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Letkeman, Susanna Warkentin (1870-1909)

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Gestern fing hier in der Alexanderwohler Kirche der Unterricht mit der Jugend an: es sind sieben Jünglinge und sechs Jungfrauen, die sich zur Taufe gemeldet haben und sich vorgenommen haben, ein besseres Leben anzufangen; hoffentlich finden sich noch mehr.
 
Gestern fing hier in der Alexanderwohler Kirche der Unterricht mit der Jugend an: es sind sieben Jünglinge und sechs Jungfrauen, die sich zur Taufe gemeldet haben und sich vorgenommen haben, ein besseres Leben anzufangen; hoffentlich finden sich noch mehr.
   
Komme jetzt noch mit einer Trauerbotschaft, denn es hat dem lieben himmlischen Vater gefallen, meine Pflegeschwester Frau Heinrich Letkeman in Hillsboro, Kansas, zu sich zu nehmen. Sie litt an der Schwindsucht, hatte ein schweres Krankenlager. Vor fünf Monaten schenkte der liebe Gott ihnen noch ein Töchterlein und seitdem ist sie nicht mehr genesen. Sie wurde einmal etwas besser, daß sie Hoffnung auf Genesung hatte, wurde dann nach dem Gössel Hospital gebracht, aber weil da keine Hoffnung für ihr Leben mehr war, so wollte sie lieber bei ihrem lieben Mann und Kinder sein und so wurde sie nach ein paar Wochen wieder zurück
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Komme jetzt noch mit einer Trauerbotschaft, denn es hat dem lieben himmlischen Vater gefallen, meine Pflegeschwester Frau Heinrich Letkeman in Hillsboro, Kansas, zu sich zu nehmen. Sie litt an der Schwindsucht, hatte ein schweres Krankenlager. Vor fünf Monaten schenkte der liebe Gott ihnen noch ein Töchterlein und seitdem ist sie nicht mehr genesen. Sie wurde einmal etwas besser, daß sie Hoffnung auf Genesung hatte, wurde dann nach dem Gössel Hospital gebracht, aber weil da keine Hoffnung für ihr Leben mehr war, so wollte sie lieber bei ihrem lieben Mann und Kinder sein und so wurde sie nach ein paar Wochen wieder zurück gebracht, wo sie denn geduldig weiter litt. Ihr Baby mußte sie abgeben, welches ihr auch sehr schwer fiel. Es ist jetzt bei Heinrich Unruhs in Gössel, vorher war es noch drei Wochen bei Witwe Franz Krause, dann war es noch etliche Wochen bei Pred. Dicken nahe Hillsboro. Und so ging es durch viel Trübsal bis sie nach schwerem Kämpfen den 6. Januar abends um halb zehn Uhr froh von hier scheiden konnte. Mann und Kinder das Wort hinterlassend, daß sie sie nirgends als beim Heilande einst finden würden. Oft hat sie sich das Lied gesagt: "Jesus, Heiland meiiner Seele" u. s. w. Und wie dankbar war sie für jeden Trost.
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Ihr Begräbnis
   
   

Revision as of 16:43, 17 January 2018

Mennonitische Rundschau obituary: 1909 Feb 3 p. 5

Birth date:

Text of obituary:

Hillsboro, den 18. Jan. 1909. Werter Editor und alle Leser! Einen Gruß zuvor! Haben hier jetzt schon über eine Woche dunkles und nebliges Wetter gehabt, auch sieht es jetzt aus als ob es noch Schnee geben würde. Die Telephondrähte sind dick mit Eis befroren, so daß sie auf Stellen schon zerrissen sind.

Gestern fing hier in der Alexanderwohler Kirche der Unterricht mit der Jugend an: es sind sieben Jünglinge und sechs Jungfrauen, die sich zur Taufe gemeldet haben und sich vorgenommen haben, ein besseres Leben anzufangen; hoffentlich finden sich noch mehr.

Komme jetzt noch mit einer Trauerbotschaft, denn es hat dem lieben himmlischen Vater gefallen, meine Pflegeschwester Frau Heinrich Letkeman in Hillsboro, Kansas, zu sich zu nehmen. Sie litt an der Schwindsucht, hatte ein schweres Krankenlager. Vor fünf Monaten schenkte der liebe Gott ihnen noch ein Töchterlein und seitdem ist sie nicht mehr genesen. Sie wurde einmal etwas besser, daß sie Hoffnung auf Genesung hatte, wurde dann nach dem Gössel Hospital gebracht, aber weil da keine Hoffnung für ihr Leben mehr war, so wollte sie lieber bei ihrem lieben Mann und Kinder sein und so wurde sie nach ein paar Wochen wieder zurück gebracht, wo sie denn geduldig weiter litt. Ihr Baby mußte sie abgeben, welches ihr auch sehr schwer fiel. Es ist jetzt bei Heinrich Unruhs in Gössel, vorher war es noch drei Wochen bei Witwe Franz Krause, dann war es noch etliche Wochen bei Pred. Dicken nahe Hillsboro. Und so ging es durch viel Trübsal bis sie nach schwerem Kämpfen den 6. Januar abends um halb zehn Uhr froh von hier scheiden konnte. Mann und Kinder das Wort hinterlassend, daß sie sie nirgends als beim Heilande einst finden würden. Oft hat sie sich das Lied gesagt: "Jesus, Heiland meiiner Seele" u. s. w. Und wie dankbar war sie für jeden Trost.

Ihr Begräbnis

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