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Schmidt, Helena Schroeder (1850-1934)

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Christlicher Bundesbote obituary: 1934 Mar 27 p. 14

Birth date: 1850 Dec 10

text of obituary:

Helena Schmidt, unsere liebe Mutter, hat ein Teil ihres Lebensverzeichnisses selbst verfaßt und wir lassen das, was sie geschrieben hat, hier folgen: — "Ich, Helena Schmidt, geb. Schroeder, bin geboren im Dorfe Alexanderwohl, Süd-Rußland am 10. Dezember 1850. Von meinen Eltern bin ich christlich erzogen worden. Im Jahre 1869 am 2. Pfingsttage wurde ich auf das Bekenntnis meines Glaubens von Aelt. Jacob Buller getauft und in die Alexanderwohl Gemeinde aufgenommen, deren Glied ich auch geblieben bin. Den 20. Febr. 1875 trat ich in den heiligen Ehestand mit Jacob Schmidt, mit dem ich 44 J. 1 M. und 20 T. Freud und Leid getragen habe. Kinder wurden uns geschenkt 6 — 3 Söhne und 3 Töchter. Der jüngste Sohn wurde im 19. Lebensjahr von hier abgerufen. — In 1874 schlossen wir uns der großen Auswanderung nach Amerika an und siedelten hier in McPherson Co., Kansas an, wo wir auch noch wohnen. In 1898 bekam ich ein Augenleiden, wovon ich nicht mehr geheilt wurde, aber mich mit meinen Augen behelfen mußte, wenn ich auch nicht mehr lesen konnte, wofür ich dem lieben Gott wohl nicht genug gedankt habe. — Den 12. April, 1917 gefiel es dem himmlischen Vater meinen lieben Mann von mir zu nehmen. Ich hatte es dann sehr schwer, mußte viel entbehren und hatte viel Heimweh. Doch wegen meines kranken Kindes blieb ich noch gerne hier. Da kommt mir der Weg manchmal recht schmal vor und es fällt mir oft der Vers ein: "Geht auch die schmale Bahn, aufwärts gar steil, führt sie doch himmelan, zu unserm Heil. Ist mir auch ganz verhüllt dein Weg allhier, wird nur mein Wunsch erfülle: Näher zu dir. — Mit all der Schwermut wurde mein Augenlicht immer schwächer, sodaß ich im Januar 1923 mit großen Schmerzen völlig zusammenbrach und ganz blind wurde. Doch durch der Kinder und ärztliche Hilfe und Gottes Gnade und Erbarmen schickte es sich, daß ich nach etlichen Tagen etwas Licht bekam und nach 6 Monaten wieder soweit war, daß ich mich im Hause zurechtfinden und wir uns das Nötigste besorgen konnten. Wir waren sehr dankbar dafür. Das Schwerste ist, daß ich nicht lesen kann. Wie gerne möchte man in dunklen Stunden sich ein Sriftwort [sic] lesen. Das geht nicht. Gottes Wort ist doch unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserm Wege, da hat mein Kind es manchmal schwer, wenn sie mir soll ein Lieblingslied suchen und es nicht finden kann. Dann wird mir meine Lage wieder recht schwer. Da muß ich den Herrn wieder um Vergebung bitten, daß er mir möchte Geduld, die nötige Geduld, schenken. "Es ist doch ein köstlich Ding geduldig sein und auf die Hilfe des Herrn hoffen." Wir bekommen auch öfters Besuch, die lieben Seelsorger, Aeltester der Gemeinde, die für uns beten, und die liebe Jugend mit ihren Chorgesängen und passenden Liedern, das gibt immer frohe Stunden. "Und täglich strömt uns neue kraft aus seiner Fülle zu. Sein Geist, der alles lehrt und schafft, bringt uns auch durch zur Ruh'." Wenn es Abend ist, bin ich immer froh; haben wir doch einen Tag weniger zu leben und sind einen Tag dem Ziele näher gekommen. Und dann die Nachtruhe, sie tut dem Körper, der so müde, so wohl. Nachdem wir den Herrn um Vergebung unserer Sünden, und für alle Kranken und Notleidende gebetet und uns seiner göttlichen Fürsorge empfohlen, schlafen wir ein. Erwachend am Morgen sagen wir: Ich leb' allein durch deine Gnade, die alle Morgen neu mich grüßt. Ach Gott, was ist der Mensch, die Made, Daß du ihm stets so gnädig bist." — Unser Wunsch ist, daß wir in unserm Hause bleiben können bis an unsern Lebensabend, wo wir dann den Bau beziehen dürfen der nicht mit Händen gemacht und ewig ist im Himmel." — Soweit hat die liebe Mutter geschrieben und wir fügen nun dazu: Sie hat ihre letzte Atemzüge nicht weit von ihrem Hause tun dürfen, in dem Hause ihrer Kinder Johann Schmidts, wo sie die letzte Zeit verpflegt wurde. Sie ist Großmutter geworden über 34 Großkinder — 3 sind gestorben — und Urgroßmutter über 13 Urgroßkinder. Es leben noch 1 Bruder und 3 Schwestern. — Zum ersten Mal bekam sie den Schlag im Juni, 1932. Sie mußte damals zur Pflege ins Bethesda Altenheim gebracht werden, aber letzten Mal bekam sie den Schlag am 2. März, 1934. Die erste Zeit konnte sie noch etwas vernehmen, wenn man zu ihr sprach, aber zuletzt wurde sie ganz bewußtlos. Sie entschlief sanft, Mittwoch den 7. März um 3:15 morgens in einem Alter von 83 J. 2 M. und 20 T. Die letzten 17 Jahre hat sie allein mit ihrer Tochter gepilgert. Diese Jahre machten die kostbaue Frucht völlig reif für himmlische Scheuer. — Du Mutter schloß'st die müden Augen zu, Nach manch schwerem Tag und durchwachter Nacht. Wir gönnen dir die schöne ew'ge Ruh. Der Herr hat alles wohlgemacht. Die Begräbnisfeier fand am 10. März statt. Leichenreden wurden gehalten von Rev. C. C. Wedel über Psl. 23 und von Rev. P. H. Unruh über Psl. 119,11. — Ein gemischtes Quartett lieferte Gesang. — Die Kinder.


Mennonite Weekly Review obituary: 1934 Mar 14 p. 4

text of obituary:

LOCAL

— Many relatives and friends from Newton attended the funeral services for Mrs. Jacob E. Schmidt which were held at the Alexanderwohl church Saturday afternoon. Mrs. Schmidt reached the advanced age of 83 years. l The five children surviving her are Jacob J. and John J. Schmidt, Mrs. P. J. Rempel, Margaret Schmidt, and Mrs. A. J. Enns of Inola, Okla.