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Ewert, Anna Jantz (1825-1887)
Christlicher Bundesbote obituary: 1887 Feb 15 p. 7
Birth date: 1825 Nov 16
text of obituary:
Nachruf.
In Bruderthal, Marion Co., Kansas, entschlief zu einem besseren Leben am 21. Januar 1887 Schw. Anna Ewert, geb. Jantz, Gattin des Aeltesten Wilhelm Ewert, im Alter von 61 Jahren, 2 Monaten un 5 Tagen. Sie wurde geboren in Nassau bei Thorn in Preußen. Als im Jahre 1874 die Auswnderung nach Amerika begann, war die jetzt Hingegangene bereit sich anzuschließen, ihrer Kinder Bestes im Auge habend, und hat mit ihrer Familie die Beschwerden der Ansiedlung gerne getheilt. Die liebe Schwester hatte viele Jahre an Asthma zu leiden, woran sie auch starb. Am 21. Januar schlug für sie die wichtige Stunde der Auflösung, nach der sie sich schon sehnte. Sanft und friedlich hauchte sie ihr Leben aus. Die Familie ist mit zeitlichem Gut gesegnet und konnte sie deshalb nach dem inneren Drang ihres Herzens den Armen gerne mittheilen. Am 24. Januar wurde die entseelte Leiche dem Schooß der Erde übergeben. Da das Wetter sehr schön war, fanden sich sehr viele Theilnehmende ein, die ihr das letzte Geleit zu Grabe gaben; an 100 Wagen waren dazu gekommen. Der Gatte, 6 Kinder und 8 Großkinder beweinen ihr Abscheiden. In der Kirche wurden drei entsprechende Reden von Aeltesten gehalten; nachdem fuhren wir nach dem Trauerhaus, wo Abends noch drei Redner anstraten.
Christlicher Bundesbote obituary: 1887 Apr 15 p. 1
text of obituary:
(Für den "Bundes-Boten.")
Gewidmet zum Andenken
der lieben Schwester A. Ewert, Gattin von
Aeltester Wilhelm Ewert, gestorben
den 21. Februar 1887.
Ruhe sanft den stillen, süßen Frieden,
Theures Mutterherz an Jesu Brust;
Schmerz und Leiden sind bekämpft hienieden,
Niemand wird nun stören deine Lust.
Nach jener Heimath war ja dem Verlangen,
Nun wird die Ruh' dich friedevoll umfangen.
Droben winkt dir schon die edle Palme
An dem Thron der sel'gen Ewigkeit,
Stimmest ein mit frohen Freudenpsalmen,
Denn verschwunden ist nun alles Leid;
Hast nun vollendet deine Pilgerreise,
Wohl dir, du wandelst nun im Engelkreise.
Mutterherz, voll Leiden und Beschwerde,
Bist nun Allem seliglich entrückt,
Bist entrücket aller Noth der Erden
Und ein lieblich Loos dich hoch beglückt.
Trotz allem Kummer, Noth und schweren Lasten
Konnt' doch dein Geist sich immer stille fassen;
Sorgtest gern für manche Armenkreise,
Und vergaßest auch der Heiden nicht,
Halfest gern in christlich froher Weise,
Ließest scheinen überall dein Licht;
Du opfertest ja gerne deinen Willen,
Um heil'ge, süße Pflichten zu erfüllen.
Sanft umweht sie nun ein süß' Verlangen,
Nach dem anvertrauten theuren Schatz;
Glücklich, selig ist sie heimgegangen
Zu dem längst ersehnten Ruheplatz;
Sie ist den lieben Ihr'gen vorgegangen
Und wartet auf ein seliges Umfangen.
Wiedersehen, himmlisches Entzücken,
Wiedersehen dort an Edens Thor!
Ob auch Alles schwand vor euren Blicken,
Schaut getrost nach lichten Höh'n empor.
Nach tausend wunderbar verschlung'nen Wegen,
Kommt froh umarmend sie euch einst entgegen.
Legt'st du segnend deine Priester-Hände,
Gatte, ihr noch auf das müde Haupt,
Tröstend noch versüßtest du ihr Ende;
Dort ist selig, wer hier hat geglaubt.
Sie konnte bis an's End' es ruhig fassen,
Daß Gott die seinen nimmer kann verlassen.
Ein Vermächtniß hat sie uns gestiftet
Und gesetzt fürs arme Heidenland,
Daß des Herrn Befehl werd' ausgerichtet,
Gute Boten werden ausgesandt;
Für Gottes Werk wollt' sie die Hände regen
Und Andre auch zu diesem Zweck bewegen.
Nun denn wohl dir, köstlich ist dein Schlummer,
Ruhig schläft sich's in dem engen Haus.
Mit der Freude stirbt hier auch der Kummer,
Und des Pilgers Sorg' und Schmerz ist aus.
Der Friede war dir das Loos der ewgen Freude.
Einem war es zwar wohl nicht beschieden,
An dem theuren Muttergrab zu steh'n;
Noch im Geist verbunden zwar hienieden,
Kannst nicht mehr in's Mutterauge seh'n;
Als Engel kamen Mutters Geist zu tragen,
Hat Sohnesherz noch warm für sie geschlagen.
Doch umsonst war nicht ihr festes Hoffen,
Das sie deinetwegen hat gethan;
Bist ja glücklich wieder eingetroffen,
Warst beschützt auf deiner Pilgerbahn;
Der Herr hat segnend dich wohl stets geführt,
Doch hat die Heimkehr schmerzlich dich berührt.
Aufwärts blickend nach dem sel'gen Frieden,
Zog sie freudig siegend ihre Bahn;
Selig wartet sie nun auf euch drüben,
Bis euch Gott auch führt nach Kanaan.
Du woll'st uns führen, Herr, zu jenen Freuden,
Wo wir nichts wissen mehr von Schmerz und Scheiden.
K. Baer.