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Unger, Peter (1886-1948)

From MLA Biograph Wiki
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Mennonite Weekly Review obituary: 1949 Jan 13 p. 1

Birth date: 1886 Feb 13

text of obituary:

STUDENTS INFORMED OF SECOND DEATH IN HIGHWAY ACCIDENT

North Newton, Kan. — Tragedy has struck again in the home of William and Lena Unger, junior Bethel College students from Abbotsford, British Columbia.

Recently they were informed that their father, Peter Unger, had been killed Dec. 21 in an automobile accident. On Friday Dec. 31, a second message of death was delivered to them. Their brother-in-law, Henry Reimer, injured in the same accident that took the life of Mr. Unger, has died also.

An older brother of the two students, Otto Unger, also received serious injuries in the accident but is expected to recover.





Der Bote obituary: 1949 Jan 19 p. 5


Text of obituary:

Todesnachricht.

Montag, den 20. Dezember begab Onkel Peter Unger sich mit seinem kleinen Truck auf den Weg nach Mission. Sein Sohn Otto und sein Schwiegersohn Heinrich Reimer begleiteten ihn. Sie kamen aber nicht ganz bis Abbotsford, als sie einen schrecklichen Zusammenstoß mit einem Lastauto erlitten. Ins Hospital gebracht, starb Onkel Unger wohl zwei Stunden später. Der Sohn und der Schwiegersohn hatten auch mehrere Knochenbrüche erlitten, und zudem war Br. Reimer innerlich am Unterleib derb zugerichtet. Die Aerzte versuchten ihr Bestes, und die Gemeinde trat tapfer durch Fürbitte ein, denn die beiden jugen Schwestern und ihre Kinderchen brauchten doch ihre Ernährer so sehr nötig.

Onkel Unger hatte am Tage vorher an seine schon 92 Jahre alte Mutter, die in Manitoba wohnhaft ist, einen Brief geschrieben. In dem Briefe hatte er ihr mitgeteilt, daß ein feiner reiner Schneefall allen Schmutz bedeckt hatte und es wohl eine schöne Weihnachtszeit in diesem Jahr sein würde. Was der Schnee nicht bedeckt konnte, nämlich die Sünde, die deckte aber das Blut Jesu Christi zu. Der Bruder hatte schon längere Zeit ein Sehnen nach der oberen Heimat, denn er kam sich so überflüssig hier auf Erden vor. Seine Bitte hat der liebe Gott erhört, warum es aber gerade auf diese Art und Weise geschehen mußte, war doch schwer zu verstehen.

Das Begräbnis fand Dienstag den 28. Dezember in der Kirche der "Vereinigten Mennonitengemeinde zu Abbotsford" statt. Als erster Redner sprach Prediger Abram Löwen über ein Psalmwort. Sein Thema war: Unser Leben ist nichtig, flüchtig und doch so sehr wichtig, worauf Br. Neufeld dann in der Landessprache diente. Seinen Text nahm er aus Luk. 7, 11-14. Aeltester Epp verlas darauf den Lebenslauf, wie er von den Verwandten aufgestellt ist.

Peter Unger wurde am 13. Februar 1886 in Nepljew [sic] Ekaterinoslawer Gouvernement geboren. Nach drei Jahren zogen seine Eltern nach Grigorjewka, wo er sich im Jahre 1906 bekehrte und von Aelt. Abr. Unrau getauft und in die Mennonitengemeinde aufgenommen wurde. Am 13. April 1914 trat er mit Kätie Unrau in den Stand heiliger Ehe, mit der er bis zu seinem Tode Freud und Leid getragen hat. Im Juni 1914 wanderten sie aus nach Amerika und Canada, wo sie dann an verschiedenen Orten gewohnt haben. 1922 kamen sie wieder über Deutschland in ihre alte Heimat zurück. Am 1. September 1925 traten sie ihre zweite Reise über den großen Ozean nach Canada an. Im ersten Winter hielten Ungers sich in Manitoba auf. Im April des nächsten Jahres zogen sie nach Rush Lake, Sask. wo Br. Unger in einem Geschäft bis zum Jahre 1929 tätig war. Dann hat er bei Swift Current bis zum Jahre 1946 eine Milchwirtschaft betrieben. Gesundheitshalber kam er dann wohl hierher nach Britisch Columbien und erwarb hier bei Abbotsford an der Peardonville Straße ein Plätzchen, wo er sich mit Hühner ud Beerenzucht beschäftigte. Er wird betrauert von seiner 92 Jahre alten Mutter, wohnhaft bei Haskett, Manitoba, seiner Ehegattin, fünf Kindern, zwei Schwiegertöchtern, einem Schwiegersohn und sechs Großkindern. Ein Bruder ist noch in Rußland, eine Schwester in Paraguay und sechs Schwestern in Canada. Alt geworden ist der Bruder 62 Jahre 10 Monate und 7 Tage. Und wieder wurde ein Bruder hinausgefahren und zur letzten Ruhe gebettet. Es war aber einer, der die wichtigste Frage des Lebens beizeiten geregelt hatte, und nach diesem Unglück hätte er es auch schon nicht tun können. Er ruht nun, wir aber rufen ihm nach: Friede seiner Asche.



Note: Unger was the author of an autobiographical book, Von Rußlands Steppen nach Amerikas Goldfeldern: fünf Jahre Irrfahrten (Bad Homburg: W. Wiegand, 1921). The MLA has a copy.