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Wiebe, Jakob (1878-1880)

From Biograph
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Mennonitische Rundschau obituary: 1881 Mar 5 p. 1

Birth date: 1878 Jul 10

text of obituary:

Dem „Gemeindeblatt“ entnehmen wir folgende Nachrichten von den mennonitischen Auswanderern nach Turkestan (Asien): Br. Ed. Riesen in Fresenheim (Südrußland) machte dem Herausgeber die Mittheilung per Karte, daß am 24. Nov. auch der zweite Zug glücklich in Taschkent angekommen ist. Der erste Zug war bereits am 17. Okt. in Turkestan angekommen und wird, wie berichtet wurde, über den Winter in der Nähe von Taschkent auf einem Gute verbleiben. Folgender Brief ist aus dem ersten Zug über die Strecke von Karabutak [Karabulak] bis Kasalinsk, 544 Werst. Karalinsk [sic], den 13. Sept. 1880. Im Herrn Jesu geliebte Mutter und Geschwister! Meinen vorigen Brief vom 17. Aug. aus Karabutak [Karabulak] werdet Ihr, wie ich hoffe, bei guter Gesundheit erhalten haben. Eine Trauerbotschaft brachte er, indem Euch der Tod unserer kleine Anna darin gemeldet wurde. Nun dieser bringt eine Freudenbotschaft, indem ich Euch melden kann, daß meine liebe Frau den 10. d. Mts. [diesen Monats] hier durch Gottes gnädigen Beistand von einem gesunden Töchterchen [Elisabeth Jantzen] entbunden wurde. Mutter und Kind sind nach Umständen sehr wohl. Ja, der liebe Vater hat uns geholfen über Bitten und Verstehen. Sein Name sei gelobt in Ewigkeit. Amen…. So gelangten wir denn unter Gottes Schutz und Beistand den 9. Sept. glücklich und gesund hier in Kas. [Kasalinsk] an, wollten uns hier zu unserer Weiterreise reich verproviantiren und dann den. 11. Mittags unsere Reise wieder antreten, welches aber, wie zu Anfang meines Briefes erwähnt, durch die Entbindung meiner Frau verhindert wurde. Auch starb Donnerstagabend Wiebes kleiner Jakob. Das ist das 11. Kind, welches durch den Tod aus unserer Reisegesellschaft genommen wurde. Es ist, wie wir auf verschiedenen Stellen gehört, dieses Jahr die Kinderkrankheit, woran unsere sämmtlichen Kinder gestorben und, in dieser Gegend herrschend. So sind auch in Irgis Erwachsene derselben erlegen. So gedenken wir denn, da meine Frau sich ganz wohl befindet, Montag den 15. d. Mts. [diesen Monats] unsere Reise weiter fortzusetzen. Ach, wir können ja gewiß glauben, daß der treue Herr, der uns gnädiglich bis hierher geleitet und geführt hat, auch weiterhelfen wird (u. s. w., u. s. w. R.[Redaktion]). Verbleibe schließend Euer Euch liebender Bruder in dem Herrn, Gerh. Jantzen….

English translation:

The following news about the Mennonite emigrants to Turkestan (Asia) is from the "Gemeindeblatt": Brother Ed. Riesen in Fresenheim (southern Russia) informed the editor by card that the second train [from Am Trakt] also arrived happily in Tashkent on Nov. 24. The first train had already arrived in Turkestan on Oct. 17 and, as was reported, will remain on an estate near Tashkent over the winter. The following letter is from the first train about the 554 verst stretch from Karabutak [Karabulak] to Kazalinsk. Karalinsk [sic], Sept. 13, 1880. Beloved mother and brothers and sisters in the Lord Jesus! I hope you received my previous letter of Aug. 17 from Karabutak [Karabulak] in good health. It brought a message of sorrow, as it reported the death of our little Anna. Now this brings a message of joy, as I can report to you that my dear wife delivered a healthy little daughter [Elisabeth Jantzen] here on the 10th of this month by God's gracious assistance. Mother and child are doing very well according to the circumstances. Yes, the dear Father has helped us through asking and understanding. May His name be praised forever. Amen…. So under God's protection and assistance, we arrived here in Kazalinsk on Sept. 9, happy and healthy, wanted to stock up richly on provisions for our onward journey and then start travelling again on Sept. 11 at noon, but that was prevented by my wife’s childbirth, as mentioned at the beginning of my letter. Also on Thursday evening, the Wiebe’s little Jakob died. This is the 11th child taken from our traveling party by death. As we have heard in various places, it is the children's disease prevalent in this area which has caused the death of all of our children this year. Adults in Irgiz have also succumbed to it. So, since my wife is quite well, we are thinking of continuing our journey on Monday, the 15th of this month. Oh, we can certainly believe that the faithful Lord, who has graciously guided and led us until now, will also continue to help us (etc. etc. - Editor). In conclusion, I remain your loving brother in the Lord, Gerhard Jantzen....



Mennonitische Rundschau obituary: 1881 Apr 1 p. 4

text of obituary

Rußland, Berdjansk…. Von der Gemeinde, welche nach Taschkent übersiedelt, ist der erste Zug am 27. Okt. und der zweite Zug, welcher am 12. August aus ihrer Heimath an der Wolga aufbrach, am 17. Nov. bei Taschkent angekommen. Von den Molotschnern, welche hier den 31. Juli abgingen, ist noch keine Nachricht. Den Wolgaern sind unterwegs 11 Kinder an Diphtheritis gestorben und ein paar Pferde gefallen…. (Obige Correspondenz ist einem Privatbriefe entnommen und eingesandt von A. J. B. Minn.)

English translation:

Berdyansk, Russia…. Of the community which is resettling in Tashkent, the first train arrived on Oct. 27; and the second train, which left its home at the Volga on Aug. 12, arrived in Tashkent on Nov. 17. There is still no news of those from Molotschna, who left here on July 31. On the way, 11 children from the Volga died of diphtheria and a few horses died…. (The above correspondence is taken from a private letter and sent in by A. J. B., Minn.).



Zur Heimath obituary: 1881 Apr 7 p 5-6


Text of obituary:

Taschkent, Central – Asien, im Dezember 1880…...Unsere Abreise (von der Wolga) war auf den letzten Juni (1880) bestimmt, wurde aber wegen der Krankheit unsers Töchterchens verschoben, so daß wir, als der Herr unser Kind den 1. Juli zu sich nahm, den 3. abreisen konnten. Unsre Reisegesellschaft bestand aus 12 Familien mit 22 Wagen. In Verbindung mit dem Begräbniß unsres Kindes fand die Abschiedsfeier statt und dann fuhren wir um 10 Uhr Morgens (am 3. Juni) aus HahnsAu, wohin die Brüder aus Köppenthal, Hohendorf, Siemonshöh gekommen waren, ab….

Wie nun unsre Reise äußerlich ging, das werdet ihr euch denken können; um drei Uhr Morgens auf, Ssamowar (Theemaschine) stellen, trinken, Pferde füttern, tränken, dann Alles fortpacken, anspannen, gemeinsamen Morgengottesdienst halten, wobei uns in Ermangelung eines Gemeindelehrers die Br. J. Quiring und W. Penner dienten, — dann aufgesessen und weitergefahren….

Aber in einer andern Weise lag des Herrn Hand schwer auf uns. Die kleinsten Kinder wurden schon vor Orenburg krank. Vor Ak Tuba starb Br. Quirings jüngstes Töchterchen. Hinter Ak Tuba mußten wir drei Leichen in ein Grab legen. Vor Karabutak wieder ein Kind und in Karabutak noch einmals ein. Zwischen Karabutak und Irgis starb Quirings jüngster Sohn. Als wir ihn begruben, wurde zugleich Heu gekauft….

Bis an’s Ende der Reise hatte uns der Herr die Zuchtruthe auf dem Rücken gelassen, doch seine Gnade immer dabei. In der Wüste nahm er Geschw. Kopper drei Kinder so schnell hintereinander, daß sie in ein Grab gelegt werden konnten. In Kasalinsk begrub Bruder H. Wiebe sein zweites und letztes Söhnchen. In Perowsk wurden zwei junge Leute krank, die von ihren vorläufig noch zurückgebliebenen Eltern voraus mit Andern als Kutscher mitgeschickt waren. In Turkestan kam zu diesen zwei Kranken noch ein Dritter. Die Krankheit war Typhus. Wir brachten sie krank nach Kaplanbeck; der Herr hat ihnen geholfen. Auch hier sind wir von Krankheit nicht verschont. Eine junge ledige Schwester haben wir bereits in’s Grab gelegt….

Und wie bangte uns für die Gesundheit der Nachkommenden! Wir hatten 11 Kindlein auf der Reise verloren, mit unsrer Kleinen 12, wie viele dachten wir, würden sie dann wohl hergeben müssen? Nun, wir beteten für sie uns der Herr half….

F. B. [Franz Bartsch]

English translation:

Tashkent, Central Asia, in December 1880......Our departure (from the Volga) was set for the last of June (1880), but was postponed because of our little daughter's illness, so that when the Lord took our child on July 1, we were able to leave on the 3rd. Our travelling party consisted of 12 families with 22 wagons. The farewell ceremony took place together with the funeral of our child, and then at 10 a.m. (on June 3) we left Hahnsau, where the brothers from Köppenthal, Hohendorf, and Siemonshöh had come.…

You can imagine how our journey now went; getting up at three o'clock in the morning, setting up the samovar (tea machine), drinking, feeding and watering the horses, then packing everything away, hitching up [the horses], holding the community morning service, in which we were served by brothers J. Quiring and W. Penner, in the absence of a church teacher….

But in another way the Lord's hand was heavy on us. The smallest children became ill even before Orenburg. Before Ak Tuba, brother Quiring's youngest daughter died. We had to put three bodies in one grave behind Ak Tuba. Before Karabutak, another child died, and in Karabutak, another one. Between Karabutak and Irgiz, Quiring's youngest son died. When we buried him, hay was bought at the same time….

Until the end of the journey, the Lord allowed a scourge on our backs, but His grace was always with us. In the desert, he took brother and sister Kopper’s three children so quickly one after the other, that they could be laid in one grave. In Kazalinsk, brother H. Wiebe buried his second and last little sons. In Perovsk, two young people fell ill, who along with others, had been sent as coachmen by their parents, who had stayed behind for the time being. In Turkestan, a third person was added to these two sick. The disease was typhoid. We brought them sick to Kaplanbeck; the Lord helped them. Here, too, we are not spared from illness. We have already laid a young unmarried sister in her grave….

And how anxious we were for the health of those following us! We had lost 11 children on the journey, with our little one 12, and we wondered how many they would have to give up? Well, we prayed for them and the Lord helped....

F. B. [Franz Bartsch]



Mennonitische Rundschau obituary: 1881 Apr 15 p. 2


text of obituary

Einer interessanten Correspondenz des „Zur Heimath“ entnehmen wir noch Folgendes: “Von Taschkent sind wir 20 Werst ab und muß viel dorthin gefahren werden…. Wir hatten Verschiedenes zu tun, unsre und der Andern Wohnungen einzurichten, Futter und Brennmaterial herbeizuschaffen usw. Nun sagten uns die hiesigen Leute, daß jetzt der Winter, hier Regen und Schnee, Frost und Wärme durcheinander, deren Resultat Schmutz sein muß, bald anfangen und unsre Arbeit hindern werde. Die andern Brüder von der Wolga waren aber noch sechs Wochen, die Molotschnaer neun Wochen hinter uns zurück wie sollten die die denn herkommen? Und wie bangte uns für die Gesundheit der Nachkommenden! Wir hatten 11 Kindlein auf der Reise verloren, mit unsrer Kleinen 12, wie viele dachten wir, würden sie dann wohl hergeben müssen? Nun, wir beteten für sie und der Herr half….” (F.B.) [Franz Bartsch]

English translation:

We learn the following from an interesting correspondence in “Zur Heimath”: “We’re 20 verst from Tashkent and have to drive there a lot…. We had various things to do, to set up our homes and those of other people, to bring fodder and fuel, and so on. Now the local people told us that winter will soon begin. Here it is rain and snow mixed up with frost and warmth, the result of which must be mud, which would hinder our work. But the other brothers from the Volga were still six weeks behind us, and the Molotschna brothers were nine weeks behind us — how were they supposed to get here? And how anxious we were for the health of those following us! We had lost 11 children on the journey, with our little one 12, and we wondered how many they would have to give up? Well, we prayed for them and the Lord helped….” (F.B.) [Franz Bartsch]



GRANDMA #187429

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