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Graber, Verena Stucky (1853-1898)

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Christlicher Bundesbote obituary: 1898 Sep 22 p. 4-5

Birth date: 1853

text of obituary:

Pretty Prairie, Kans., 13. Sept. Werte Botenleser! Schon öfter hat es mich an meine Pflicht gemahnt mal wieder etwas von hier aus hören zu lassen, ist aber immer verschoben worden. Man denkt öfters, wenn nicht gerade etwas Außergewöhnliches zu berichten ist, so lohnt es sich auch nicht anzufangen. Und doch hätten wir täglich Ursache von der Gnade und Langmut unseres Gottes, mit welcher Er uns trägt, zu rühmen und zu preisen.

Nun schickte der Herr uns aber auch etwas Außergewöhnliches in unsere Gemeinde und zwar etwas Schreckliches und Trauriges. Es war nämlich am Freitag, den 9. d. M. als Schwester und Witwe Verena Graber mit ihrem einspännigen Fuhrwerke zu ihrem Nachbar fuhr und etwas verzog, bis vor Abend sich ein starkes Gewitter sammelte, und auch schnell anfing finster zu werden, so dachte die l. Mutter noch flink heim zu ihren unerwachsenen Kindlein zurückzukehren — konnte es aber nicht ausführen, denn als sie noch etwa eine halbe Meile von ihrem Hause war, traf sie ein Blitzstrahl und tötete sie samt ihren Pferde, und setzte wahrscheinlich ihre Kleider und was sie sonst noch hatte auf ihrem Fuhrwerke, auch sogleich in Brand, und wurde von den Flammen verzehrt, bis auf nur einige Überreste, welche erst am folgenden Tag gegen Abend gefunden wurden, weil es die Nacht durch, und den Tag darauf fast ununterbrochen geregnet hat, und niemand diesen Weg durchgekommen ist. Die Kinder glaubten, sie wäre um des Regens willen noch immer beim Nachbar, bis ihnen die schreckliche Nachricht gebracht wurde, daß ihre so heiß geliebte Mutter tot und dazu verbrannt dort auf dein Wege liege.

Schreiber dieses traf gerade mit den l. Kleinen, an dem traurigsten Orte, den ich fast jemals gesehen, zusammen, als die wenigen Überreste aufgehoben wurden. O, die Scene, die sich da abwickelte läßt sich besser denken als beschreiben. Der himmlische Vater, der diese Familie so zerrissen hat, indem Er vor etwas über zwei Jahren den Vater, vor einem Jahr die älteste Tochter, und jetzt die Mutter durch den Tod entrissen, kann auch wieder heilen, und die Wunden, die Er den l. Kindern und der ganzen Freundschaft, ja auch uns allen, geschlagen, auch wieder verbinden. Nach der Verheißung des Propheten Hosea 6, 1. Ja, Er wolle sich als Vater und Mutter der armen Waislein annehmeu [sic annehmen]. Und weil diese l. Schwester ein inniges Gemeinschafts-und Gebets-Leben mit ihrem Heilande geführt hat, so dürfen wir getrost glauben, daß sie nun aufgelöst und bei ihrem Heilande ist. Am Montag, den 11., wurden die wenigen Überreste unter großem Gefolge zur letzten Ruhe gebracht. Wer darf denn sagen daß solches geschehen ohne des Herrn Befehl?

Übrigens sind wir dem Herrn viel Dank schuldig für alle Segnungen, die Er uns durch seine liebende Vaterhand darreicht, sowohl für den irdischen wie auch für den geistlichen Bedarf. Nur schade, daß wir Menschen uns noch oft weigern den geistlichen Segen entgegen zu nehmen. Im Irdischen möchte man schon bald zugreifen und mehr nehmen. Aber trotz alledem läßt Er doch die Seinen täglich erfahren, daß Er noch festhält an seiner Verheißung, welche Er uns durch Hesekiel 37, 26–27 gegeben hat. Ihm sei Lob für alles.

Mit freundlichem Gruß Euer Mitpilger nach Zion.

J. J. Flickinger


Christlicher Bundesbote obituary: 1898 Sep 22 p. 7

text of obituary:

Graber. — Den 9. Sept. bei Pretty Prairie, Kansas, Witwe Verena Graber, geborne Stucky im Alter von 45 Jahren. Diese l. Schwester wurde vom Blitz erschlagen und verbrannt (Siehe Korr). Hinterließ nebst einer verheirateten Tochter sieben unerwachsene Kinder, ihren Tod zu beweinen. Und wenn auch viele Freunde und wir alle den Verlust dieser l. Schwester sehr mitfühlen, so können wir uns doch trösten, daß sie im lebendigen Glauben zu ihrem Heilande hinübergegangen ist. Den 11. wurden die wenigen Ueberreste bestattet, bei welcher Gelegenheit J. J. Flickinger und J. G. Graber zu einer großen Versammlung predigten über Ev. Johannes 16, 16 und 14, 18.