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Loewen, Jakob (1915-1997)
Der Bote 1997 Oct 15 p. 6
Birth date: 1915 Jan 17
Text of obituary:
Jakob Loewen
1915-1997
Winnipeg, Manitoba
Jakob Loewen wurde am 13. September 1997 heimgegangen.
Die Begräbnisfeier fand am 18. September 1997 in der Kirche der Nord Kildonan Mennoniten Brüdergemeinde in Winnipeg statt. Pastor Johannes Stolz machte die Einleitung, indem er seine Besinnung auf den 121. Psalm gründete. Die Gemeinde sang das Lied, Am Jordansufer stehe ich. Der Kirchenchor unter der Leitung von Peter Reimer sang das erste Lied, Mächtig tobt des Sturmes Brausen. Dann wurde der Lebenslauf des Verstorbenen in deutscher Sprache von Heinz Hamm vorgelesen.
Pastor Alvin Enns begründete die Begräbisansprache mit dem Wort des Apostels Paulus im 1. Thessalonicher 4, 13: Wir wollen aber euch, lieben Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die da schlafen, auf daß ihr nicht traurig seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben.
Nach der Ansprache von Pastor Alvin Enns folgte das Gemeindelied: Nur mit Jesu will ich Pilger wandern. Dann sang der Gemeindechor noch zwei Lieder: Man erzählte mir froh von dem Himmel und Engel öffnet die Himmilstore weit. Die Beisetzung folgte auf dem Glen Eden Friedhof mit Worten von Pastor Alvin Enns.
Nach der Beerdigung versammelten sich alle Verwandte und Gäste zu einem Trauermahl. Nach dem Mahl durften alle, die das Bedürfnis hatten, Erinnerungen und Bemerkungen machen. Sehr viele gingen nach vorne, es wurde viel gutes über Jakob gesagt und erwähnt, wie viel Geduld der Verstorbene immer hatte.
Tina Loewen
Lebenslauf
Mein Ehemann Jakob Loewen wurde am 17. Januar 1915 im Dorf Schönau, Kolonie Sagradowka, Ukraine geboren. Seine Eltern waren Johann und Maria Loewen, geb. Harder.
Seine Kinder- und Schuljahre verbrachte er in Schönau. Dann studierte er weiter in Neuschönsee und Kronau, wo er die 10. Klasse absolvierte. Nach Abschluss der 10. Klasse in Kronau studierte er in der Pädagogischen Hochschule in der Stadt Odessa, um als Lehrer – Mathematiker – ausgebildet zu werden. Leider beendigte er das Studium nicht, da er nach dem ersten Studienjahr von den sowjetischen NKWD Behörden verhaftet wurde. Er wurde vier Monate lang im Gefängnis gehalten und dann entlassen.
Nach seiner Entlassung fuhr er nach Hause nach Schönau, wo er im Sommer in Schönau in der Kollektivwirtschaft arbeitete. Im Herbst erwarb er sich im Gebiet Nikolajew in einem russischen Dorf als Lehrer – Mathematiker – und nebenan absolvierte er das zweite Schuljahr der Hochschule durch einen Fernkursus. Nach dem Ausbruch des Krieges und der Besetzung der Ukraine durch die deutschen Truppen bewarb er sich in Schönau nach der Stadt Kriwoj Rog in eine GMBH Dienststelle, wo er als Dolmetscher beschäftigt war. Im Jahre 1943 wurde er von dieser Dienststelle nach Deutschland evakuiert und war bei ihr bis zum Kriegsende beschäftigt.
Nach dem Kriegsende fand er seine Mutter und Geschwister, die in Deibow, Kreis West Prignitz, wohnten. Leider kam sein Vater nicht nach Deutschland, da er in der Zeit, wo auch Jakob sich im Gefängnis befand, im Februar 1938 verhaftet wurde und niemals zurückkehrte. In Prignitz wohnte er während des Sommers mit seiner Familie und arbeitete bei einem Bauern.
In dieser Zeit beabsichtigten die Russen alle Russlandsdeutschen zurück nach Russland zu verschleppen. Glückerlicherweise erfuhr die Familie, daß in Berlin ein Sammellager für die Mennoniten für eine Auswanderung ins Ausland war. Dann fuhr die Familie nach Berlin in dieses Lager. Dort im Lager heirateten wir im Januar 1947. Nach unserer Heirat wanderten wir mit Jakobs Mutter und Geschwistern durch Argentinien nach Paraguay aus. Beim zeitweiligen Aufenthalt in Argentinien wurde Jakob am 13. April 1947 auf sein Glaubensbekenntnis von Prediger Jakob Priess in einer mennonitischen Kirche in Buenos Aires getauft.
In Paraguay arbeitete Jakob als Bauer.
Im Jahre 1958 wanderte wir aus Paraguay nach Kanada aus. In Kanada ließen wir uns in Winnipeg nieder, wo Jakob alle Jahre bei der Firma Palliser Furniture beschäftigt war. Im Jahre 1980 trat er in den Ruhestand. Im Ruhestand beschäftigte er sich zu Hause in der Wirtschaft, hat sehr viel gelesen, fuhr sehr oft im Sommer mit Freunden zu den Seen fischen.
Alle diese Jahre waren wir Mitglieder der Nord Kildonan Brüdergemeinde, wo wir im Jahre 1972 unsere Silberhochzeit und im Januar 1997 unsere goldene Hochzeit feierten.
Leider verschlechterte sich im August 1997 sein Gesundheitszustand, und er wurde in das Concordia Krankenhaus eingeliefert, wo er große Schmerzen hatte und Lungenkrebs festgestellt wurde. Er trug sein Leiden sehr geduldig und war dankbar für die Pflege, die er vom Krankenpersonal erhielt. Am 13. September war es des Herrn Wille, ihn heim zu holen. Er hat ein Alter von 82 Jahren und 7 Monaten erreicht.
Im Tode sind ihm seine Eltern und fünf Geschwister vorangegangen.
Als Hinterbliebene trauern: seine Ehefrau Tna Loewen, seine vier Geschwister: Tina Hamm, Maria Quiring, Peter und Rita Loewen, Helene Loewen, sowie zwei Schwager: Jacob und Hans Wiebe. Wir alle werden ihn sehr vermissen, doch wir gönnen ihm die Ruhe. Er ist erlöst und beim Herrn.
Ruhe sanft.
Die trauernde Ehegattin