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Ratzlaff, Abraham (1850-1939)

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Christlicher Bundesbote obituary: 1939 Dec 12 p. 2, 15

Birth date: 1850 Sep 3

Text of obituary:

(p. 2, Note: the same photo was used here as appeared in The Mennonite obituary below)

Zum Andenken an Onkel Aeltester Abraham Ratzlaff.

Bluffton, Ohio, den 2. Dez., 1939.

Heute wird der Tempel einer großen und ehrwürdigen Seele zu Grabe getragen. Man möchte den Sargträgern zurufen: "Trettet vorsichtig und behutsam auf, den Ihr tragt den Tempel eines Gesalbten Gottes." Der Tempel, die bisherige Behausung der Seele, wird heute dem Schoße der Erde übergeben, aber Onkel Ratzlaff lebt. Seine Werke folgen ihm nach. Seine Werke als langjähriger Seelsorger seiner Gemeinde; seine Werke als Salz und Licht in der großen Nachbarschaft; seine Werke als Glied und Vorsitzer der Bethel College Behörde; seine Werke als Tröster der Betrübten und Leidenden; und seine stete Mithilfe im Bethel Hospital als Glied der Behörde und Wohlwünschen; seine Werke als toleranter, sympathischer "Vater" der Jugend gegenüber. (Als ich Student in Bethel College war, kam er zu einigen von uns, und er als damaliger Präsident der Behörde sagt: "Was denkt ihr Studenten von dieser und jener Sache? Ich will den Standpunkt der Jugend wissen, denn Eure Meinung muß auch gelten.) Onkel Ratzlaff war immer ein Freund der Jugend. Er hat Hunderte ermutigt in Christi Nachfolge; und es sind ihm Hunderte gegeben worden zur Taufe und Einverleibung in die Gemeinde. Und jetzt darf man sich wohl vorstellen, daß seine Bitte ist: "Vater, ich möchte, daß die, die Du mir gegeben hast, da seien wo ich bin."

Onkel Ratzlaff war hoffnungsvoll bis ins hohe Alter. Es war wie eine besondere Führung Gottes, daß das Wort "Hoffnung" auch im Namen seiner Gemeinde ist: "Hoffnungsau." Als ich ihn das letzte Mal besuchte am 12. Nov. sagte er: "Ich weiß nicht, was der liebe Gott mit mir vor hat; aber Er wird keinen Fehler machen." Als ich dann adje sagte, nachdem wir zusammen gebetet hatten, sagte ich zu ihm: "Droben werden wir vereinet, bald ja bald: Wo das Licht auf immer scheinet, bald ja bald." Dann sagte er noch so freundlich "Ja." Er war so froh Besuche zu bekommen. Er war gastfreundlich. Er liebte die Gemeinschaft seiner vielen Freunde. Wir rufen ihm von Herzen zu: Auf Wiedersehen!

John Thiessen.


(p. 15)

Aelt. Abraham Ratzlaff, wurde geboren den 3. September, 1850 in Franzthal, Süd Rußland als Sohn von Peter Ratzlaff und Maria Richert Ratzlaff. Er besuchte die Dorfsschule geleitet von dem tüchtigen Lehrer Gerhard Dirks, der ihm später auch den Katechismusunterricht erteilte. Manche ernste Mahnungen dieses Lehrers wirkten, wie er sagte, tief auf ihn ein. In 1869 übergab er sein Herz dem Herrn und wurde am Pfingstsonntag 1869 von Aeltester Benjamin Ratzlaff auf das Bekenntnis seines Glaubens an Christum getauft und in die Rudnerweide Gemeinde aufgenommen. Am 1. Mai 1873 trat er mit Helena Schmidt in den Stand der Ehe und es wurden ihnen 10 Kinder geboren, wovon ihm 4 im Tode vorangegangen sind. Bald nach der Heirat kam die große Auswanderung und am 22. Juni 1874 verließ er Seine Heimat in Rußland und kam am 3. Okt. auf eine Farm 6 Meilen Ost vom Städtchen Buhler woselbst er gewohnt hat bis er in 1919 nach Buhler zog und seither wohnte, ausgenommen 18 Monaten, wo er im Bethel Altenheim in Newton verweilte. Er hat die schweren Pionierjahre in Kansas durchlebt und wußte manches Schöne und auch Schwere zu erzählen. In Kansas wurde dann gleich im Jahre 1875 die Hoffnungsau Gemeinde organisiert und er war vom Anfang an dabei und half treulich mit. Weil er in seiner Arbeit geschätzt ward, wurde er auch schon am 24. April 1880 zum Prediger dieser Gemeinde gewählt und am 18. Mai 1880 ordiniert. Hierin diente er treu bis er, nachdem der erste Aelteste, Dietrich Gäddert, gestorben war, am 8. April 1902 zum Aeltesten der Gemeinde gewählt und am 28. September zu diesem Amt ordiniert wurde. Auch in diesem Amte war er treu und suchte in aller Liebe und in allem Ernste Sünder zum Heiland zu führen. Er hat in dieser Gemeinde 389 Seelen mit der Taufe bedienen dürfen. Es war immer wieder sein Gebet, daß alle möchten ihrem Gelübde treu bleiben. In der Konferenzarbeit half er mit soviel er konnte in Schule, in Mission, in Hospitalarbeit und in der Reisepredigt. Sein Andenken bleibt auch in diesem im Segen. In der Familie war er ein liebender aber auch ernster Vater, der um das leibliche und auch geistliche Wohl der Seinigen bedacht war. Seine Liebe, Fürsorge und Opferwilligkeit bleibt unvergeßlich. Längere Zeit war er leidend an Herzschwäche und schwerem Gehör. Am 15. Oktober 1939 erkrankte er bedenklich und ging auf kurze Zeit zu seinen Kindern Johann Epp, nach Hillsboro um nahe bei seinem Großsohn, Dr. A. K. Ratzlaff, zu sein wo er Hilfe suchte. Er kam etwas gebessert heim, aber die Schwächen des Alters zeigten sich wieder und langsam nahmen seine Kräfte ab. Die Atemnot wurde zuletzt sehr schwer, sowie auch andere Leiden und er litt in der letzten Woche so schwer, daß er oft flehte "O Heiland nimm mich heim." Er blieb fest im Glauben an seinen Heiland, wenn auch die Versuchungen oft noch schwer wurden. Zuletzt ließen die Schmerzen nach und am 29. Nov. 1939 um 6:45 morgens schlummerte er ohne jeglichen Todeskampf hinüber in die obere Heimat, wo er weilt nach einem langen, arbeitsvollen Leben in der Gemeinschaft mit seinem geliebten Heiland, dem er diente. Er hinterläßt seinen Tod zu betrauern, drei Söhne: Heinrich, Abraham und Johannes und ihre Gattinnen, alle bei Buhler, Kansas; drei Töchter, Mrs. Johann Epp, Hillsboro, Kansas und ihren Gatten, Mrs. Johann Becker und Mrs. Gustav Gäddert und ihren Gatten von Buhler, Kansas. Auch 18 Großkinder und 8 Urgroßkinder sowie viele Freunde und eine ihm am Herzen liegende Gemeinde seinen Tod zu betrauern. Auch Mr. John Brubaker der fast als Kind 6 Jahre bei den Eltern verweilte. Wir sagen nicht "Gutenacht" sondern nur "Auf Wiedersehen" bei Jesu im Licht. Er hat sein Alter gebracht auf 89 J. 8 M. und 26 T. In seiner eigenen Lebensbeschreibung führt der Heimgerufene diese Worte an: Wie wird uns sein, wenn endlich nach dem schweren, / Doch nach dem letzten, ausgekämpften Streit, / Wir aus der Fremde in die Heimat kehren, / Und einzieh'n in das Tor der Ewigkeit; / Wenn wir den letzten Staub von unsern Füßen, / Den letzten Schweiß vom Angesicht gewischt, / Und in der Nähe sehen und begrüßen, / Was oft den Mut im Pilgertal erfrischt. / Wie wird uns sein? O was kein Aug' gesehen, / Kein Ohr gehört, kein Menschensinn empfand, / Das wird uns werden, wird an uns geschehen / Wenn wir hinein zieh'n in's gelobte Land. / Wohlan, den steilen Pfad hinan geklommen! / Es ist der Mühe und des Schweißes wert. / Dahin zu wallen und dort anzukommen, / Wo mehr, als wir versteh'n, der Herr beschert. — Kurze Hausandacht wurde im Hause des Heimgegangenen gehalten von Rev. A. A. van der Smissen. Das Begräbnis fand in der Hoffnungsau Kirche statt unter der Leitung des Aeltesten der Gemeinde. Worte des Trostes wurden gesprochen von Rev. D. D. Unruh als Einleitung und von Rev. C. H. Voth in deutscher Sprache und von Rev. A. J. Dyck in englischer Sprache.




Mennonite Weekly Review obituary: 1939 Nov 29 p. 5

text of obituary:

LOCAL NEWS

. . . As we are ready to go to press this morning, word comes that, Rev. Abr. Ratzlaff of Buhler has passed away at 6:45 a.m. He was 89 years old in September. Funeral services will be held at the Hoffnungsau church Saturday afternoon at 1:30.


Mennonite Weekly Review obituary: 1939 Dec 6 p. 5

text of obituary:

LOCAL NEWS

— It was a large funeral at the Hoffnungsau church at Inman last Saturday afternoon when the aged Rev. Abr. Ratzlaff was laid to his final resting place. The funeral was attended by a number of nieces and nephews, and grand nieces and grandnephews from Newton and vicinity. The service was led by Rev. D. D. Unruh, Rev. C. H. Voth, and Rev. A. J. Dyck. At the grave in the Hoffnungsau cemetery Rev. J. J. Ratzlaff of Newton officiated. Rev. Abr. Ratzlaff had lived an eventful life in his 89 years, having been one of the pioneer ministers in the Inman-Buhler community. Six children survive him, namely, three sons, Henry A., Abe and Jon; and thee daughters, Mrs. G. B. Gaeddert, Mrs. John P. Becker, and Mrs. J. H. Epp.



The Mennonite obituary: 1939 Dec 19 p. 7

ELDER ABRAHAM RATZLAFF, the son of Peter and Maria Richert Ratzlaff, was born in the village of Franzthal, south Russia, Sept. 3, 1850. Here he spent the days of his youth and received his education in the village school under the able direction of Gerhard Dirks who later gave him catechetical instruction preparatory to uniting with the church. Many of these spiritual impressions went with him through life and he often mentioned them in his conversations. So he gave his heart to Christ in the year 1869 and was baptized upon the confession of his Faith in Christ as his personal Savior on Pentecost Day by Rev. Benjamin Ratzlaff and united with the Rudnerweide Mennonite Church.

On May 1, 1873, he was united in marriage with Helena Schmidt. Together they were permitted to share joys and sorrows for almost 65 years. To this union were born 10 children, four of whom preceded them into the Great Beyond. Soon after their marriage the great emigration to America set in which the couple joined. They left Russia on June 22, arriving in America October 3, on a farm 6 miles east of the present town of Buhler, where they found their new home and lived all the days until they moved to Buhler, Kansas, in 1919 and made their home there for the rest of their days, except for 18 months spent in the Bethel home for the aged in Newton, Kansas. They lived through the hard pioneer days, with many of the privations that pioneer life brings. They were also active from the very start in helping to organize the Hoffnungsau Church, of which he became a member from its beginning and remained such till the end. His services were greatly appreciated and so on April 24, 1880, the church elected him as their minister, and on May 18, 1880 was ordained for this work. He served faithfully in this capacity until 1902, when on the passing of Elder Gaeddert, the call of the church came to him to be their Pastor or Elder. He felt the great responsibility of this office, but with the hlep of God he was willing to do this work, which he did faithfully, until hard hearing and ill health forced him to lay down the task on Dec. 26, 1925. In all this time he tried to lead lost souls into the fellowship of Christ and has been permitted to baptize 389 persons in his church alone. He was also very active in the Conference activities of our denomination. He helped along in Mission work, both Foreign and Home, in Education and Schools, in Hospital work, and did much traveling for the itinerant mission work. He took great joy in doing this as long as health permitted. In his home he was a loving and caring father. He tried to lead his children to Christ and admonished them to be true to Him. His love and his care will go with them through life.

In the later years of his life he was afflicted with heart trouble and at time suffered considerably. On October 15 while attending a wedding he became somewhat ill and from that time on his health failed and he grew steadily weaker. For several days he was taken to Hillsboro to his daughter, Mrs. Helena Epp, to be close to the Doctor, his grandson, Dr. A. K. Ratzlaff. He could be taken home somewhat better, but he never regained his strength. The last week he suffered much and often prayed that he might be taken home into the Beyond. He remained steadfast in his faith until, Wednesday morning, Nov. 29, at 6:45, he passed quietly and without visible pain, to be forever with Christ, his Savior, whom he had loved and served.

He leaves to mourn his departure three sons, Henry, Abraham, and John all of near Buhler, Kansas, and their wives; and three daughters, Maria, Mrs. John Becker; Anna, Mrs. Gustav Gaeddert and husband, of Buhler, Kans.; Helena, Mrs. John H. Epp and her husband, of Hillsboro, Kansas, also 18 grandchildren and 8 great grandchildren, besides many relatives and friends and a much loved congregation. Also Mr. John Brubaker who was almost like a child in their home for 6 years. He will be missed in the family and church circles, but all know that he is safe in the arms of Jesus after a long life filled with much hard labor and service for his Master. We do not say "Goodnight" but "Till we meet again."

He reached the age of 89 years, 2 months and 26 days.

Short services were held in the home by Rev. A. T. van der Smissen. The funeral was held in the Hoffnungsau Church on Saturday, Dec. 2, at 1:30. Rev. D. D. Unruh led in the opening, Rev. C. H. Voth spoke in the German and Rev. A. J. Dyck in the English Language. Interment was in the Hoffnungsau Cemetery.

The Men's Chorus and the Ladies' Choir rendered special music.