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Bartel, Johann D. (1838-1904)
Christlicher Bundesbote obituary: 8 Sep 1904 p. 6
Birth date: 1838 Sep 1
text of obituary:
Den 20. August ist bei Landon, N. D., Ält. Johann D. Bartel im Alter von 66 Jahren weniger 11 Tage gestorben. Der Verewigte war das vierte Kind seiner Eltern Johann und Maria Bartel. Er erblickte das Licht dieser Welt am 1. September 1838 zu Deutsch, Kansan [sic Kazun], Polen. Seine Erziehung und Schulbildung genoß er im elterlichen Hause. Im angehenden Jünglingsalter schloß er sich seiner Heimatgemeinde an, der sein Vater als Ältester vorstand. Im Jahre 1858 trat er mit seiner jetzt um ihn trauernden Gattin in den Ehestand, in welchem der Herr ihn mit 14 Kinder segnete, von denen noch 11 am Leben sind — 7 in Kansas und 4 hier in Nord-Dakota, die seinen Tod betrauern. Großvater ist er über 46 Enkel geworden.
Nach dem Tode seines Vaters, übernahm er im Jahre 1862 die väterliche Wirtschaft und wurde auch noch im nämlichen Jahre zum Prediger gewählt. Er diente seiner Gemeinde in Polen in aller Treue bis zum Jahre 1878, wo er wegen der eingeführten Militärpflicht mit seiner Familie nach Amerika auswanderte und in Kansas ein neues Heim gründete. Er diente auch hier wieder, an der neu gegründeten Johannesthal Gemeinde und wurde von dieser im Jahre 1892 zu ihrem Ältesten gewählt. — Um sich und seine Kinder in wirtschaftlicher Hinsicht zu verbessern, siedelte er im Jahre 1897 mit seinen noch unverheirateten Kindern hier nach Nord-Dakota über und hatte auch hier wieder, bald nach seiner Ankunft, der gegründeten Bethel Gemeinde als Aeltester gedient, 7 Jahre lang, bis zu seinem Tode, so gut er es mit Gottes Hilfe tun konnte. — Im Ehestand hat er gelebt 45 Jahre und 9 Monate, im Predigtamt gedient 42 Jahre und als Aeltester 12 Jahre.
Die unmittelbare Ursache seines Todes waren Harnbeschwerden, die in Nierenleiden übergingen. Er war etliche Monate krank, bettlägerig nur 3 Wochen. Er trug sein Leiden geduldig in dem festen Vertrauen, daß der Herr ihm nicht mehr auferlegen werde, als er tragen könne. Er fürchtete sich nicht vor dem Tode, sondern freute sich, bald erlöst bei dem Herrn sein zu dürfen. Der Herr hat ihn auch nicht über sein Vermögen geprüft, sondern als sich der herannahende Tod durch wiederholte Krampfanfälle zeigte, hatte er es so gefügt, daß der Arzt gerade zugegen war, der ihm lindernde Mittel gab, so daß er nach 18stündigem bewußtlosen Zustande sanft entschlief. Seine letzten Worte, die er noch bei klarem Bewußtsein sprach, waren: “Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben.” Und wir sprechen’s ihm nach.
Am Begräbnistage hielt Martin Fast (Klein, N.D.) eine Trauerrede im Sterbehaus, in der Kirche machte Kor. Fehr (Moscow, N. D.) die Einleitung und dann folgten Isaak Friesen (Klein, N. D.) und H. H. Ewert (Gretna, Man.)