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Rempel, Anna Penner (1885-1946)

From Biograph
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Der Bote obituary: 1946 Nov 20 p. 4

Birth date: 1885 Aug 8

Text of obituary:

Todesnachricht.

Sonnabend, den 2. November, fand das Begräbnis der Witwe Anna Rempel, geb. Penner, in der Mennonitenkirche zu Saskatoon statt. Aelt. J. J. Thießen hielt die Leichenrede, anschließend an den Schriftabschnitt 2. Korinther 5, 1-8. Am Sarge saßen ihre einzige Tochter Frau Julius Freiter, ein Pflegebruder Peter Neufeld von Rosemary, Alta., Schreiber dieser Zeilen und noch andere Verwandte. Auch hatten sich viel Freunde von nah und fern eingefunden.

Die Verstorbene wurde den 8. August 1885 im Dorfe Neuendorf, Südrußland, geboren. Als die Kolonie im Orenburgischen angesiedelt wurde, zog sit mit ihren Eltern dorthin. Den 26. Mai 1906 trat sie in die Ehe mit dem Jüngling Jacob Rempel, der in einem der Orenburgischen Dörfer die Lehrerstelle bekleidete. Im Jahre 1908 zogen sie nach Kronstal, wo er ein Jahr als Lehrer diente. Nach einem Jahr nahm ihr Mann einen Posten im Kontor der Fabrik Lepp-Wallmann in Schönwiese an, welche Stelle er bis zur Auswanderung anno 1923 behielt. Hier in Canada hat die Verstorbene 10 Jahre lang ihrem Manne auf der Farm treu zur Seite gestanden, Freude und Leid mit ihm geteilt. Im Jahre 1933 zogen sie nach Saskatoon, wo sie sich ein bescheidenes Heim erwarben. Als ihr Mann nach einigen Jahren erkrankte, hat sie ihn treu gepflegt bis an seinen Tod, der den 4. Januar 1944 erfolgte. Nun lebte sie bei den Kindern, bis sie im April dieses Jahres eine Dienststelle im Altenheim Bethania, Winnipeg, antrat. Dienstag, den 22. Oktober, erkrankte sie an Lungenentzündung, und Sonntag, den 27. Oktober 1/2 11 Uhr abends starb sie im Concordia Hospital. Kinder hat sie 3 gesehen, von denen ihr 2 im frühen Kindesalter vorangegangen sind.

Ein vielbewegtes, segensreiches Leben ist zum Abschluß gekommen. Mit besonderer Gewissenhaftigkeit und Treue hat sie ihre Arbeit verrichtet in jedem Stand und Beruf, sei es als Gattin, Hausfrau, im Missionsverein oder unter den Alten und Leidenden im Altenheim. Besondere Achtung und Liebe erwarb sie sich durch ihren gewissenhaften, treuen Dienst bei der Oberin und der Verwaltung im Altenheim, viel Liebe und Dankbarkeit erntete sie bei den Insassen, in deren Dienst sie mit selbstloser Aufopferung ihrer letzten Kräfte sich stellte.

Auch bei dem Nähverein hat sie sich als Mitglied ein liebendes Andenken erworben; die Glieder desselben ließen es sich nicht nehmen, ihre Liebe und Anerkennung zu beweisen, indem sie für die Verstorbene ein ehrenvolles Begräbnis veranstalten halfen und ein Mahl für die Gäste servierten. Für diese Liebe und Freundlichkeit rufe ich Euch, Ihr lieben Frauen, im Namen der Angehörigen ein herzliches "Vergelt's Gott!" zu. — Menschliche Anerkennung und irdisches Lob braucht die Verstorbene nicht mehr. Hoffentlich hat der Meister, der sie jählings mitten aus der Arbeit gerufen, mit dem freundlichen Worte bewillkommt: "Ei, du fromme und getreue Magd, du bist über Wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude!"

David H. Rempel, Hauge.

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