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Richert, Jacob H. (1866-1928)
Christlicher Bundesbote obituary: 1928 May 17 p. 7
Birth date: 1866 Oct 4
text of obituary:
Richert, Newton. — Br. Jacob H. Richert wurde geboren am 4. Oktober 1866 in dem Dorfe Gnadenheim in der Molotschna Kolonie Südrußland. Sein Vater bekleidete dort viele Jahre das Amt eines Dorfschullehrers. Als er etwa 3 Jahre alt war verlor er als jüngstes von 8 Kindern seine fromme Mutter.
Im Jahre 1874 kam er mit den übrigen der Familie nach Amerika. Sein Vater hatte sich inzwischen wieder verheiratet. Die Familie siedelte sich einige Meilen südwest von dem jetzigen Städtchen Goessel an. Hier verlebte der Verstorbene seine Jugendjahre. In seinem 18. Lebensjahre wurde er durch die Taufe, die von Aelt. J. Buller vollzogen wurde, Glied der Alexanderwohler Gemeinde, die ihn nach einigen Jahren zum Prediger erwählte, welche Wahl er jedoch ablehnte. Inzwischen beschäftigte er sich auf der Farm seiner Eltern, die arm waren.
Etwa im Jahre 1891 berief die äußere Missionsbehörde, der auch sein Vater als Mitglied angehörte, ihn als Oekonom nach unserer ersten Missionsstation Darlington, in dem damaligen Indianer Territorium, wo man mich als Missionar stationiert hatte. Da haben wir alle ihn als frommen, treuen Arbeiter schätzen und lieben gelernt. Auch die Arapahoe Knaben, die er namentlich in Farmarbeiten unterrichten mußte , fanden bald aus, daß sie in ihm nicht nur einen Lehrer sondern einen Freund hatten. Er hat seine, oft schwierige Aufgaben mit Verständnis, Liebe zu Heiden und großer Treue erfüllt. Ueber den Segen, den er auch in dieser einfachen Arbeit hinterlassen, wird eine höhere Hand dort oben wohl Aufzeichnung gemacht haben.
Es konnte wohl nicht ausbleiben, daß auch die Regierungsbeamten, mit denen wir in beständigen Verkehr sein mußten, bald auf solche tüchtige Kraft aufmerksam wurden. Und so erhielt er von dem Indianer Agenten bald einen Ruf eine Anstellung in der Indianer Arbeit der Regierung anzunehmen. Wir ließen ihn sehr ungerne gehen. Aber bei Besetzung der Stellen im Indianerdienst spielte damals die Politik eine große Rolle. — Christliche Arbeiter waren eine Seltenheit. Einer der Schulsuperintendenten sagte mir einmal: "Der einzige Grund warum ich hier bin ist der allmächtige Dollar." Wir sehen in diesem Ruf an Br. Richert also einen Wink vom lieben Gott, und Br. Richert hat in der Regierungsarbeit denn auch viel Gelegenheit gehabt sein Licht leuchten zu lassen, in Verbindung mit der Schule, und in sonstigen Stellungen. Auch die Arapahoen konnten sehr wohl den Unterschied zwischen einem Niatha (weißen Mann) und einem Hithicht-Hiuru (guten Mann). Bei Weißen und Indianern stand Br. Richert in hoher Achtung.
Etwa Ende 1893 oder anfangs 1894 kehrte er nach Kansas zurück. Hier besuchte er etwa ein Jahrlang die Akademie der Methodisten in Winfield. Dann arbeitete er wieder eine zeitlang auf der Farm seiner Eltern, und trat im Herbst 1895 in Bethel College ein; da aber sein Vater ganz kurz darauf einen Schlaganfall bekam, mußte er heimkehren; er übernahm die Farm und stand seiner zweiten Mutter, die sein Scheiden heute hier auch betrauert, in dem Unterhalt der Familien 7 Jahre lang treu zur Seite.
Im Jahre 1903 trat er mit Sara Quiring von Newton in die Ehe. Dieser Verbindung entsprossen 3 Kinder, zwei Töchter und ein Sohn. Nach ihrer Verheiratung wohnte die Familie 5 Jahre lang auf ihrer Farm einige Meilen westlich von Goessel. Im Jahre 1910 zogen sie nach Newton, wo Br. Richert als Sekretär in die Mennonite Mutual Ins. Co. eintrat. Seit 1921 war er Präsident derselben, der zweit größten Mutual Ins. Co. in Kansas. Auch auf andere Vertrauensposten wurde er berufen. Die Zeit erlaubt es ja nur dieselben zu nennen. So war er Custodian von Bethel College, eine zeitlang Präsident der gegenseitigen Feuerversicherungs Gesellschaften von Kansas, Präsident der Goessel Staatsbank, seinerzeit Mitglied des Baukomitees des Altenheims, jetzt Glied eines Komitees für die Bau der projektierten neuen Kirche.
In den Arbeiten der Mennonitengemeinde in Newton, der er seit Juli 1915 gliedlich angehörte, nahm er regen Anteil. Mehrere Jahre war er Supt. der Sonntagschule. Ueberall hat er Segenspuren zurückgelassen. Denen weiter nachzugehen um von ihnen zu lernen uns hier ja die Zeit fehlt. Sein Andenken aber wird bei Vielen im Segen bleiben.
Der Verstorbene litt seit mehreren Jahren an Rheumatismus. Am 27. März hatte er fast plötzlich mehrere Anfälle von Herzkrämpfen. Sein Zustand verschlimmerte sich bald so sehr, daß mehrere Aerzte herbeigerufen werden mußten. Diese Krämpfe verursachten oft große Atem-Beschwerden, die in den letzten Tagen etwas nachließen. Er hat öfters in verschiedener Weise es kundgegeben, daß er fest glaube durch die Gnade Gottes und das Verdienst Jesu Christi selig zu werden.
Trotz aller Bemühungen der Aerzte, und der treue Pflege der liebenden Gattin und zweier geübter Pflegerinnen, konnte man des teure Leben nicht halten. Am 21. April stand das treue Herz still und der erlöste Geist kehrte zurück zu seinem Schöpfer.
Mennonite Weekly Review obituary: 1928 Apr 25 p. 1
text of obituary:
Funeral Services Held at Mennonite Church Today.
J. H. Richert, the well known president of the Mennonite Mutual Fire Insurance Company, died at his home in this city late last Saturday afternoon after suffering from a heart-disease for a number of weeks. The news of his passing will come as a sad surprise to his many friends in the various Mennonite communities, who learned to know him through his activities in the Conference, Church, and schools.
Mr. Richert was born in Russia and together with his parents came to this country in 1874. His home was in McPherson county, until in 1916 he came to Newton with his family, becoming connected with the Insurance Company at that time. Later he was elected president of the Company, serving in this capacity until the time of his death. At various periods in his active career he served also as member of different philanthropic societies, as a director of Bethel College, and as a member of the building committee of the Bethel Home for the Aged. His kind advice and helpful attitude will be very much missed by all these institutions.
He is survived by his widow and three children, Olga, Carl, and Ruth. He also leaves his aged step-mother, Mrs. Helena Balzer of Moundridge, and three brothers, Rev. P. H. Richert, Prof. D. H. Richert, and John Richert, and six sisters, Mrs. A. Boese, Mrs. P. A. Penner of India, Mrs. P. P. Claassen, Mrs. Rudolph Riesen, Miss Margaret Richer, and Mrs. H. D. Epp of Hendersen, Nebr.
Funeral services will be held at the First Mennonite church here this afternoon, with Rev. J. E. Entz and Rev. J. W. Kliewer in charge. Interment will be made in the Greenwood cemetery.
Mr. Richert reached an age of 61 years. He has been an ardent worker and with his death a place in the community has become vacant which will be hard to fill.
The Review herewith extends to the bereaved its sincerest sympathy.