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Fast, Abram P. (1884-1955)

From Biograph
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Mennonite Weekly Review obituary: 1955 Feb 17 p. 10

Birth date: 1884 Nov 22

text of obituary:


News from Canada

Former Leader Of Volendam Colony Dies

ABRAM FAST WAS WIDLY [sic] KNOWN AMONG IMMIGRANTS FROM RUSSIA

Kitchener, Ont. — On Sunday, Feb. 6, Abram Fast, well-known among the Mennonite settlers from Russia, was called to death at the age of 72. He suffered a heart attack in the home of his daughter, Mrs. Lena Thiessen, Leamington, Ontario, and died a few minutes later.

Mr. Fast was known in Russia as one of the few Mennonite dentists practicing at Tiege. He had learned his trade in Germany.

In 1930 he fled from Russia and came to Berlin where he established a parcel service to Russia. He was instrumental in sending thousands of parcels to grief-stricken Mennonites in South Russia where he had earlier given efficient service in the “Verband.”

He was among the first group of Mennonite people who, after the war, were able to leave Berlin and settle in Paraguay, and he served for a short period as “Oberschultze” in the Volendam colony.

He then came to Canada with Mrs. Fast in order to arouse interest and possibly create credit for the establishment of a sugar refinery in Paraguay. Ever since arriving in Canada he had not been well, although his death came suddenly.

The funeral was held on Wednesday, Feb. 9, at the Leamington General Conference church.


Mennonitische Rundschau obituary: 1955 Feb 23 p. 8

Text of obituary:

Todesnachricht.

Wir möchten heute davon Mitteilung machen, daß wir unseren Vater, Abram Fast, am 9. Februar von der Kirche der V. M. Gemeinde, Leamington, aus zu Grabe trugen. Er starb am 6. Februar an den Folgen eines Herzanfalles, den er 10 Tage vor seinem Tode erlitt. Am 22. Nov. konnte er seinen 70. Geburtstag feiern.

Vater kam am 18. Dezember 1953 als Vertreter der Kolonie Friesland, Paraguay nach Kanada.

Der Verstorbene hat viele Freunde, deren Adressen wir nicht wissen, deshalb wären wir für eine Bekanntmachung in der werten "Mennonitischen Rundschau" dankbar.

Mit freundlichen Grüßen,

Familie W. Thießen und Mutter Anna Fast,
77 Victoria Ave. S.,
Leamington Ont.



Der Bote obituary: 1955 Mar 2 p. 6

Text of obituary:

A. P. Fast

Nachruf.


Eine siebzigjährige Freundschaft, das Wiegenjahr mit eingeschlossen, wurde durch plötzlichen Tod meines lieben Freundes und Kameraden Herrn A. P. Fast auseinandergerissen. Wir beide hatten ja noch große Pläne. Ein viel tausend Meilen langer Weg, hatte uns endlich nach Jahrzehnten hier in Leamington zuszmmengeführt. Im besten Mannesalter, als wir die Vierzig überschritten hatten, gingen unsre Wege infolge des ersten Weltkrieges und der darauffolgenden Revolution auseinander.

Vier Welten, so wie unser Aelt. N. N. Driedger auf seinem Begräbnise in seiner Leichenrede erwähnte, bergen viel in sich, reden eine beredte Sprache: Blumenort-Tiege, Berlin, Paraguay, Leamington. Vor zirka einem Jahr nun standen sich unerwartet zwei Siebzigjährige gegenüber, die aber nie ganz getrennt gewesen waren: Briefwechsel, verschiedene mündliche Nachrichten und das Gebet hielten uns stets verbunden. Stumm drücken wir uns die Hand.

In diesem für ihn noch neuem Land,
Hat er geweint, habe ich gelacht?
Wir konnten es nicht unterscheiden;
Wir haben der glücklichen Zukunft gedacht
Und der vergangenen Leiden.

Wollte ich diese seine vier Welten: Rußland, Deutschland, Süd- und Nordamerika auch nur in etwas beschreiben, könnte ich's in einem großen Buche nicht fassen; und so stehe ich davon ab. Der Mennonitenwelt aber ist unser liebe Verstorbene nicht ganz unbekannt, und manch einer würde mit mir übereinstimmen, wenn wir mit M. Klaudius bestätigen: "Sie haben einen guten Mann begraben, und mir war er mehr!" Gar zu schnell, zu frühe ist er von uns geschieden.

Schon eine geraume Zeit hegte er in sich das Verlangen heimzugehen; doch in gesunden Tagen immer an Sterben denken, war ja auch nicht gut. Mut verloren, alles verloren, sagte ich dann zu ihm und versuchte ihn aufzuheitern. Doch sein heiliger Wunsch, wenn wir's so nennen wollen, ging bald in Erfüllung. Er bekam einen Herzanfall, und als ich an sein Krankenbett eilte, merkte ich schon: hier verebbt ein Leben. Und doch ging ich nie ohne Hoffnung, er werde noch einmal gesund werden, von him fort. Als die Krankheit aber aufs höchste stieg, vielleicht am 7.-8. Tage, hatte ich kein Wort mehr an der Seite meines sterbenden Freundes; nur ein Seufzer entrang sich meiner Brust: "O Ewiger, ein Sterbender!" Am 10. Tage, es war Sonntag, der 6. Februar 1955, ging er heim. Und die Uhr nun, welche der große Meister vor jenen Siebzig Jahren aufgezogen hatte, blieb von selber steh'n.

Einen Menschen sterben sehen, ist furchbar, sagte einst eine junge Königstochter, und so erging's uns; er mußte durch dieses finstre Tal allein geh'n, wir konnten ihm nicht helfen; seine liebe Frau Anna (geb. Becker) aber erwies ihm noch einen letzten Liebesdienst, indem sie ihrem sterbenden Gatten von Zeit zu Zeit die Lippen kühlte. O, wie traurig war für uns alle dieser Sonntag!

Im Sarge gebettet, war seine Gestalt so friedevoll und ruhig; sein Gesicht trug einen besonders glücklichen Ausdruck. Er war heimgegangen, und mit Recht konnte man hier die biblische Frage stellen: "Tod, wo ist dein Stachel, Grab, wo ist dein Sieg?" Doch auch er konnte das Grab nicht umgehen, und so gaben wir ihm in großer Teilnahme das Geleit zum nahen Friedhof, woselbst er dem Schoße der Erde übergeben wurde. Die reiche Blumenspende zeigte von einem großen Kreise lieber Freunde. Ja, unser Freund ist am Ziel und früher oder später folgen wir ihm.

So ruhe sanft in süßem Frieden,
Du, den ich als Freund geliebt;
Ach viel zu früh bist du geschieden,
Tief hat die Trennung mich betrübt.

Es war wohl des Höchsten Plan,
Soll Trost nun sein für mich auf Erden.
Was Gott tut, das ist wohlgetan,
Doch du sollst nicht vergessen werden.

J. G. Dyck, Leamington.

Die Rundschau möchte kopieren.



Der Mennonit obituary: 1955 Apr p. 56

Text of obituary:

Abram Fast ("Paket-Fast") gestorben.

Am 6. Februar verschied in Leamington, Ontario, der weit bekannte Bruder Abram Fast im Alter von 70 Jahren. In Tiege, Südrussland, war er Zahnarzt; 1930 ging er nach Berlin, wo er mit einer Paketversandstelle für Russland diente und Tausenden dadurch in der Hungersnot helfen konnte. Nach dem letzten Kriege zog er nach Paraguay und war dort eine Zeitlang Oberschulze in Friesland. Im vorigen Jahr kam er mit Frau nach Kanada, um hier im Auftrage der Ansiedlung Friesland eine Anleihe aufzunehmen für den Bau einer Zuckerfabrik.

Menn. Rundschau



Der Mennonit obituary: 1955 May p. 72

Text of obituary:

Wie der "Mennonitische Weltspiegel" im April 1955 bereits meldete, verstarb am 6. Februar 1955 in Leamington, Ontario, Kanada der im öffentlichen Dienst am Mennonitentum weithin bekanntgewordene Wohltäter und Geschäftsmann Abram Fast. Als "vier grossse Stationen" seiner Liebesarbeit wurden bei seiner Begräbnisfeier bezeichnet:

1. Tiege, Russland: im "Verband der Bürger holländischer Herkunft".

2. Berlin, Deutschland: im Versand von Liebesgabenpaketen nach Russland.

3. Friesland, Paraguay: in der Hilfeleistung beim Aufbau der neuen Siedlung.

4. Leamington, Kanada: ebenfalls im Dienste von Friesland.



Mennonitische Rundschau obituary: 1955 May 25 p. 11

Text of obituary:

Abram P. Fast †

Eine 70-jährige Freundschaft, das Wiegenjahr mit eingeschlossen, wurde durch den plötzlichen Tod meines lieben Freundes und Kameraden Abram P. Fast auseinandergerissen.

Wir beide hatten ja noch große Pläne. Im besten Mannesalter, als wir die 40 überschritten hatten, gingen unsre Wege infolge des 1. Weltkrieges und der darauffolgenden Revolution auseinander.

Vier Welten, so wie unser Aelt. N. N. Driedger auf dem Begräbnis in der Leichenrede erwähnte, reden eine beredte Sprache: Blumenort-Tiege, Berlin, Paraguay, Leamington. Vor zirka einem Jahr nun standen sich unerwartet zwei 70-jährige gegenüber, die aber nie ganz getrennt gewesen waren: Briefwechsel, verschiedene mündliche Nachrichten und das Gebet hielten uns stets verbunden. Stumm drücken wir uns die Hand.

In diesem für ihn noch neuem Land,
Hat er geweint, habe ich gelacht?
Wir konnten es nicht unterscheiden;
Wir haben der glücklichen Zukunft gedacht
Und der vergangenen Leiden.

Wollte ich diese seine vier Welten: Rußland, Deutschland, Süd- und Nordamerika auch nur etwas beschreiben, könnte ich's in einem großen Buche nicht fassen. Der Mennonitenwelt aber ist unser lieber Verstorbener kein Unbekannter und manch einer würde mit mir übereinstimmen, wenn wir mit M. Claudius bestätigen: "Sie haben einen guten Mann begraben, und mir war er mehr!"

Schon eine geraume Zeit hegte er in sich das Verlangen, heimzugehen. "Mut verloren, alles verloren," sagte ich dann zu ihm und versuchte, ihn aufzuheitern. Doch sein heiliger Wunsch ging bald in Erfüllung. Er bekam eine Herzanfall, und als ich an sein Krankenbett eilte, merkte ich schon: hier verebbt ein Leben. Am 10. Tage der Krankheit, es war Sonntag, der 6. Februar 1955, ging er heim.

Einen Menschen sterben sehen, ist furchbar, sagte einst eine junge Königstochter, und so erging's uns; er mußte durch dieses finstre Tal allein gehen, wir konnten ihm nicht helfen; seine liebe Frau Anna (geb. Becker) aber erwies ihm noch einen letzten Liebesdienst, indem sie ihrem sterbenden Gatten von Zeit zu Zeit die Lippen kühlte. O, wie traurig war für uns alle dieser Sonntag!

Im Sarge gebettet, war seine Gestalt so friedevoll und ruhig; sein Gesicht trug einen besonders glücklichen Ausdruck. Er war heimgegangen, und mit Recht konnte man hier die biblische Frage stellen: "Tod, wo ist den Stachen, Hölle, wo ist dein Sieg?" Wir gaben ihm in großer Teilnahme das Geleit zum nahen Friedhof, woselbst er dem Schoße der Erde übergeben wurde. Die reichen Blumenspenden zeugten von einem großen Kreise lieber Freunde. Ja, unser Freund ist am Ziel und früher oder später folgen wir ihm.

So ruhe sanft im süßen Frieden,
Du, den ich als Freund geliebt;
Ach viel zu früh bist du geschieden.
Tief hat die Trennung mich betrübt.

Es war wohl des Höchsten Plan,
Soll Trost nun sein für mich auf Erden.
Was Gott tut, das ist wohlgetan,
Doch du sollst nicht vergessen werden.

J. G. Dück,
Leamington, Ont.


Ein zweiter Nachruf aus Paraguay.

Uns erreichte die traurige Nachricht, daß Abram P. Fast gestorben ist und am 9. Februar von der Kirche der Ver. Mennonitengemeinde zu Leamington, Ont., aus zu Grabe getragen wurde.

Abram P. Fast ist vielen unter uns als "Paketfast" bekannt, weil er in den Jahren nach dem ersten Weltkriege von Berlin aus einen Paketversand nach Rußland unterhielt, um seinen Glaubensgenossen dort Hilfe zu bringen. Als der direkte Versand nicht mehr möglich war, suchte er Wege über Skandinavien und die baltischen Länder. So hat er manchem Hungernden Hilfe gebracht. Und nach dem Zusammenbruch Deutschlands, 1945, war er wieder einer der ersten, der seinen Glaubensbrüdern in und um Berlin zu helfen suchte und mit andern zusammen, eine Hilfsorganisation aufbaute, bevor das MCC die Möglichkeit hatte, einzugreifen. Er ging dann mit dem ersten Volendamtransport nach Paraguay und ließ sich mit seinen Angehörigen in der Kolonie Friesland nieder, wo er 1948 zum Oberschulzen gewählt wurde und für kürzere Zeit die Leitung der Kolonie in die Hand nahm. Leider war es ihm nicht vergönnt, seine weitgehenden Pläne zum Aufbau Frieslands zu verwirklichen. Ihn beschäftigte vor allem der Plan, eine Zuckerfabrik zu errichten, wodurch er und die Siedler eine Lösung der wirtschaftlichen Frage erhofften. 1954 ging er im Auftrage der Kolonie nach Kanada, um dort unter den Glaubensgenossen für eine Anleihe zu diesem Zweck zu werben. Mitten in dieser Werbearbeit für Friesland ereilte ihn der Tod. Man berichtet uns von Kanada hierzu:

"Es steht fest, daß A. P. Fast sich um Frieslands Zukunft zu viel Sorgen machte. Die vielen Enttäuschungen der letzten Jahre haben sein Herz stark strapaziert. Auf seinem kurzen Krankenlager konnte er aber alle Sorgen über Bord werfen und innere Ruhe finden." A. P. Fast gehört zu denen unter uns, die ihre Gemeinschaft lieb hatten und sich für ihre Zukunft mit allen Kräften einsetzten. Bezeichnend für seine innere Stellung ist folgendes Gedicht, das er nicht lange vor seinem Tode niederschrieb:

Herr, lehre mich bedenken,
daß Sterben auch mein Los;
auch mich wird man versenken
einst in der Erde Schoß.

So mache mich denn weise,
zu nützen recht die Zeit,
zu leben dir zum Preise,
zum Sterben stets bereit.

Lehr' mich stets nüchtern wandeln
und immer dir vertraun;
in allem Tun und Handeln,
auf deinen Beistand bau'n.

Schlägt mir die letzt Stunde,
gib Freudigkeit zum Gehn;
reich mir die Hand zum Bunde,
zum sel'gen Auferstehn!

"Bibel u. Pflug".

(Uns erreichte eine Nachricht vom Roten Kreuz aus Westdeutschland, daß des Verstorbenen Dr. Abram P. Fasts Sohn, Dr. David Fast, seine Angehörigen sucht. — Red.)



GRANDMA #911103

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