Mennonite Library and Archives

Elbing and Ellerwald Mennonite church record books

Elbing article in Mennonite Encyclopedia

See below for the Elbing and Ellerwald articles from the German Mennonitisches Lexikon


If you notice any unreadable pages or bad links, please let us know and we can rescan.

The Geheime Staatsarchiv in Berlin has an Ellerwald book, VIII. HA, EKB/M, Nr. 3455, which is labeled "Tauf- (1767-1847) und Trauungsregister (1821-1847)." It also includes some Königsberg material for 1821-1847, and some 1821-1829 items for other congregations. It does not seem to have been microfilmed.

Part One, Verzeichnis der gehaltenen Predigten . . . 12 Sept 1846

Part Two, 1854-

Part Three, 1866?-

Part Four, family record book labeled 1825 on front cover

Microfilm CHR 47, Set 2 (OK 44) Familienbuch, Geburten, Trauungen, Todesfälle, Namenverzeichnis 1857-1895


Elbing Berechnungsbuch (OK 53) The Elbing-Ellerwald Berechnungsbuch was maintained by Jacob von Riesen and contains two different types of records. The first ninety pages cover donation income and regular expense accounts for the congregation from 1808 to 1820. Pagination starts over in the second part that lists all the households in the congregation organized in collection districts for the purpose of collecting the Cadet tax Mennonites owed the Prussian state in lieu of military service. There are ten such collections recorded on 89 pages for the years 1808 to 1816. This volume was photographed by Mark Jantzen at the Mennonitische Forschungsstelle in Weierhof in spring 2008. Posted with permission of the Forschungsstelle.


Elbing city congregation, OK 41, EB-EL 2.3, Geburten, Taufen, Trauungen, Todesfälle 1869-1942.


Scans of the original books now at Weierhof used to be available on the web but have been removed.

Some of the books have apparently never been microfilmed:


Verzeichnis der gehaltenen Predigten . . . 1778 d. 1ten Januar" (scanned from a microfilm?) (pages 130-179) The pages that are included here are the years of the emigration to Russia, 1787-1795.
Pages 180-226
Pages 227-304

Transcribed version of above Verzeichnis pages.


Nachweisung von den im Elbingschen Territorium vorhandenen Mennoniten 1812 (from Gdansk archives, APG 10 Nr. 44 (old ID, Abt. 181/4183))

Names of land holders in Ellerwald villages (dated to 1565 by Peter J. Klassen) (from Gdansk archives, APG 369 Nr. 3798)


Elbing article from Mennonitisches Lexikon, vol. 1, pp. 548-550, written in 1922

Elbing, Stadt in Westpreußen mit 50 000 Einwohnern, ist Sitz zweier Mennonitengemeinden. Bereits um die Mitte des 16. Jahrhunderts haben sich im Elbinger Stadtgebiet die ersten Mennoniten niedergelassen. Durch den polnisch-preußischen Krieg 1519-1521 hatte die Stadt so schwer gelitten, daß ihre Obrigkeit sich eifrig bemühte, aus der Fremde tüchtige Kolonisten heranzuziehen. So nahm man auch die ihres Glaubens wegen aus Holland geflüchteten Taufgesinnten gerne auf und übertrug ihnen die Bewirtschaftung der Güter in der Umgebung. In der Stadt selbst durften sie anfangs nicht geduldet werden. Im Jahre 1550 kündigte der Rat den Täufern einen Kgl. Befehl an, demzufolge sie innerhalb 14 Tage die Stadt verlassen sollten. Doch wurde die Ausweisung nicht strenge durchgeführt. Auch die 1556 von dem polnischen König Sigismund August verordnete Betreibung der Mennoniten aus der Stadt wurde von den Behörden wenig beachtet. Besonders scheint man ihre Dienste in Anspruch genommen zu haben, um den Ellerwald, der 1565 den Häusern der Stadt zugeteilt wurde, urbar zu machen. Im Jahre 1571 eiferte der Prediger an der St. Marienkirche, Sebastian Neogeorgius, gegen ihre Duldung auf den Landgütern und erwirkte einen Ratsbeschluß, daß die Fremden bis Ostern 1572 das Gebiet der Stadt räumen sollten. Die Frist wurde bis zum Herbst 1572, "bis die Mennonisten ihr Korn eingeerntet hätten" und darnach bis 6. Januar 1575 verlängert. Darüber geriet der Befehl gänzlich in Vergessenheit (W. Mannhardt, Die Wehrfreiheit der altpreußischen Mennoniten, Marienburg 1863, S. 71). Die Mennoniten blieben auf den Landgütern und sollen sogar lutherische Mitbürger zum Uebertritt in ihre Gemeinschaft gewonnen haben.

Bald darnach siedelten sie sich auch in der Stadt wieder an. Im Jahre 1585 erhielten Jost von Kampen und Hans von Köln das Bürgerrecht und die Erlaubnis, einen Seidenhandel zu treiben, der bisher dort nicht vorkam (H. G. Mannhardt, Die Danziger Mennoniten-Gemeinde, 1919, Seite 49) und 1610 wurden abermals mehrere Mennoniten als Bürger angenommen, so daß zwei Jahre später bereits 16 Mennonitenfamilien in der Stadt wohnten. Erschwert wurde ihnen der Aufenthalt in der Stadt durch den 1653 ergangenen Befehl des Königs Sigismund III., von ihnen den Bürgereid zu fordern. Doch wurden sie weiter geduldet und von allen ihrem Gewissen zuwiderlaufenden Leistungen verschont. Bei Ablegung des Bürgereides mit der Formel "Ja" und "Nein" wurden sie angehalten, die Hand auf die Brust zu legen; für die Wehrfreiheit bezahlten sie ein Schutzgeld, die Wehrordnung von 1660 verlangte 1 poln. Gulden (s. E. Carstenn, Elbings Verfassung zu Ausgang der polnischen Zeit in d. Ztschr. d. westpr. Geschichtsver., 52. Heft, Danzig 1910, S. 35), sie mochten Einheimische oder Fremde sein, und nur in betreff unbedeutender Punkte stellte sie der Rat in Kauf und Handel durch einige Rezesse den Lutheranern nach (Mannhardt, Die Wehrfreiheit, Seite 72).

Unterdessen hatte sich eine Mennonitengemeinde in Elbing gebildet. Das erste Gotteshaus wurde bereits 1590 auf dem Grundstück des Jost von Kampen, Kurze Hinterstraße Nr. 8, jetzt Wilhelmstraße, erbaut. Bis 1900 hat es der Gemeinde als Versammlungsort gedient. In diesem Jahre wurde ein neues größeres kirchliches Gebäude in der Berlinerstraße Nr. 20 errichtet, das gegenwärtig die Gemeinde Elbing-Ellerwald als Versammlungshaus benützt. Diese Gemeinde besitzt außerdem noch ein zweites Gotteshaus in Ellerwald, einem Dorf, das nahe der Stadt Elbing liegt. Land- und Stadtgemeinde Elbing-Ellerwald waren von Anfang an zu einer Gemeinde vereinigt; sie hatten einen gemeinsamen Aeltesten und gemeinsamen Lehr- und Diakonendienst. Das ist seit 1606 nachweisbar. In einem alten Akt heißt es: "Anno 1606 hat Henrich von dem Bosche die Einigkeit in Elbing bedient." 1610 beschwerte sich der Rat beim König Sigismund III., "daß die Mennoniten unter sich, ohne Vorwissen der Obrigkeit, Ehe schieden (d. h. die Meidung der Ehegatten aussprachen), einander freiten und Teilung täten", worauf am 27. Juli 1611 ein Kgl. Reskript erfolgte, das diese selbständigen Handlungen der Mennoniten bei 100 ungarischen Gulden Strafe verbot. 1648 werden Dirk v. Haegen, 1674 Zacharias Janssen, Hermann Fock, Anton Woeube "Mannen am Woord" genannt. Darnach scheint das Aeltestenamt längere Zeit vakant gewesen zu sein. Von 1727 an läßt sich eine genaue Reihenfolge der Aeltesten feststellen. Am 12. Januar dieses Jahres wurde Hermann Janson, der 1690 von Holland nach Elbing gekommen ist, von Dirk Siemens "ut grotem Warder" ins Aeltestenamt eingeführt und befestigt. Ihm folgten Zacharias Schröter (1745-1770, gest. 1771), Antony Wölcky (1770-1778), Gerhard Wiebe (1778-1798), Peter Dick aus dem Ellerwald (1798-1807), dessen Wahl und Bestellung zum Aeltestenamt zu einer kurzen Trennung der Stadt- und Landgemeinde Elbing führte. Erstere war mit seiner Wahl nicht zufrieden und wählte Antony Wölke, der von 1788 bis zu seinem Tode im Jahre 1840 Aeltester in der Stadtgemeinde war. In demselben Jahre kam es wieder zur Vereinigung beider Gemeinden. Auf Peter Dick folgte im Aeltestenamt Jakob Kroeker aus dem Ellerwald III. Trift (1808-1846), Johann Andres aus Nogattau (1846-1869), der nach Amerika auswanderte, weil er sich nicht zur Ausübung der Wehrpflicht auf Grund der Kgl. Kabinettsordre vom 3. März 1868 verstehen konnte. Ihm folgte im Aeltestenamt Johann Mierau aus Elbing (1870-1878), Abraham Dick aus Ellerwald III. Trift (1879-1886). Sein Nachfolger im Aeltestenamt war Wilhelm Dückmann (1890 bis 1897), dem der jetzige Aelteste im Amt, Rudolf Wiehler aus Kraffohlsdorf, später in Elbing wohnhaft, 1898 folgte.

Die Gemeinde Elbing-Ellerwald zählte (1. Jan. 1921) 736 Seelen (männlich 346, weiblich 390, getauft 572, ungetauft 104, verheiratet 276, verwitwet 61, ledig 399). Kirchenbücher werden seit 1825 geführt. Seit 1897 besitzt die Gemeinde Korporationsrechte. Bis 1904 hatten die Elbinger Mennoniten ihre Begräbnisstätte auf den lutherischen Friedhöfen der Stadt. Die protestantischen Geistlichen waren aber oft unduldsam bei den Begräbnisfeiern. Es wurde daher im Jahre 1904 ein etwa 60 Ar großer Friedhofplatz in der Nähe der Stadt käuflich erworben und mit einer Leichenhalle versehen, der nun als Begräbnisstätte der Elbinger Mennoniten dient. In der Stadtkirche findet der Gottesdienst jeden Sonntag und Festtag statt, in der Ellerwalder Kirche an jedem ersten Sonntag im Monat und jedem ersten Festtag. Der Lehrdienst besteht aus Laienpredigern. Nur der Aelteste erhält eine Entschädigung für seine Amtsführung. Der Beruf der meisten Mitglieder ist der landwirtschaftliche oder kaufmännische; wenige üben ein Handwerk aus; eine Anzahl sind Rentner. Die Gemeinde hat sich der Vereinigung der Mennonitengemeinden im Deutschen Reich angeschlossen. Auch gehört sie dem westpreußischen Gemeindeverband an; sie ist ferner Mitglied der Predigerwitwenkasse. Die Gemeindezucht wird bei groben Vergehungen in Anwendung gebracht.

Außer dieser Gemeinde Elbing-Ellerwald gibt es in Elbing eine zweite Gemeinde unter dem Namen Elbinger Mennonitengemeinde. In der Mitte des 19. Jahrhunderts regte sich bei einer Anzahl der Elbinger Mennoniten das Bedürfnis nach Anstellung eines wissenschaftlich vorgebildeten Predigers. Den Städtern, die vielfach höhere Schulbildung besaßen, genügten die ländlichen Prediger nicht mehr und auch der Jugendunterricht ließ zu wünschen übrig, da das Schwergewicht auf das Abhören der auswendig gelernten Antworten auf die gestellten Fragen gelegt wurde. Die städtische Jugend lief Gefahr, der Gemeinde entfremdet zu werden, und ihr verloren zu gehen.

Darum war man entschlossen, einen jungen Königsberger Mennoniten, Carl Harder (s. d.), der gerade seine theologischen Studien in Halle beendet hatte, als Prediger anzustellen. Harder wurde aber von seiner Heimatgemeinde zum Prediger gewählt und dort am Pfingsttage 1845 in sein Amt eingeführt. Von Zeit zu Zeit predigte er in Elbing. Als aber der Königsberger Gemeinde wegen der Aufnahme eines ausgeschlossenen Mitgliedes der Rosenorter Gemeinde in der Gemeindeversammlung zu Neuteich vom 15. Juli 1847 die kirchliche Gemeinschaft mit den übrigen westpreußischen Gemeinden gekündigt wurde, versagte der Vorstand der Gemeinde Elbing-Ellerwald Harder das Predigen in der Mennonitenkirche zu Elbing. Harder hielt nun gottesdienstliche Versammlungen anfangs in einem Privatlokal und 1850-1851 in der Heil. Geistkirche, deren Mitbenutzung der Elbinger Magistrat genehmigte. Da alle Verhandlungen mit den Vorständen der Gemeinde Elbing-Ellerwald und den preußischen Landgemeinden scheiterten, erbauten mehrere Elbinger Mennoniten in der Reifenbahnstraße eine zweite Kirche, die am 1. August 1852 eröffnet wurde. Der neuen Gemeinde, die nun Filialgemeinde von Königsberg wurde, schlossen sich im gleichen Jahre 24 Familien an. Harder hielt der Gemeinde, die am 30. Dezember 1852 einen eigenen Vorstand wählte, alle 14 Tage Gottesdienst. Als Harder 1857 an Stelle von de Veer zum Prediger der Gemeinde Neuwied gewählt wurde, übernahmen die Prediger der Danziger Gemeinde J. Mannhardt und van Kampen abwechselnd den Dienst an der Elbinger Gemeinde.

Nach dem Tode des letzteren (1868) mußte das Verhältnis zur Danziger Gemeinde gelöst werden. Die Elbinger waren jetzt auf sich selbst angewiesen und beriefen Carl Harder aus Neuwied, der Ostern 1869 nach Elbing übersiedelte. Seitdem werden an allen Sonn- und Feiertagen in der Elbinger Mennonitenkirche an der Reiferbahn Gottesdienste gehalten. Den Religionsunterricht in den Elbinger Schulen hält seitdem der mennonitische Prediger; die Kinder der Mennoniten sind daher nicht mehr genötigt, den Religionsunterricht anderer Konfessionen zu besuchen, was bis dahin sonst in keiner Stadt des Deutschen Reiches der Fall war. 1882 zählte die Gemeinde 298 Seelen, wovon 197 in Elbing und der nächsten Umgebung wohnten. 1883 gab der Vorstand der Gemeinde eine "Kurzgefaßte Geschichte der Elbinger Mennoniten-Gemeinde" heraus, die 28 Seiten umfaßt (vgl. Ztschr. f. Kirchengesch., 33. Bd. 1912, S. 447-455). Prediger Harder starb 1898; an seine Stelle wählte die Gemeinde Ad. Siebert zum Prediger, der am 14. August 1898 in das Predigtamt der Gemeinde eingeführt wurde. Die Gemeinde ist jetzt (1922) auf 450 Seelen angewachsen.