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Risser, Johannes (1825-1885)

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Christlicher Bundesbote obituary: 15 Aug 1885 p. 6

Birth date: 1825 Dec 4

text of obituary:

(Der "Ashland Times" entnommen.)

Nachruf.

Johannes Risser ist am 8. Juli 1885 in seiner Heimath in Vermillion Township, Ashland Co., Ohio, im Alter von 59 Jahren, 7 Monaten und 4 Tagen gestorben.—Johannes Risser, einer der alten und hochangesehenen Einwohner von Ashland Co., O., wurde geboren in Fridelsheim, Baiern, den 4. Dezember 1825. Den 20. September 1833 wanderten seine Eltern Jakob und Maria Risser mit 6 Kindern nach Amerika aus und siedelten sich an in Vermillion Township, damals ein Theil von Richland Co., im Staat Ohio. Am 17. Juni 1834 kauften sie 160 Acker Land, das mit schwerem Holz überwachsen war, woselbst sie die schwere Arbeit übernahmen für sich und ihre Kinder eine Heimath zu gründen. Auf dieser Farm wuchsen 9 der 13 Kinder von Jakob und Maria Risser zum Mannes- und Frauenalter heran. Der verstorbene Johannes Risser war, seinem Alter nach der dritte von den 13 Kindern, von welchen vier Brüder und zwei Schwestern ihn überleben.

Johannes Risser war der älteste Sohn seiner Eltern und deshalb fiel es auf ihn viele der Schwierigkeiten und der schweren Arbeiten mit seinen Eltner zu erdulden, die in der Gründung einer Heimath in einem neuen Lande unvermeidlich sind. Zu jener Zeit, da die Märkte weit von den Ansiedlungen entfernt waren, war es nicht ungewöhnlich, Johannes Risser als Knabe von 12 Jahren allein zu sehen mit einer Vier-Pferde-Fuhre und einer Ladung von Weizen, auf dem Wege nach Milan oder Canal Fulton, eine Entfernung von 40 bis 60 Meilen. Nachdem der Knabe zum Mannesalter herangewachsen, war er stets bekannt als ein Mann von ungewöhnlicher Energie, großem Fleiß und unbescholtenem Charakter. Als er 15 Jahre alt war, schloß er sich der Mennoniten-Kirche an, der er als achtbares Glied angehörte bis zu seinem Ende.

Als junger Mann von hochachtbarem Charakter unternahm Johannes Risser für sich selbst eine Heimath zu gründen. Er verheirathete sich am 10. Januar 1850 mit Katharina Krehbiel, und bald nachher zogen sie auf eine Farm die an seines Vaters Farm angrenzte. Dies war Frau Risser's elterliche Heimath und die einzige Heimath die sie je in diesem Lande hatte. Aber welch eine Veränderung! Wo damals eine Wildniß war, sind jetzt schöne Erntefelder; und durch die unermüdete Energie und den Fleiß von Herrn Risser und seiner Familie findet man jetzt eine schöne Heimath, umgeben mit allen Bequemlichkeiten, wo damals nur die Blockhütte stand.

Johannes Risser's Familie war gesegnet mit 8 Kindern—drei Söhnen und fünf Töchtern. Er hinterläßt eine Wittwe und sieben Kinder. Ein Töchterlein starb in seiner Kindheit. Drei Töchter sind verheirathet und wohne in der Nähe ihrer elterlichen Heimath.

Schon mehrere Jahre litt Herr Risser an der tödtlichen Krankheit, Diabetes (Harnruhr). Auf Freitag, den 3. Juli, fing sein rechter Fuß an zu schwellen, welches anhielt bis Samstag, Sonntag, Montag und Dienstag, und immer mehr schmerzhaft wurde. Doch dachte die Familie nicht daran, daß das etwas gefährliches wäre, obschon alles gethan wurde die Schmerzen zu lindern. Allein der Todesengel hatte den Leidenden schon zu seinem Eigenthum ausersehen und das Schwellen und der Schmerz im Fuße war nur ein Symptom der unvermeidlichen Folgen dieser Krankheit: Blutvergiftung.

Durch seinen Tod verliert die Nachbarschaft in der Herr Risser wohnte, einen geehrten und geschätzten Nachbar, und seine Familie einen liebenden und geliebten Ehegatten und Vater.