und von denen Uebersetzungen in mehreren fremden Sprachen vorhanden sind. Nicht minder als seine Dichtungen: "Palmblätter", "Pfingst-Rosen", "Blumen und Sterne", "Eichenlaub", "Deutsche Ostern", "Der letzte Strauß" u. s. w., sind auch seine Predigt-Sammlungen in weitesten Kreisen gesucht und gerne gelesen. Ueber 40 Jahre hat Gerok ununterbrochen in Stuttgart gewirkt.
   
   

Revision as of 17:21, 4 January 2012

Christlicher Bundesbote obituary: 1890 Feb 13 p. 4

Birth date: 1815 Jan 30

text of obituary:

Dr. Karl Gerok, Prälat von Württemberg, Verfasser der "Palmblätter", ist am 14. Januar in Folge der Influenza an einer Lungenentzündung im Alter von 75 Jahren gestorben. Der "Schwäbische Merkur" schreibt von ihm: "Ein seiner Geist, eine edle, wohlthuende Erscheinung, voll sittlichen Adels, eine Zierde seines Berufs, ist mit ihm hinweggenommen; die innige Verehrung Unzähliger, denen er Berather, Tröster, Freund gewesen, nimmt er mit in's Grab. — Karl Friedrich Gerok ist geboren zu Vaihingen a. E. am 30. Januar 1815, als Sohn des M. Christoph Friedrich Gerok, des späteren Stadt-Dekans in Stuttgart und General-Superintendenten in Ludwigsburg. Seine Jugend-Erlebnisse hat er selber in dem anziehenden Buche "Jugend-Erinnerungen" aufgezeichnet. Für die Theologie bestimmt, erhielt er seine Vorbildung für das Tübinger Stift im Stuttgarter Gymnasium. In's Stift rückte er mit der Schönthaler Promotion ein, die er erst kürzlich in dem Kanzler Rümelin, einem berühmten Genossen, verloren hat. Im Jahre 1844 bekam er seine erste ständige Anstellung, als Helfer in Böblingen. Im Jahre 1868 erhielt Gerok den Titel und Rang eines Ober-Consistorialraths; in demselben Jahre wurde er nach Grüneisen's Pensionirung Ober-Hofprediger und zugleich ord. Mitglied des Consistoriums. Durch seine Dichtungen hat sich Gerok weit über die Grenzen seiner engeren Heimath hinaus einen Namen erworben. Vor allen sind seine "Palmblätter" zu nennen, die immer in neuen Auflagen erschienen und von denen Uebersetzungen in mehreren fremden Sprachen vorhanden sind. Nicht minder als seine Dichtungen: "Palmblätter", "Pfingst-Rosen", "Blumen und Sterne", "Eichenlaub", "Deutsche Ostern", "Der letzte Strauß" u. s. w., sind auch seine Predigt-Sammlungen in weitesten Kreisen gesucht und gerne gelesen. Ueber 40 Jahre hat Gerok ununterbrochen in Stuttgart gewirkt.

Personal tools