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Giesbrecht, Jacob J. (1896-1980)

From Biograph
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Mennonitische Rundschau obituary: 1980 Mar 26 p. 26-27

Birth date: 1896 May 18

Giesbrecht jacob katherine 1980.jpeg

text of obituary:


Jacob J. und Katherine Giesbrecht

(Vancouver, B.C.)

“Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar” (Psalm 23, 6). Dies Wort des Psalmisten David war für unsere lieben Eltern, Jacob und Katherina Giesbrecht, ein besonderes Wort der Verheißung und seliger Hoffnung. Im Februar 1980, ging dieses schöne Verheißungswort in endgültige Erfüllung für sie. Vater starb am Dienstag, dem 5. Februar, und Mutter folgte ihm Sonnabend, den 9. Februar. Beide starben im Vancouver General Hospital, Vater nach kurzdauernder Krankheit, Mutter aber nach längerer.

Die Beegräbnisfeiern wurden in der Culloden MB-Gemeinde abgehalten. Vaters am 8. Februar und Mutters am 13. Pastor Victor Toews hatte die Leitung und diente auch neben den Brüdern David B. Wiens und Heinrich Classen mit Botschaften aus Gottes Wort.

Auf Mutters Begräbnisfeier nahm Bruder D. Wiens besonders Bezug auf die Tatsache, daß unsere Eltern so nahe aneinander gestorben, in seiner Predigt: “Und gingen die beiden miteinander” (1. Mose 22, 6, 8 und 2. Samuel 1, 23). Mutter und Vater, sagte er, durften den besonderen Segen erfahren, miteinander zu gehen, durchs Leben und auch durch den Tod. Bruder Wiens legte zwei Hauptgedanken aus: Sie durften miteinander durchs Leben gehen — inbetreff ihres physischen Lebens und auch des Heiligungslebens; und sie durften miteinander in der Liebe gehen — in der Liebe zu einander, zur Familie, und zu dem Herrn.

Für uns Kinder waren die vielen persönlichen Zeugnisse, die von Freunden und Verwandten bei dem Trauermahl gegeben wurden, von besonderem Wert. Diese Zeugnisse bestätigten immer wieder die Tatsache, daß unsere Eltern tief fromme und liebende Menschen waren, deren guter Einfluß auch über ihre eigene Familie hinausging.

Lebensverzeichnis:

Mutter wurde in dem Dorf Wohldemfürst, Kuban, ihren Eltern Isaak Peter und Helene (geb. Martens) Harder am 11. August 1903, geboren. Mutter war die mittlere unter fünf Töchtern in der Harder Familie. Zwei Brüder, Jakob und Heinrich, füllten den Familienkreis aus. Unserer Mutter Großeltern, von Mutters Seite aus, waren Jakob und Anna (geb. Schmidt) Martens und lebten auch im Kuban von Geburt an. Ihre Großeltern, von Vaters Seite aus, waren Peter I. und Maria Harder und stammten aus der Molotschna Kolonie. Dieser Großvater, Peter I. Harder, wurde eines Tages im Jahre 1879, auf dem Wege nach dem Kuban nahe an dem Bahnhof Losowaja beraubt und ermordet. Später, im selben Jahr (Juni 1879) zog die Witwe Maria Harder mit ihrer Familie von sieben Kindern nach dem Kuban.

Wenn sie auch früh durch fromme Eltern beeinflußt wurde, und von dem Predigtdienst solcher Reiseprediger wie Jakob Reimer und Johann Toews, so kam Mutter eigentlich zum Glauben durch die Vermittelung einer lieben Kusine, Martha Huebert. Sie wurde am 23. June 1919, von Ältester Cornelius Wiens getauft und in die Gemeinde zu Wohldemfürst aufgenommen.

Vater wurde seinen Eltern Johannes und Tina (geb. Reimer) Giesbrecht in Wohldemfürst, Kuban, am 18, Mai, 1896 geboren. Seine rechte Mutter starb an TB als er nur 6 Jahre alt war, und eine zweite Mutter, Sara (geb. Rempel), starb auch nicht lange nachher. Eine dritte Mutter, Margareta (geb. Rempel), trat in sein Leben ein, als er noch in seinem Entwicklungsalter war.

Vaters Familie zog in die Krim, als er noch ein Jüngling war. Dort im Dorfe Semisotka, gelang es Großvater eine recht große Mühle zu verwalten. In der Krim genoß Vater die Gelegenheit sich eine gute Schulbildung anzueignen auf der “Central Schule” in Karassan. Eine schwere Hungersnot in 1924 bewegte Vater zurück nach dem Kuban zu ziehen, wo er dann eine Arbeitsstelle fand, als Buchführer einer Credit Union Bank, in Alexandrodar.

Vater erlebte eine persönliche Bekehrung zu dem Herrn Jesus am 23. Juni 1916, während eines Besuches bei seinem Onkel (Epp) in Andreasfeld, und wurde einige Tage später getauft und in die Mennoniten Kirche zu Ogus Tobe (Krim) aufgenommen. Großvater riet seinem Sohn damals sich einer MB-Gemeinde anzuschließen. Doch es verliefen vier Jahre, bevor Vater sich wieder taufen ließ, am 26. Juli 1920, von Ältester Cornelius Wiens, und in die MB-Gemeinde zu Wohldemfürst aufgenommen wurde.

Im Oktober 1924 traten unsere Eltern in die Ehe. Prediger Johann Toews vollzog die Trauhandlung. In 1926, bald nach der Geburt ihres ersten Sohnes (Herbert), wanderten unsere Eltern von Südrußland aus. Vater machte in den nächsten paar Jahren ernste Versuche passende Arbeit zu finden in den kleineren Dörfern in Nord-Saskatchewan. Es gelang ihm sieben Jahre zu arbeiten, wovon fünfeinhalb Jahre in Saskatoon zugebracht wurden (1928-1933). Unsere Eltern waren unter den 8 Familien, die bei der Gründung der ersten MB-Gemeinde in Saskatoon zugegen waren.

Doch die Depressionszeit kostete Vater seine Arbeitsstelle in Saskatoon und 1933 zog unsere Familie nach B.C.

In den Jahren von 1933 bis 1938 zog unsere Familie mehrere Mal um in Folge der Bemühungen unseres Vaters, Arbeit zu finden, die ihm nicht zu schwer wäre. Im Jahre 1938 wurde Vater nach Vancouver gerufen, um da in einem Großhandelgeschäft zu arbeiten und im Winter 1939 folgte die Familie ihm nach.

Es war unser Vorrecht unter denen zu sein, die zur ersten MB-Gemeinde in Vancouver gehörten. Es war für unsern Vater eine bestimmte Befriedigung an dem ersten MB-Gemeindebauprojekt, an 43 Avenue und Prince Edward Straße, teilzunehmen, und, wichtiger noch, als Gemeindeschreiber zu dienen während einer Zeit von 23 Jahren.

Unsere Eltern durften, dank der Güte Gottes, ihre silber Hochzeit am 25. September 1949 und ihre goldenen Hochzeit am 28. Juni 1974 feiern, mit allen Kindern zugegen. Nach einem 9-jährigen Aufenthalt in Clearbrook zogen sie wiederum zurück nach Vancouver im September 1978.

Am 21. Januar 1980 erlitt Vater einen leichten Schlag und wurde eilig ins Vancouver General Hospital gebracht. Einige weitere Anfälle und das Einsetzen von Lungenentzündung brachten seinen Tod herbei am 5. Februar. Vater erreichte ein Alter von 83 Jahren, 8 Monaten und 18 Tagen.

Wenn Mutters Leben auch mehrere Male von dem Tode bedroht wurde durch schwere Krankheit, so nahm ihre allgemeine Gesundheit nicht besonders ab, bis sie im Frühling 1979 ein Einfallen des Herzens erlitt und ein “pace-maker” eingesetzt werden mußte. Seit letztem Sommer, jedoch, mußte sie immer wieder ins Hospital gebracht werden. Am Sonnabend, dem 9. Februar — vier Tage nach dem Verscheiden unsers Vaters — ging auch Mutter in die Gegenwart ihres Herrn. Am Sonnabendmorgen, kurz vor ihrem Tode, sagte Mutter noch zu allen, die bei ihr im Krankenzimmer waren: “Heute müßt ihr bei mir bleiben”, und zuletzt noch die Worte: “Es ist genug,” und damit verschied sie. Mutter erreichte ein Alter von 76 Jahren und 6 Monaten, weniger 2 Tagen.

Sie betrauern: vier Söhne, mit ihren Frauen — Herbert und Margaret in Winnipeg, Roland und Helen, John und Laura, und Paul und Tina, alle in Vancouver; zwei Töchter — Kaethi, mit ihrem Mann, John Neufeld in Herbert, Sask., und Helen in Vancouver; 19 Enkelkinder, eine Urenkelin, und viele Verwandte und Freunde.

Die Trauerfamilie.


English translation:

Jacob J. and Katherine Giesbrecht

(Vancouver, B.C.)

"Goodness and mercy will follow me all the days of my life, and I will dwell in the house of the Lord forever" (Psalm 23:6). This word of the psalmist David was a special word of promise and blessed hope for our dear parents, Jacob and Katherina Giesbrecht. In February 1980, this beautiful promise came to final fulfillment for them. Father died on Tuesday, February 5th, and Mother followed him Saturday, February 9th. Both died in Vancouver General Hospital, Father after a short illness, but Mother after a longer one.

Funeral services were held at the Culloden MB church. Father's on February 8 and Mother's on the 13th. Pastor Victor Toews led and also served along with brothers David B. Wiens and Heinrich Classen with messages from God's Word.

At Mother's funeral service, Brother D. Wiens made special reference to the fact that our parents died so close to each other in his sermon, "And the two went together" (Genesis 22:6, 8 and 2 Samuel 1:23). Mother and Father, he said, were allowed to experience the special blessing of walking together, through life and also through death. Brother Wiens laid out two main thoughts: they were allowed to walk together through life - concerning their physical life and also their sanctified life; and they were allowed to walk together in love - in love for each other, for the family, and for the Lord.

For us children, the many personal testimonies given by friends and relatives at the funeral meal were of particular value. These testimonies confirmed again and again the fact that our parents were deeply devout and loving people whose good influence extended beyond their own family.

Life story:

Mother was born in the village of Wohldemfuerst, Kuban, to her parents Isaak Peter and Helene (née Martens) Harder on August 11, 1903. Mother was the middle of five daughters in the Harder family. Two brothers, Jakob and Heinrich, filled out the family circle. Our mother's grandparents on her mother's side were Jakob and Anna (née Schmidt) Martens, who also lived in Kuban from birth. Her grandparents on her father's side were Peter I. and Maria Harder, and came from the Molotschna colony. This grandfather, Peter I. Harder, was robbed and murdered one day in 1879, near the Losovaya train station on the way to Kuban. Later, in the same year (June 1879), the widow Maria Harder moved to Kuban with her family of seven children.

Although she was influenced early on by devout parents, and by the preaching ministry of such traveling preachers as Jakob Reimer and Johann Toews, Mother actually came to faith through the mediation of a dear cousin, Martha Huebert. She was baptized on June 23, 1919, by Ältester Cornelius Wiens and accepted into the congregation at Wohldemfuerst.

Father was born to his parents Johannes and Tina (née Reimer) Giesbrecht in Wohldemfuerst, Kuban, on May 18, 1896. His real mother died of TB when he was only 6 years old, and a second mother, Sara (née Rempel), also died not long after. A third mother, Margareta (née Rempel), entered his life when he was still in his developmental age. Father's family moved to the Crimea when he was still a youth. There in the village of Semisotka, Grandfather succeeded in managing a fairly large mill. In the Crimea, Father enjoyed the opportunity to acquire a good education at the "Central School" in Karassan. A severe famine in 1924 caused Father to move back to Kuban, where he then found a job as an accountant of a credit union bank in Alexandrodar.

Father experienced a personal conversion to the Lord Jesus on June 23, 1916, while visiting his uncle (Epp) in Andreasfeld, and a few days later was baptized and accepted into the Mennonite Church at Ogus Tobe (Crimea). Grandfather advised his son at that time to join an M.B. congregation. But four years passed before father was baptized again, on July 26, 1920, by Ältester Cornelius Wiens, and he was accepted into the M.B. congregation at Wohldemfuerst.

Our parents were married in October 1924. Preacher Johann Toews performed the marriage ceremony. In 1926, soon after the birth of their first son (Herbert), our parents emigrated from southern Russia. Father made serious attempts over the next few years to find suitable work in the smaller villages of northern Saskatchewan. He managed to work for seven years, five and a half of which were spent in Saskatoon (1928-1933). Our parents were among the 8 families present at the founding of the first M.B. congregation in Saskatoon.

But the Depression era cost Father his job in Saskatoon, and in 1933, our family moved to B.C.

In the years from 1933 to 1938, our family moved several times as a result of our father's efforts to find work that would not be too difficult for him. In 1938, Father was called to Vancouver to work in a wholesale business, and the family followed him in the winter of 1939.

It was our privilege to be among those who were part of the first M.B. congregation in Vancouver. It was a particular satisfaction for our father to participate in the building project of the first M.B. church at 43 Avenue and Prince Edward Street, and, more importantly, to serve as the congregation’s writer for a period of 23 years.

Thanks to the goodness of God, our parents were able to celebrate their silver wedding anniversary on September 25, 1949 and their golden wedding anniversary on June 28, 1974, with all their children present. After a 9-year stay in Clearbrook, they again moved back to Vancouver in September 1978.

On January 21, 1980, Father suffered a mild stroke and was rushed to Vancouver General Hospital. Several more attacks and the onset of pneumonia brought about his death on February 5th. Father reached the age of 83 years, 8 months, and 18 days.

Although Mother's life was threatened several times by serious illness, her general health did not decline much until the spring of 1979, when she suffered a heart problem and a pace-maker had to be inserted. Since last summer, however, she had to be hospitalized repeatedly. On Saturday, February 9th — four days after our father's passing away — Mother also went into the presence of her Lord. On Saturday morning, shortly before her death, Mother said to all who were with her in the sickroom: "Today you must stay with me," and finally the words, "It is enough," and with that she passed away. Mother reached the age of 76 years and 6 months, less 2 days.

Mourning them are: four sons, with their wives — Herbert and Margaret in Winnipeg, Roland and Helen, John and Laura, and Paul and Tina, all in Vancouver; two daughters — Kaethi, with her husband, John Neufeld in Herbert, Sask. and Helen in Vancouver; 19 grandchildren, one great-granddaughter, and many relatives and friends.

The mourning family.


GRANDMA #410412

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