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Dick, Abraham (1876-1897)

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School and College Journal obituary: 1897 Aug p. 60

Birth date: 1876 Apr 20

Text of obituary:

† Abraham Dick,

Sohn von Peter und Anna Dick, welche in der Nähe des Bethel-College bei Newton, Kansas, wohnen, weilt nicht mehr unter den Lebenden. — Ein einsames Grab, — das erste auf dem neuangelegten Friedhofe beim Bethel-College &mbash; birgt seine dem großen Auferstehungsmorgen entgegenschlummernde Leibeshülle. Sein unerwartet frühzeitiger, unter so erschütternden Umständen eingetretener Tod hat nicht nur seine lieben Eltern tief gebeugt, sondern wird gewiß auch auf alle Leser dieser Zeilen, und besonders auf die jugendlichen Kreise, in welchen der Verstorbene bekannt und beliebt war, einen ernsten Eindruck machen und sie zu stillem Nachdenken auffordern.

Am Sonntag, den 27. Juni, schloß sich auf dringendes Einladen Abr. Dick einer Gesellschaft junger Leute aus Newton an, welche zu Br. Pet. Claassens Wassermühle an den kleinen Arkansasfluß fuhren. — In dieser Gesellschaft waren u. A. Pred. Epps Kinder, einige von Herrn W. Sudermanns Kindern, Abr. Toews, Heinrich Riesen und sein älterer Bruder Jakob, und Abr. Dick. — Die drei letztgenannten jungen Männer bestiegen bald nach Ankunft bei dem starke Regengüsse hoch angeschwollenen Flusse oberhalb des Mühldammes einen Kahn, um stromaufwärts zu fahren. — Ehe sie aber dazu kamen, die Ruder richtig und erfolgreich zu handhaben, hatte die starke Strömung den Kahn bereits erfaßt und zog ihn unaufhaltsam dem Damme zu. Angesichts der Gefahr, über den Damm in den zischenden Strudel geschleudert zu werden, sprang Heinr. Riesen aus dem Kahn, traf mit den Füßen noch die äußerste Kante des Dammes und wurde dann in die Tiefe gezogen. — Mit größter Kraftanstrengung an die Oberfläche gelangend, schwamm er einem Gebüsch zu und es gelang ihm, sich daran festzuhalten, bis ihm vom Ufer aus ein Rettungsseil zugeworfen und er aus dem Wasser gezogen werden konnte. Unterdessen war das Boot über den Damm gegangen und Heinrichs Bruder Jacob sprang ebenfalls ins Wasser und ertrank vor seines Bruders Augen. Abr. Dick blieb zuletzt allein aber ohne Ruder im Boot, passierte glücklich den Damm und auch den Strudel und kam dem Ufer so nahe, daß er nach Aussagen von Augenzeugen sich hätte retten können; aber ehe er dazu kam, wurde das Boot wieder vom Strudel erfaßt und sammt ihm in die Tiefe gezogen. So fanden in wenigen Minuten zwei Jünglinge einen jähen Tod in der brausenden Fluten.

Wegen des hohen Wassers konnten trotz angestrengten Suchens die Leichen erst am Mittwoch gefunden werden und zwar die des Abr. Dick am Vormittage und die des Jakob Riesen am Nachmittage. Ersterer wurde noch am selben Abend auf dem Bethel-College Friedhof, letzterer am nächsten Tage auf dem Stadtkirchhofe beerdigt. Am Grabe des Abr. Dick sprach Abends unter freiem Himmel Prof. Wedel einige Worte des Trostes zu den versammelten Trauergästen und den schwergeprüften Eltern. Die eigentliche Leichenfeier resp. der Begräbnisgottesdienst fand erst am folgenden Sonntag nachmittags in der Kapelle des Bethel-College statt. Pred. D. Görz leitete den Gottesdienst, unter Mithülfe von Ältesten Chr. Krehbiel von Halstead, Kan.

Folgende Lebens-Skizze wurde von ersterem verlesen: Abraham Dick wurde geboren den 20. April 1876 im Dorfe Wohldemfürst am Kuban in Kaukasien, Süd-Rußland. Er kam zu Tode am 27. Juni 1897, hat also sein Alter auf 21 Jahre, zwei Monate und sieben Tage gebracht. Er kam mit seinen Eltern im Jahre 1893 am 24. Oktober nach Amerika und hat seitdem unter uns geweilt. Von acht Kindern in der Familie war er das zweite, eine ältere Schwester und eine jüngere (gleich nach ihm) starben schon im zarten Kindesalter. Abraham war also der älteste Sohn in der Familie. Als Kind war er bis zum zweiten Jahre kränklich; von da an aber entwickelte er sich gesund und kräftig. Bis zu seinem 16. Lebensjahre hat er in Rußland die Schule besucht und sich gute Elementarkenntnisse angeeignet. Hier in Amerika wurde er die Stütze seiner Eltern, indem er seinen Verdienst ganz nach Hause gab und stets seine Eltern um Erlaubnis fragte, wenn er etwas für sich selbst kaufen wollte. Seinen Geschwistern war er als ältester Bruder ein musterhaftes Vorbild, den Eltern ein gerhorsamer Sohn. Keine Arbeit war ihm zu viel. An körperliche Arbeit gewöhnt, arbeitete er als Tagelöhner an der Eisenbahn und auch bei der Dreschmaschine, und ob man ihn auch manchmal bis zur Ohnmacht ermattet von der Arbeit tragen mußte, hat er doch nie geklagt. Seit circa 1 3/4 Jahren ist er in der Mühle gewesen, um die Müllerei zu erlernen. Er erwarb sich nicht blos, sondern er erhielt und bewahrte sich auch die Zufriedenheit seines Prinzipals und die Gewogenheit seiner Mitarbeiter, welche ihre Hochachtung ihrem verunglückten Collegen auch dadurch beweisen, daß sie (Prinzipal und Arbeiter) eine schöne Blumenspende an seinem Grabe niederlegten.

Seiner Geistesrichtung nach war er eine aufrichtig suchende Seele. Er hielt der Gnade Gottes stille und widerstrebte ihr nicht. Den Hausandachten im Elternhause und bei seinen Kostgebern wohnte er nach Möglichkeit gerne bei. Im Bethel-College Jugend-Verein war er ein musterhaftes Mitglied, besuchte hier auch Sonntagschule und Gottesdienst so regelmäßig als möglich. Die Tauffrage war ihm keineswegs gleichgiltig, er wollte aber nicht aus bloßer Gewohnheit, sondern aus Herzensüberzeugung die heilige Taufe an sich vollziehen lassen.

Am Donnerstag Abend vor seinem Todestage haben seine Eltern ihn das letzte Mal gesehen. Seine um ihn ängstlich besorgte Mutter suchte er bei dieser Gelegenheit damit zu beruhigen, daß er ihr sagte, er glaube nicht, daß er in der Mühle (bei den vielen Maschinenrädern) umkommen werde. In der folgenden Nacht träumte die Mutter: Abraham sei in einem tiefen Wasser, und es gelang ihr nicht, ihn zu retten. Der nächste Sonntag schon war sein Todestag. Seine Mutter glaubte, er sei in Hillsboro in der Kirche, wohin er beabsichtigt habe, zu fahren, um der Einführung Lehrer H. D. Penners ins Predigtamt beizuwohnen. Die Einladung der jungen Leute, mit ihnen nach dem kleinen Arkansasfluß zu fahren, scheint ihn veranlaßt zu haben, die Reise zur Kirche aufzugeben und sich der Vergnügungsfahrt anzuschließen, die für ihn so verhängnisvoll geworden ist. Welch ernste Mahnung liegt nicht darin für junge Leute, über die rechte Verwendung des Sonntags nachzudenken.

Geschwister Dicks waren nicht daheim, als bei ihrem Hause die Trauerbotschaft eintraf, daß ihr Abraham verunglückt sei; es wurde ihnen diese Nachricht entgegengebracht, als sie gegen Abend auf dem Heimwege waren. Der Schmerz der Eltern, als sie diese Kunde erhielten, läßt sich nicht beschreiben. Nur Eltern, die Ähnliches erfahren haben, können sich dahinein denken, wie ein Mutterherz schier brechen will ob solcher Kunde, und ein Vaterherz zu kämpfen hat, um sich nicht vom Schmerze überwinden zu lassen. Welch ein herrliches Christenvorrecht ist es da, auch in solchen dunklen Stunden schwerer Heimsuchungen dem ans Herze eilen zu dürfen, der da besser tröstet, als eine Mutter trösten kann. Ihm seien hiermit auch die schwergeprüften Eltern empfohlen, so lange sie hienieden noch im Thränenthale zu wandeln haben, bis für sie die Stunde fröhlichen und seligen Wiedersehens mit ihren vorangegangenen Lieben im obern Kanaan schlägt.



(English translation by Hilda Ediger Voth)

Abraham Dick

son of Peter and Anna Dick, who live in the vicinity of Bethel College near Newton, Kansas, is no longer here with us. A lonely grave — the first in this newly laid-out cemetery — holds this body of the young man to await the great resurrection morning and to arise with the redeemed. His unexpected, untimely, almost unbelievable death has not only grieved his loving parents, but it will undoubtedly be a shock to all readers of this article, especially the younger people. He was well liked and highly respected.

On Sunday, June 27, Abr. Dick accepted an urgent invitation to join other young people from the Newton area to join them at Br. Peter Claassen's water mill on the Little Arkansas. In this group were, among others, Min. Epp's children, some of Mr. W. Sudermann's children, Abr. Toews, Heinrich Riesen, and his older brother Jacob, and Abr. Dick. The last three stepped into a boat soon after they arrived at the mill intending to go upstream. The stream was overflowing due to heavy rains. The stream was strong and took control of the boat even before the boys had really placed the oars firmly in their hands. Immediately they were pulled out of control toward the dam. Realizing the danger, Heinrich Riesen jumped over the side of the boat after hitting his foot hard on the outer edge of the boat. Overwhelmed by the force of the stream, he used all the strength he had to come up to the top again and finally he caught hold of a bush. He held on to it until he could grab the rope that was thrown to him from the shore. Meanwhile, the boat went over the dam. Heinrich's brother Jacob jumped overboard also and drowned right in front of his brother's eyes. Abr. Dick remained in the boat without an oar. It passed over the dam into the whirlpool, then was hurled out near the shore. Bystanders now say they could have rescued him if they would have been prepared for this. But before this could happen the boat was sucked into the whirling water again and landed in the deep. After a few minutes two young men were dead in that raging torrent.

Due to the high water the bodies were not recovered until Wednesday, Abr. Dick's in the forenoon and Jacob Riesen's that afternoon. The former was buried that same evening in the Bethel College cemetery; the latter was laid to rest the next day in the city cemetery. Prof. Wedel spoke words of comfort at the grave of Ab. Dick in an outdoor service attended by the sorrowing guests and the grief-stricken parents. The actual funeral and memorial services were held the following Sunday afternoon in the Bethel College Chapel. Minister D. Goerz conducted that service assisted by Elder Chr. Krehbiel of Halstead, Kansas.

The following obituary was read: Abraham Dick was born April 20, 1876, in the village Wohldemfürst on the Kuban in Caucasia, South Russia. He passed away on June 27, 1897, having reached the age of 21 years, two months and seven days. He came to America with his parents on October 24, 1893, and has lived in our midst since that time. he was the second of eight children. One older sister and one younger sister (right after him) died in early childhood. Abraham was the oldest son of the family. He was a sickly child until he was two years old; after that he was well and strong and matured normally. He attended school in Russia until age 16; he always had good basic knowledge. Here in America he was a support to his parents giving all his earnings to them. If he did want to purchase things for himself he courteously asked their permission. He was an ideal example to his younger siblings and an obedient son to his parents. No work was too much for him. He was accustomed to physical labor since he worked for the railroad during the day and on the threshing machine in the evening. He never complained even though he was dragged from work at times near to the point of exhaustion. For the last 1 3/4 years he was at the mill learning the milling business. He not only learned this trade but he also gained satisfaction from his manager and praise from his co-workers. To show this high regard they (manager and co-workers) have placed a lovely wreath of flowers on his grave.

His spiritual life was one of honesty and soul-searching. He was quiet and he never worked against the grace of God. Whenever he could he attended the devotionals in his home and in the home where he roomed. He was an active member of the Bethel College Christian Endeavor; he attended our Sunday School and church services regularly. He regarded the matter of baptism very seriously — he refused to go through with it as a mere routine. He wanted it to be a wholehearted sincere experience.

His parents saw him for the last time on Thursday evening preceding his death. At that time he tried to comfort his worried mother by telling her that he did not feel as if he would be killed in the mill (referring to the many wheels in its machinery). The following night his mother had this dream: Abraham was in deep water and she was unable to save him. He died the next Sunday. His mother thought he had gone to Hillsboro to the church in which Teacher H. D. Penner was being ordained as a minister. However, the invitation to join this young group at the Little Arkansas caused him to give up his trip to Hillsboro and to join the young people's pleasure trip. What an admonition we see here for young people to make the correct decisions concerning the Sunday.

Brother and Sister Dick were not at home when the sad message was delivered to their house, that their son had had a fatal accident. They were informed of this on their way home toward evening. There are no adequate words to describe the anguish of those parents. Only other parents who have had similar experiences can really put themselves into this situation. How a mother's heart breaks when this news comes, and how a father has to fight to keep from being completely overcome by grief! What a precious privilege we Christians have in these dark hours to find solace up above where Christ consoles even better than a mother can. We too direct the attention of you parents to the Savior who is aware of your vale of tears. He will help you to think of that blessed reunion with your departed loved one.


Christlicher Bundesbote obituary: 1897 Aug 5 p. 5

seems to be the same text as above


GRANDMA #1027836