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Bähler, Samuel (1852-1890)
Christlicher Bundesbote obituary: 1890 Feb 27 p. 4
Birth date: 1852 May 8
text of obituary:
Br. Samuel Bähler in Langnau, Schweiz, Gründer und Editor des "Zionspilger", wurde am 28. Januar durch den Tod von seiner gesegneten Thätigkeit abberufen.
Christlicher Bundesbote obituary: 1890 Mar 13 p. 4
text of obituary:
†Samuel Bähler.
(Aus dem "Zions-Pilger".)
Mit tiefem Schmerz müssen wir den werthen Lesern mittheilen, daß unser Redakteur, Samuel Bähler, am 28. Jan. d. J. gestorben ist. Er wurde geboren den 8. Mai 1852 und verehelichte sich im Jahr 1880 mit A. E. Steiner, hinterläßt eine Wittwe und sieben Kinder.
Nach der Entlassung aus der Primärschule erlernte er das Schreiner-Handwerk, welchem Beruf er mehrere Jahre oblag. Im Jahr 1881 hat ihn unsere Gemeinde zum Redakteur des "Zions-Pilgers" berufen, welches Amt er treu und gewissenhaft und zur vollen Zufriedenheit der Gemeinde bekleidete. Neben dieser Arbeit beschäftigte er sich noch mit der Sonntagschule, deren er mehrere gegründet hat. Mit großer Treue und aufopfernder Liebe hat er sich auch dieser Arbeit gewidmet und ist Vielen zum Segen geworden. Die Kinder hingen mit großer Liebe an ihm.
Vor zwei Jahren fing er an zu kränkeln an einem Lungenleiden. Dieses war ohne Schmerzen, aber seine Kräfte nahmen immer mehr ab. Er konnte zwar seine Arbeit bis zu den letzten vier Wochen ausführen, obwohl in den letzten Monaten mit viel Mühe. Er fühlte sich oft müde und matt, aber mit Gottes Hülfe hat er gearbeitet, bis ihm der Herr Feierabend gemacht hat. Obwohl er viel gearbeitet im Weinberge des Herrn, war ihm doch nur die Gnade Gottes durch Christum geschenkt, die einzige Stütze seines Glaubens und der lebendigen Hoffnung. Besonders angenehm war ihm 1. Tim. 1, 15. 16.
An oben genanntem Tage durfte er eingehen zur Ruhe des Volkes Gottes und darf Den schauen, an den er hier geglaubet hat. Sein Gedächtniß bleibt bei uns im Segen.
Die Beerdigung fand am 31. Januar statt. Im Trauerhause sprach nach einer Einleitung von Br. J. Gerber, Aeltester dahier, Reiseprediger Hege aus Baden über Klagel. Jerem. 3, 22-26. Nach der Beerdigung predigte in der Kirche Br. Sprunger aus Amerika über Offenb. Joh. 14, 13.
Br. Hege redete mit eindringenden Worten zu der ganzen Trauerversammlung und tröstete mit inniger Theilnahme die Gemeinde und alle Trauernden über den Verlust des geliebten Bruders und seiner Arbeit. Besonders legte er der lieben Gattin mit ihren Kindern an's Herz, daß sie nur getrost dem Herrn vertrauen dürfe. Er werde sie nie verlassen, denn: "Der Herr ist mein Theil, spricht meine Seele, darum will ich auf Ihn hoffen. Er ist der Wittwen Mann und der Waisen Vater." Ergreifend war es, zu sehen und zu hören, wie die Sonntagsschüler, ihm die letzte Ehre erweisend, mit weinenden Augen vor der Predigt das Lied sangen: "Wo findet die Seele die Heimath, die Ruh'." Nach dem Gebet wurde vom Verein, den er bis dahin leitete, gesungen: "Droben werden wir vereinet." An dem Grabe wurde nach der Einsegnung gesungen: "Seh'n wir uns wohl einmal wieder."
Br. Sprunger betonte mit ernsten Worten die Wichtigkeit des Todes, der sich auf dreifache Weise an den Menschen offenbart. Erstens das Trennen oder Scheiden durch die Sünde von Gott. Zweitens das Scheiden durch das leibliche Sterben, und drittens der ewige Tod. Wies aber besonders auf das Wort hin: "Selig sind die Todten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, der Geist spricht, daß sie ruhen werden von ihrer Arbeit, denn ihre Werke folgen ihnen nach." Einem Jeden werde sie zu Theil, der an Christum glaubt und in ihm lebt. Ueber Solche hat der andere, oder der dritte Tod keine Macht. Die Ruhe folgt sofort auf's Sterben. — Schlußgebet.