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Balzer, Peter (1847-1907)

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Dieser Elternsegen war der Kinder bestes Erbteil und mußte ihnen ersetzen, was an irdischen Gütern ihnen etwa versagt war. Peter, der zweitjüngste Sohn, hatte schon frühe Gaben zum Lernen gezeigt und sein Lehrer H. Franz in Gnadelfeld hatte die Aufmerksamkeit das wohlbegüterten Peter Schmidt von Steinbach auf ihn gelenkt. — Bereitwillig übernahm letzterer die Kosten der Ausbildung des lernbegierigen Knaben; in jene Zeit fällt auch die Wirksamkeit des Pfarrers Wüst, dessen Arbeitsfeld sich in der Nähe der Mennonitenkolonien Südrußlands befand und der besonders auf den jährlich zu Gnadenfeld abgehaltenen Missionsfesten ein gerngesehener Gast und Festredner war. Seine Predigten wirkten anregend auf die Zuhörer und weckten auch in dem Jünglinge Peter Balzer eine Neigung, Missionar zu werden. — Äußere Verhältnisse nötigten den letzteren aber, sich zunächst dem Schulsache zuzuwenden, und so wurde er nach Vollendung seiner Ausbildung in der Heinrich Franz'schen Schule einstweilen Schullehrer. Als solcher war er fünf Jahre lang in dem Dorfe Liebenau tätig. Im Jahre 1870 verehelichte er sich mit Sarah Unruh von Nikolaifeld. — Seine Gemeindezugehörigkeit hatte er sich in Gnadenfeld bewahrt, wo er im Jahre 1865 vom Ältesten Lenzman getauft worden war.
 
Dieser Elternsegen war der Kinder bestes Erbteil und mußte ihnen ersetzen, was an irdischen Gütern ihnen etwa versagt war. Peter, der zweitjüngste Sohn, hatte schon frühe Gaben zum Lernen gezeigt und sein Lehrer H. Franz in Gnadelfeld hatte die Aufmerksamkeit das wohlbegüterten Peter Schmidt von Steinbach auf ihn gelenkt. — Bereitwillig übernahm letzterer die Kosten der Ausbildung des lernbegierigen Knaben; in jene Zeit fällt auch die Wirksamkeit des Pfarrers Wüst, dessen Arbeitsfeld sich in der Nähe der Mennonitenkolonien Südrußlands befand und der besonders auf den jährlich zu Gnadenfeld abgehaltenen Missionsfesten ein gerngesehener Gast und Festredner war. Seine Predigten wirkten anregend auf die Zuhörer und weckten auch in dem Jünglinge Peter Balzer eine Neigung, Missionar zu werden. — Äußere Verhältnisse nötigten den letzteren aber, sich zunächst dem Schulsache zuzuwenden, und so wurde er nach Vollendung seiner Ausbildung in der Heinrich Franz'schen Schule einstweilen Schullehrer. Als solcher war er fünf Jahre lang in dem Dorfe Liebenau tätig. Im Jahre 1870 verehelichte er sich mit Sarah Unruh von Nikolaifeld. — Seine Gemeindezugehörigkeit hatte er sich in Gnadenfeld bewahrt, wo er im Jahre 1865 vom Ältesten Lenzman getauft worden war.
   
Als im Jahr 1874
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Als im Jahr 1874 die Alexanderwohl Gemeinde nach Amerika auswanderte, schloß sich Br. Balzer mit andern seiner und besonders seiner Frau Verwandten dieser Übersiedlung an und ließ sich in Kansas nieder. — Die Beschwerden, mit welchen ein mit irdischen Gütern nur sehr bescheiden ausgestatteter Ansiedler in einem fremden Lande auf neuem Boden zu kämpfen hat, wurden auch Br. Balzer in reichem Maße
   
   

Revision as of 15:23, 9 August 2018

Bundesbote-Kalender obituary: 1909 p. 26

Birth date: 1847 Nov 6

Text of obituary:

Peter Balzer.

In der Sonntagsstille des 8. Dezember 1907 durfte zu Alexanderwohl, Kansas nach einem arbeitsvollen und vielbewegten Leben ein treuer Arbeiter in Gottes Weinberg zu seines Herren Ruhe eingehen. &mbash; Eine vielseitige Tätigkeit im Gemeinde- und Gemeinschaftsleben ist durch Bruder Balzers Hinscheiden für ihn zum Abschluß gekommen. Am Ende seiner irdischen Wirksamkeit bekleidete der Verstorbene verschiedene Aemter und Arbeitsposten. Er war Aeltester der Alexanderwohl Gemeinde, Präsident der Missionsbehörde der Allgemeinen Konferenz, Vorsitzer des Komitees für Diakonie in der Westlichen Distriktskonferenz, Präses der Bethesdahospitalgesellschaft zu Gössel, Kansas, Mitglied der Bethel College-Korporation und aktiver Mitarbeiter in verschiedenen andern Gemeinde- und Gemeinschaftsbestrebungen. — Wie der Meister ein solches Werkzeug durch Erziehung und Lebensführung sich zubereitet hat, ist gewiß auch für andere Freunde der Reichssache Gottes von Interesse. —

In dem Dorfe Gnadenfeld in der Molotschnaer Mennonitenkolonie Südrußlands hat Bruder Balzers Wiege gestanden. Sein Geburtstag war der 6. November 1847. Schon in früher Kindheit (1855) verlor er seinen Vater und die verwittwete Mutter hatte allein die Versorgung von vier Kindern, von denen nur das älteste zuweilen schon andere Dienstarbeiten übernehmen konnte, zu leiten. Zwei ältere Geschwister waren schon verheiratet. Im Jahre 1863 ging auch die Mutter heim und ließ die Kinder in bescheidenen äußern Verhältnissen zurück. — Kurz vor ihrem Tode rief sie ihre beiden Söhne Peter und Heinrich, die noch bei ihr wohnten und zur Schule gingen, zu sich ans Bett und sagte, indem sie beider rechte Hände faßte: "Ihr beide habt mich noch zurückgehalten, aber ich habe euch dem Heiland übergeben und will nun gerne sterben." Heinrich ist jung gestorben. Peter war es beschieden, unter dem als Erbteil von frommen Eltern ihm hinterlassenen Segen aufzuwachsen und auch andern zum Segen zu werden. Betend war auch sein Vater Peter Balzer, welchen in Westpreußen am 9. Januar 1807 geboren worden war, in seiner Jugend als Leinwebergeselle und auch als Knecht gedient und im Jahre 1831 sich mit Susanna Voth verehelicht hatte, dann im Jahre 1834 nach Rußland ausgewandert war und in dem Dorfe Gnadelfend sich niedergelassen hatte, nach 21jährigem Wohnen daselbst aus diesem Leben geschieden. Er konnte vor dem Abscheiden noch alle seine Kinder an sein Sterbebette rufen, sie zum Wandeln in Gottes Wegen und zum Gehorsam gegen ihre Mutter ermahnen und dann den folgenden Gebetsvers sprechend entschlummern:

Laß mir, wenn meine Augen brechen,
Herr, Deinen Frieden fühlbar sein.
Komm Deinen Trost mir zuzusprechen
Und segne mein Gebeine ein.
Reich mir die blutbefleckten Arme,
Darin ich Gnad und Frieden fand,
Und trag mich vollends mit Erbarmen
Sanft zu Dir heim ins Vaterland.
Balzer peter 1907.jpg

Dieser Elternsegen war der Kinder bestes Erbteil und mußte ihnen ersetzen, was an irdischen Gütern ihnen etwa versagt war. Peter, der zweitjüngste Sohn, hatte schon frühe Gaben zum Lernen gezeigt und sein Lehrer H. Franz in Gnadelfeld hatte die Aufmerksamkeit das wohlbegüterten Peter Schmidt von Steinbach auf ihn gelenkt. — Bereitwillig übernahm letzterer die Kosten der Ausbildung des lernbegierigen Knaben; in jene Zeit fällt auch die Wirksamkeit des Pfarrers Wüst, dessen Arbeitsfeld sich in der Nähe der Mennonitenkolonien Südrußlands befand und der besonders auf den jährlich zu Gnadenfeld abgehaltenen Missionsfesten ein gerngesehener Gast und Festredner war. Seine Predigten wirkten anregend auf die Zuhörer und weckten auch in dem Jünglinge Peter Balzer eine Neigung, Missionar zu werden. — Äußere Verhältnisse nötigten den letzteren aber, sich zunächst dem Schulsache zuzuwenden, und so wurde er nach Vollendung seiner Ausbildung in der Heinrich Franz'schen Schule einstweilen Schullehrer. Als solcher war er fünf Jahre lang in dem Dorfe Liebenau tätig. Im Jahre 1870 verehelichte er sich mit Sarah Unruh von Nikolaifeld. — Seine Gemeindezugehörigkeit hatte er sich in Gnadenfeld bewahrt, wo er im Jahre 1865 vom Ältesten Lenzman getauft worden war.

Als im Jahr 1874 die Alexanderwohl Gemeinde nach Amerika auswanderte, schloß sich Br. Balzer mit andern seiner und besonders seiner Frau Verwandten dieser Übersiedlung an und ließ sich in Kansas nieder. — Die Beschwerden, mit welchen ein mit irdischen Gütern nur sehr bescheiden ausgestatteter Ansiedler in einem fremden Lande auf neuem Boden zu kämpfen hat, wurden auch Br. Balzer in reichem Maße




Date of Birth: 1847 November 6, Russia
Date of Death: 1907 December 8, Kansas



MLA Personal Photos Collection

Biographical note:
Gnadenfeld, Russia
Son of Peter and Susanna (Voth) Balzer
Married Sara Unruh 1870 October 10
Married Helena (Unruh) Richert, Sara's sister, 1902 August 3 (husband 2)
Teacher, minister -- Goessel, Kansas

Bethel alumni note:


Photo holdings:
Individual (screen print)
With wife 1
With wife 1 and two adopted children -- Lehigh, Kansas
-- Charles Littletree, adopted Arapaho, also known as Karl Balzer; Elizabeth Heinrichs (Possibly Elizebeth Heinrich Neufeld 1875-1945, strong resemblance in this photo to her photo with cousins, see Jacob Heinrichs Funk 1878-1951.)
See Manasses Shelly Moyer (1845-1903) for group photo

Sources:
MF Alexanderwohl Church Records Part II p. 122 (70)
Photos from Helen (Goertzen) Bachman 2001 and H. R. Voth
Grandma Profile 30813
Find A Grave 33455493

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