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Klassen, Peter (1891-1977)

From Biograph
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Mennonite Weekly Review obituary: 1977 May 26 p. 5

Birth date: 1891


Text of obituary:

Minister-Editor Dies in Ontario

Served on Four Continents


FUNERAL SERVICES for Rev. Peter Klassen, 86, Mennonite churchman who served on four continents, were held Apr. 18 at the St. Catharines (Ont.) United Mennonite Church, it has been learned here. Rev. H. P. Epp, pastor of the United Mennonite Church at Vineland, officiated.

Klassen peter 1977.jpg

Rev. Klassen died Apr. 15 in a hospital at Niagara after a long illness.

A native of Osterwick, South Russia, Rev. Klassen attended schools in Russia as well as the Baptist Theological Seminary in Hamburg, Germany.

From 1912 to 1914 he ministered to Mennonite churches in South Russia and Siberia, returning to Germany shortly before the beginning of World War I.

TOGETHER WITH the former Bertha Stender of Germany, whom he had married in 1914, Rev. Klassen served churches at Wandsbeck, Lichtenstein-Callenberg, Hildburghaussen, Lasbeck Gut and Bad Oldesloe. In the last three towns he also served as a social worker. At Moellin he ministered to Russian refugees, 1929-1930.

In 1932 the Klassen family moved to Brazil, where he farmed and taught school, first in Witmarsum and later in Curitiba.

He published Die Bruecke (The Bridge) in the old Witmarsum Mennonite settlement (Krauel) and later assisted the late Dr. Fritz Kliewer in publishing Bibel und Pflug (Bible and Plow) in the new Witmarsum settlement near Curitiba. The publication was launched in 1954.

REV. KLASSEN also served as Bibel und Pflug editor from June 1957 to January 1959 and from December 1969 to April 1970.

Except for his second term as editor, Rev. and Mrs. Klassen spent the last 18 years in Ontario, first at Queenston and later at Vineland.



Bibel und Pflug obituary: 1977 May 16 p. 1

Text of obituary:

EINER AUS UNSERER MITTE, DER SEIN VOLK LIEBTE, WIE KAUM EIN ANDERER, ONKEL PETER WAR EIN BAHNBRECHER UND KAEMPFER, DER SICH DURCH KEINE HINDERNISSE VOM FESTEN ZIEL ABBRINGEN LIESS.

ALS DANK UND ANERKENNUNG WIDMET DIE SCHRIFTLEITUNG VON "BIBEL UND PFLUG" IHM DIESE NACHKLAENGE.

Klassen peter 1977 bibelundpflug.jpg

ONKEL PETER, AUFWIEDERSEHEN!

Jetzt war es nun doch zum letzten Mal, als wir und Ende April 1973 in Curitiba verabschiedeten.

Wieder einmal war Onkel Peter mit Tante Berta "zum letzten Mal" f"ur einen mehrmonatigen Besuch in Brasilien gewesen. Wieder einmal hatte Onkel Peter, als williger Diener Gottes, in verschiedenen Kirchen gepredigt, obwohl er es nicht fuer unbedingt notwendig ansah, auch im hohen Alter noch staendig in den "Sielen" zu sein. Wo immer es galt, konnte man mit seiner Mitarbeit rechnen.

Onkel Peter predigte nicht nur von der Kanzel, und dadurch wohl hat er die meisten Bruecken gebaut zu Konferenzen, zu Gemeinden und zu den Herzen. Obwohl er niemals Leiter der MWK oder einer aehnlichen weltweiten Organisation gewesen ist, war er, wie kaum ein anderer, als Kaempfer in unserer weltweiten mennonitischen Bruderschaft bekannt, geschaetzt und geliebt.

Wenn Onkel Peter nun, im Alter von 86 Jahren, heimgegangen ist, so moege doch sein Glaube, seine Opferbereitschaft und seine Zielstrebigkeit uns als ein gutes Beispiel vorschweben, bis auch wir, dermaleinst, unsern Lauf vollenden und ihn wiedersehen werden.

Alfred Pauls

NACHRUF

Blicke ich auf meine Jugend zurueck, so bin ich vom Gedanken bewegt, wie vielen Menschen ich fuer das, was sie mir waren, zu danken habe. Zugleich aber stellt sich das niederdruckende Bewusstsein ein, wie wenig ich jenen Menschen von diesem Danke wirklich erstattet have. Wie viele von ihnen sind aus dem Leben geschieden, ohne dass ich ihnen ausgedrueckt have, was die Guete oder die Nachsicht, die ich von ihnen empfing, fuer mich bedeutete.
Albert Schweitzer

ONKEL PETER

So, nun bist Du an die Reihe, dass man fuer Dich den Nachruf schreibt. Ich habe etwas gegen Nachrufe. Sind sie nicht meistens eine Aufzaehlung von Leistungen und Tugenden des Verstorbenen, eine Art Seligsprechen? (Was nuetzen die Blumen dem Toten?) — Doch Nachrufe muessen sein: das sind wir der Nachwelt schuldig. Und der Verfasser eines Nachrufes geniesst den Vorteil, sich manches vom Herzen zu schreiben, das ihn seit der Nachricht vom Tod eines geliebten Menschen umtreibt.

Onkel Peters Leben zu schildern oder viel von ihm zu erzaehlen, waere fuer mich nur fades Bemuehen. Ich moechte, dass er selber noch einmal zu uns spricht.

April 1948. Wir trafen uns erstmals in meinem Elternhause in Fernheim. "Sieh mal an, du bist also die Frau des 'grossen Suenders'," sagte Onkel Peter zu mir, und Tante Berta fuegte mahnend hinzu! "Aber Peter!" Wir schlossen Bekanntschaft, ohne auch nur im geringsten zu ahnen, dass eine Freundschaft, mit echter Beweisfuehrung folgen sollte. — Nach drei Jahren fanden wir uns in Asuncion in der Mennonitengemeinde wieder.

Onkel Peter was Prediger der Gemeinde, und oft hoerten mein Mann und ich mit vielen anderen seinen Wortauslegungen zu. Die eindringliche Mahnung "Nehmet euch untereinander auf" in der Ansprache vor einem Abendmahl geht mir heute noch nach.

Nach einigen weiteren Jahren fuehrte uns das Schicksal nach Brasilien, dem Heimatland von Onkel Peter und Tante Berta. Und im Jahre 1955 wird Onkel Peter zum ersten Mitarbeiter von "Bibel und Pflug" ernannt. Nun siedelt Onkel Peter mit seiner Tante Berta nach Witmarsum ueber. Sie wohnen im eigenen Haus im Zentrum der Siedlung. Mein Mann ist Schriftleiter von "Bibel und Pflug" und hat in Peter Klassen den kundigsten Mitarbeiter gewonnen, der in Russland, in Europa, in Kanada und den USA, in Paraguay, Uruguay, Argentinien und in manchen Teilen Brasiliens war. Du meinst: das sei ja heute nichts Besonders mehr; aber Onkel Peter kannte Menschen, viele Menschen und ihre Schicksale. Er war weltoffen und orientiert, und trotz seiner 67 Jahre ungemein fleissig und rege.

Da wird Fritz Kliewernach wenigen Monaten der Zusammenarbeit aus dem Leben gerufen. Onkel Peter wird Schriftleiter von "Bibel und Pflug", und wir arbeiteten nun zusammen an der Aufgabe, die mein Mann uns hinterliess.

Durch seine Reisen, seine schriftlichen Arbeiten, seinen regen Briefwechsel hatte Onkel Peter in der mennonitischen Welt und weit darueber hinaus einen grossen Freundeskreis. Seine Predigten gingen zu Herzen. Sonst aber vermittelte er den Eindruck eines unruhigen Wanderers, der stets auf der Such nach Menschen, nach neuem Erleben, nach Licht und Sonnenscheir war.

Seinen lieben Naechsten ging er durch seine quecksilbrige Art oft schlimm auf die Nerven. Seine stete Froehlichkeit, sein Humor und seine "Randbemerkungen" brachten ihm in unseren pietistischen Kreisen auch zuweilen das Praedikat ein: oberflaechlich. "Ich freue mich wirklich, dass ich hier vor Euch stehen darf und nicht da oben in Eurem 'Taubenschlag' " (Damit war die Kanzel an der Wand unserer Kirche gemeint.) "Na, du verbringst Dein Gut wohl auch mit 'Prassen'," sagte er gelegentlich zu einer Hausfrau, die ihre Waesche buegelte. (Buegeln heisst in Plattdeutsch: prassin). Und einmal in unserm Hause: "Jetzt hab' ich eben fuer den 'gedeckten Tisch' gedankt, und nun muss ich feststellen, dass das ja nur ein Schemel ist".

Folgendes hat mich Onkel Peter gelehrt:

dass ein Christ Freundschaft ganz ernst nimmt;

dass ein Christ fleissig zu sein hat;

dass ein Christ immer unterwegs ist mit seiner Sehnsucht, Freude, Frieden und viel Licht;

dass ein Christ nicht aufhoert, seinem himmlischen Vater kindlich

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