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Toews, Jacob (1838-1922)

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Christlicher Bundesbote obituary: 1922 Feb 9 p. 6


Birth date: 1838 Jun 26

Text of obituary:

Toews. — Aeltester Jacob Toews, früher Newton, Kans., jetzt Aberdeen, Ida., wurde geboren den 26. Juni 1838 in Westpreußen, und starb den 2. Januar 1922. Der l. Verstorbene ist 52 Jahre im Predigtamt tätig gewesen; in der Ehe lebte er über 61 Jahre. Seinen Tod betrauern seine hinterbliebene Gattin, 5 Söhne und 2 Töchter, 5 Schwiegertöchter und 2 Schwiegersöhne, 46 Großkinder und 25 Urgroßkinder, sowie eine Anzahl näherer und fernerer Verwandten und Freunde. Den 5. Jan., 1922 fand die Leichenfeier in der Emanuelskirche nahe dem mennonitischen Friedhof statt. Worte des Trostes sprachen Br. P. R. Aeschliman, der auf unsre Bitte per Telegram an der Leichenfeier teilnahm, über Luk. 16, 25: "Nun aber wird er getröstet", in deutscher Sprache; Br. E. D. Schmidt, Prediger der Aberdeen Mennoniten Gemeinde über Jes. 42, 3, in englischer Sprache, und Br. Abr. Friesen, Prediger der Brudertal Gemeinde über Hiob 4, 2. 3, in deutscher Sprache. Dann wurde die Leiche von 6 Großsöhnen zum Friedhof getragen, wo Br. P. R. Aeschliman in einem innigen Gebete die alte Mutter und Kinder der Obhut des treuen Hirten befahl.



Christlicher Bundesbote obituary: 1922 Feb 16 p. 7

text of obituary:

Lebenslauf des Aeltesten Jacob Toews.

Jacob Toews wurde geboren den 26. Juni 1838 in Wotzlaf in Westpreußen in der Nähe von Danzig. Seine Jugendzeit verlebte er im Elternhause. In seinem 6. Lebensjahre verkauften seine Eltern ihre Wirtschaft in Wotzlaf und kauften ein Grundstück in Weißhof. Von hier aus besuchte der liebe Verstorbene die Schule von seinem 6. bis zu seinem 14. Lebensjahre. Am Pfingsttage 1854 wurde er in dem kleinen Kirchlein ihrer Gemeinde getauft. Von dieser Zeit, lesen wir in seinen Aufzeichnungen, zog es wie ein heiliger Schauer durch seine Seele, aber das arme Herz blieb zu jener Zeit noch dasselbe natürliche Herz, das in der Folgezeit noch manchem leichtfertigen Schritt tat und er verdankt es nur der Gnade Gottes, die ihn vor schweren Sünden bewahrte. Im Jahre 1858 unternahm er auf Wunsch seines Vaters eine Reise per Wagen nach Rußland, um die Verwandten dort zu besuchen. Als er nach längerer Abwesenheit wieder daheim anlangte, war seine liebe Mutter gestorben. Am 15. März 1860 trat er in den heiligen Ehestand mit der jetzt an seinem Sarge trauernden Gattin. Dieser Ehe sind 14 Kinder entsprossen, wovon 6 in frührer Jugend starben. Eine Tochter starb schon verheiratet im 38. Lebensjahr. Im Jahre 1864 wurde der l. Verstorbene ins Predigtamt geweiht und durch den Aeltesten Johann Wiebe ordiniert. Im Jahre 1869, nachdem in Preußen die allgemeine Wehrpflicht eingeführt war, zogen die Eltern nach Rußland und nahmen ihren Wohnsitz nahe Saratof an dem sogenannten Trakt, wo durch späteren Zuzug 10 blühende Dörfer entstanden. Im Jahre 1880 wurde aber auch in Rußland die Wehrfreiheit aufgehoben und so ergriffen die lieben Eltern wieder den Wanderstab und zogen, einen Wink der russischen Regierung beachtend, nach dem fernen Osten, um einen Ort zu finden, wo sie auch weiter ihres Glaubens leben könnten. Die Versprechungen der russischen Regierung, daß wir dort Freiheit vom Militärdienst haben würden, wurden, nachdem der russische Kaiser Alexander der Zweite durch ein Attentat getötet u. ein neuen Generalgouverneur eingesetzt wurde, nicht gehalten; als dann Einladungen von Amerika kamen, wurde beschlossen, diesen zu folgen; und so galt es wieder weiter zu ziehen. Das Ziel der Reise war Newton, Kansas, und am 10. Oktober 1884 erreichten sie dasselbe. Mit seiner Ankunft in Newton trat der Vater auf Wunsch der Gemeinde mit ein in die Reihe der Prediger und wurde etwa ein und ein halbes Jahr später ins Aeltestenamt gewählt und vom Aeltesten Leonhard Sudermann in das Amt eingeführt. Als Aeltester hat er der Gemeinde ungefähr 30 Jahre gedient, und in selbstloser Treue und Liebe seine Kraft und Zeit gegeben. Was diese Jahre in sich bargen von Leid und Freude, von Widerwärtigkeiten und Entmutigungen, von Kampf und Sieg, das weiß nur Gott. Wegen zunehmenden Alters legte er im Jahre 1916 sein Amt in der Gemeinde nieder und gab bald darauf seinen Wohnsitz in Newton auf und zog westwärts zum Staat Idaho, wo zwei seiner Söhne im Städtchen Aberdeen wohnten. Die Beschwerden des Alters mehrten sich, die Kraft nahm ab, das Gesicht und Gehör wurde stetig schwächer und des öfteren hat er besorgt gefragt: Kinder, werde ich auch noch ganz erblinden? Dann aber gläubig hinzugesetzt: Der Herr weiß was er tut. Im Herbst vorigen Jahres klagte er öfters über Schmerzen und Appetitlosigkeit und mußte sich öfters zu Bette legen. Die letzten 3 Wochen lag er fest zu Bett. Schmerzlich war es anzusehen, wie er von Tag zu Tage schwächer wurde. Als die Schwächen immer größer wurden und das Sprechen nicht mehr gehen wollte, faltete er oft seine Hände und wir merkten, daß er betete. Am 2. Januar schlug seine Erlösungsstunde. Er durfte, wie wir zuversichtlich hoffen, gewaschen durch das Blut seines Erlösers (den er geliebt, an den er geglaubt, für den er gewirkt, zu dem er andere hingewiesen) eingehen zur Ruhe des Volkes Gottes und das Wort vernehmen: "Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen, gehe ein zu deines Herrn Freude."

English translation:

Life Story of Elder Jacob Toews

Jacob Toews was born on June 26, 1838 in Wotzlaf in West Prussia near Danzig. He spent his youth at his parents' home. When he was 6 years old, his parents sold their farm in Wotzlaf and bought a plot of land in Weisshof. The dear deceased attended school here from the ages of 6 to 14. On the day of Pentecost in 1854, he was baptized in the small church of their congregation. We read in his notes that it was like a holy shiver going through his soul, but his poor heart was then still the same natural heart which later took many careless steps, and he owed it only to the grace of God to be saved from grave sins. In 1858, at the request of his father, he undertook a journey by wagon to Russia to visit relatives there. When he returned home after a long absence, his dear mother had died. On March 15, 1860, he entered into holy matrimony with his wife, who is now mourning at his coffin. This marriage produced 14 children, 6 of whom died in early youth. One married daughter died at age 38. In 1864, the dear deceased was consecrated into the ministry and ordained by Elder Johann Wiebe. In 1869, after the introduction of compulsory military service in Prussia, our parents moved to Russia and took up residence near Saratov at the so-called Tract [Am Trakt], where 10 thriving villages were established through later influx. In 1880, however, freedom from military service was also abolished in Russia, and so our dear parents picked up their walking sticks again, and, heeding a hint from the Russian government, went to the far East to find a place where they could continue to live their faith. The promises of the Russian government that we would have freedom from military service there were not kept after the Russian Emperor Alexander the Second was killed by assassination and a new Governor General was appointed; when invitations then came from America, it was decided to follow them; and so it was time to move on again. The destination of the trip was Newton, Kansas, and they arrived there on October 10, 1884. Upon his arrival in Newton, Father joined the ranks of the preachers at the request of the congregation, and about one and a half years later was elected to the office of Elder and inducted into the ministry by Elder Leonhard Sudermann. He served the congregation as Elder for about 30 years, giving his strength and time in selfless faithfulness and love. God only knows what sorrow and joy, adversity and discouragement, struggle and victory, these years held. In 1916, he resigned from his position in the congregation due to advancing age, and soon thereafter gave up his residence in Newton and moved westward to the state of Idaho, where two of his sons resided in the small town of Aberdeen. The infirmities of old age increased, his strength decreased, his vision and hearing became steadily weaker, and he often asked anxiously: "Children, will I also go completely blind?” But then he added with faith: “The Lord knows what he is doing.” In the autumn of last year, he often complained of pain and loss of appetite and often had to lie down. For the last 3 weeks he was confined to bed. It was painful to see how he became weaker from day to day. As his weaknesses grew and speech became impossible, he often folded his hands and we realized that he was praying. On January 2, his hour of release struck. He was allowed, as we confidently hope, washed by the blood of his Savior (whom he loved, in whom he believed, for whom he worked, to whom he pointed others) to enter into the rest of God's people, and hear the scripture, "Indeed, you devout and faithful servant, you have been faithful over a few things; I will set you over many things; enter into the joy of your Lord." [Matt. 25:21]

GRANDMA #4990