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Riesen, Katharina Friesen (1828-1892)
Christlicher Bundesbote obituary: 1892 Jan 21 p. 8
Birth date: 1828
text of obituary:
Bruderthal Gem. Kan., den 7. Jan. 1892. Es wird hiermit die traurige Anzeige gemacht, dass Bruder Rudolph Riesen am 26. Dec. 1891 in einem Alter von 70 Jahren, 10 Monaten und 13 Tagen gestorben ist. Er war in Elbing, Westpreussen geboren, wurde in seinem 18. Lebensjahre in der Mennonitengemeinde zu Danzig getauft, kam in seinem 26. Lebensjahr nach Russland, wo er wenige Jahre später in einer Glaubensschwester, Namens Katharina Friesen, seine Lebensgefährtin fand. Als in Russland, ähnlich wie auch in Deutschland die allgemeine Wehrpflicht auf unsere Mennoniten-Gemeinschaft ausgedehnt werden sollte, entschloss er sich im Jahre 1874, mit den Seinigen nach den Vereinigten Staaten von Nord Amerika auszuwandern. Hier, und zwar im Staate Kansas, angekommen, trug er seinen Theil dazu bei, dass die öde Prairie in schöne und fruchtbringende Felder und Gärten umgewandelt wurde. Auch war er einer der Begründer unserer Gemeinde, und während den 18 Jahren seines Hierseins ein würdiges und thätiges Glied derselben.
Während dem Leichenbegängniss, welches am 29. Dec. stattfand, predigte Bruder Benj. Unruh über Philipp. 1,21, und Bruder Jac. W. Penner über Hosea 2,19, zu einer grossen und theilnehmenden Versammlung.
Solche Versammlung sollte aber nach Gottes unerforschlichem Willen nicht nur eine stattfinden, sondern derselben sollte bald eine zweite folgen; denn schon am 30. Dec., also einen Tag nach besagtem Begräbniss rief auch Gott durch seinen Todesengel die theure Gattin des Verstorbenen, Schwester Katharina Riesen, geb. Friesen, von diesem Kampfplatz, um sie in die ewige Heimath einzuführen. Die verstorbene Schwester, die ihr Alter auf 63 Jahre, 9 Monate und 6 Tage brachte, durfte sich während ihrer Lebzeit meistens einer guten Gesundheit erfreuen. Kurz vor dem Tode ihres Gatten stellte sich Krankheit ein, die in Lungenfieber überging und Ursache ihres schnellen Todes wurde. Sie war ebenfalls eine würdige und thätige Mitschwester in der Gemeinde. Bei der Beerdigung, die am 2. Jan. d. J. stattfand, predigte Bruder Wm J. Ewert über 1. Joh. 3, 2; Bruder J. S. Hirschler über 1. Mose 48, 21 und Bruder Jac. W. Penner über 2. Timoth. 4, 7-8. Gross war auch bei diesem zweiten Leichenbegängniss die Zahl der Theilnehmer.
Acht Kinder, sieben davon in Kansas und eine Tochter in Cantonment im Indianerteritorium wohnend, sehen sich plötzlich ihrer theuren Eltern beraubt und betrauern den herben Verlust. Nicht aber sie allein, sondern auch eine Anzahl Verwandte, viele Freunde, ja die ganze Gemeinde trauert mit. Doch zur Ehre unseres Herrn dürfen wir es sagen: Dieses Trauern ist nicht ein Trauern ohne Hoffnung. Jesus Christus war von den dahingeschiedenen Theuren erkannt und erfasst als der Erlöser und ewige König. Zu Ihm waren ihre Glaubensblicke bis zum Abscheiden gerichtet, und darum hoffen wir, Er wird sie als die Seinigen in die obere selige Heimath eingeführt haben.
W. J. E.