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Fast, Gerhard G. (1894-1974)

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Der Bote obituary: 1974 Feb 12 p. 7


Birthdate: 1894 Apr 10

Text of obituary:

Pred. Gerh. Fast

St. Catharines, Ont.

Der Tod seiner Heiligen ist wertgehalten vor dem Herrn. Ps. 116.15. Prediger Gerhard G. Fast, 11 Hallcrest Ave., starb am Dienstag, den 22. Jan. 74, plötzlich im St. Catharines General Hospital in seinem 80. Lebensjahr. Ursache des Todes: Herzanfall. Das Begräbnis war am Freitag, den 25. Jan. 1974, um 2 Uhr nachmittags in der Scott St. M. B.-Kirche, deren Glied er war. Die vielen Blumen und Trauergäste zeugten von der Liebe zu dem verstorbenen Diener Gottes. Es war ein großes Begräbnis. Weil Br. Fast durch seine Schreibarbeit und seine Bücher bekannt war, waren viele auch aus anderen Gemeinden gekommen. Unter Orgelspiel von Schw. Peter Block wurde der Sarg mit der Leiche in die Kirche gebracht. Schw. Fast, Kinder, Groß- und Urgroßkinder folgten. Br. Abram Block, unser Leiter, sprach das Einleitungsgebet und las den Lebenslauf in beiden Sprachen vor. Das Lied "Meine Heimat ist dort in der Höh" wurde von der Versammlung gesungen.

Aelt. Johann Wichert, Vineland, der viel mit Br. Fast nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland auf geistlichem Gebiet gearbeitet hat, sprach auf deutsch als erster. Er las Matth. 25:23, und betonte zwei Hauptgedanken:

Erstens: "Ei du frommer und getreuer Knecht."

Zweitens: "Gehe ein zu deines Herrn Freude." Sehr passend auf dem Begräbnis eines Predigers. Dann folgte ein Lied vom Trio: "Hier auf Erden bin ich ein Pilger."

Br. Abr. Block sprach als zweiter auf englisch über den Text aus 2. Tim. 4:6-8. Er betonte die Gedanken: "Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe Glauben gehalten; ich habe den Lauf vollendet."

Hauptgedanke: "Im Dienste des Herrn":

A. Die Zeitspanne von Gott ist zu Ende.

B. Die Verpflichtung in der Aufgabe.

C. Die Vergeltung oder Lohn nach der getanen Arbeit.

Dann folgte ein Lied vom Trio: "Wenn zuletzt ich daheim."

Br. Abr. Block sprach das Schlußgebet und die Leiche wurde zum Victoria-Lawn-Friedhof gefahren zur Beerdigung. Br. Gerhard Epp diente am Grabe mit Wort aus Daniel 12:2-3 und Gebet. Ein Trauermahl folgte im Kellerraum der Kirche. Br. Peter Funk, der viel zusammen mit Br. Fast gearbeitet hat, auch in der Sonntagsschule, machte kurze Bemerkungen und sprach das Tischgebet.

Nach dem Essen sprachen Prediger Peter Klassen und Alexander Schroeder, die mit Br. Fast im Verein der deutschen Sprache gearbeitet hatten, auch noch einige Worte. Pred. David Durksen machte Schlußbermerkungen und brachte die Begräbnisfeier mit Gebet zum Abschluß.

Lebenslauf

Gerhard G. Fast wurde am 10. April 1894 in Lugowsk, Samara, Rußland, geboren. Seine Eltern waren Gerhard G. Fast, Mutter geborene Esau. Hier verlebte er seine Kinderjahre. Als er 15 Jahre alt war, zogen seine Eltern in die mennonitische Kolonie Slawgorod in Westsibirien. Er studierte an der Zentralschule zu Orenburg und in Tomsk legte er sein Lehrerexamen ab und nahm eine Stelle in Kleefeld an, wo er 15 Jahre als Lehrer gearbeitet hat. Er fand in Elisabeth Siebert seine Ehegattin und am 15. August 1917 hatten sie Hochzeit.

Der Herr schenkte ihnen zwei Söhne, von denen der jüngere als Kleinkind starb. Im Jahre 1930 wurde er vor Moskaus Toren verhaftet und auf 5 Jahre in die Verbannung an das Weiße Meer geschickt. Auf wunderbare Weise konnte er mit des Herrn Hilfe nach zwei Wochen Verhaftung entfliehen. Es gelang ihm, nach Deutschland zu kommen. Nach vier Jahren durfte sich die Familie mit Gottes Hilfe wieder vereinen. Hier in Deutschland diente er viele Jahre dem Herrn im Missionsbund "Licht im Osten". Während des zweiten Weltkrieges durfte er unter den Mennoniten in der Ukraine, Chortitza und Molotschna tätig sein und später in den Flüchtlingsgemeinden in Deutschland, bis zu seiner Auswanderung nach Canada im Jahre 1951. Sie kamen nach Ontario und er arbeitete zwei Jahre als Krankenpfleger (Orderly) im Bethesda-Heim bei Campden.

Dann zogen sie nach Winnipeg, Man., wo er als Buchhalter für die Canadische M.B.-Konferenz gearbeitet hat. 1959 kamen sie von Winnipeg wieder nach Ontario und wohnten in St. Catharines, wo er für verschiedene Geschäfte, die Buchführung erledigte. Auch hat er manch einem beim Ausfüllen von Papieren geholfen. An Gemeindearbeit war er immer interessiert, war Prediger, Sonntagsschullehrer; auf Gemeindeberatungen, Bibelstunden und Gebetsstunden fehlte er nicht. Auch hat er mehrere Bücher geschrieben: "Im Schatten des Todes", "In den Steppen Sibiriens" und das letzte Buch "Das Ende von Chortitza".

Nach einem segensreichen Leben nahm der Herr ihn ganz plötzlich am 22. Jan. 1974 zu sich in die ewige Heimat.

Er hinterläßt mich, seine Gattin, einen Sohn, eine Schwiegertochter, fünf Großkinder, vier Urgroßkinder und zwei Brüder, noch in Rußland. Wir trauern nicht als solche, die keine Hoffnung haben; wir harren auf ein Wiedersehen.

Die trauernde Gattin und Familie

Gedenket an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben, ihr Ende schauet an und folget ihren Glauben nach. Hebr. 13:7.

Im Auftrage: Peter Friesen