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Wiebe, Gerhard (1844-1923)
Christlicher Bundesbote obituary: 1923 Nov 15 p. 6
Birth date: 1844
text of obituary:
Wiebe. — Gerhard Wiebe wurde geboren den 9. Mai 1844 in dem Dorfe Freienhuben, in Preußen. Seine Eltern waren Johann und Margarethe Wiebe, geb. Hamm.
Bis zu seinem 12. Lebensjahre war er in seinem Elternhnause und genoß Schulunterricht von Hauslehrerinnen und später von einem Hauslehrer.
Im 12. Lebensjahre schickten die Großeltern ihn nach Marienburg zur lateinischen Schule auf vier Jahre, in dieser Zeit war er bei dem Cousin der Großmutter, Onkel Peter Hamm in Pension. Im Jahre 1861 wurde er von seinem Vater getauft. In seinem 16. Lebensjahre trat er als Lehrling in das Geschäft von August Momber, Danzig; später ging er in ein größeres Geschäft in Berlin.
Im Jahre 1869 wanderte er nach Rußland aus, um unserm mennonitischen Bekenntnis treu zu bleiben, da in Deutschland allgemeine Wehrpflicht eingeführt worden war. Mehrere Glieder seiner Familie zogen in diesem Jahre nach Rußland bei Samara, wo mennonitische Kolonien angesiedelt wurden. Im Jahre 1872 kamen auch die Großeltern mit den noch zurückgebliebenen Geschwistern in die Samarasche Kolonien.
Im Jahre 1874 trat er in den Ehestand mit Margarethe Claassen. 10 Kinder schenkte ihnen der Herr, von denen vier noch im zarten Kindesalter starben. Seine Gattin starb im Jahre 1890 und hinterließ den tieftrauernden Gatten nebst sechs Kindern, das jüngste von diesen 9 Tage alt.
Vier Jahre nach der Gattin Tode, im Jahre 1894, wanderte er nebst seinen Kindern und seinem Bruder Herman Wiebe und dessen Familie nach Amerika, Beatrice, Nebr., aus.
Im Jahre 1898 gründete er mit seinen Söhnen das jetzt noch bestehende Geschäft. Ein Asthmaleiden, welches ihm viele Jahre seine Arbeit erschwerte, verursachte, daß er sich schon verhältnismäßig frühe vom Geschäft zurückzog.
Nachdem die Kinder alle das Vaterhaus verlassen hatten, löste er seinen Haushalt auf im Jahre 1918 und zog zu seinen Kindern, wo er dann fünf Jahre wohlversorgt gelebt hat. In den Wintermonaten des Jahres 1922 und 23 nahm seine Schwäche mit raschen Schritten zu, sein Catarrh-Leiden hatte sich in Halskrebs entwickelt, er konnte sich schlecht selbst bedienen, so war es sein Wunsch, in unser Hospital überzusiedeln, hatte er doch an dem Bau und der Entwickelung dieser Anstalt stets ein reges Interesse bezeugt, auch später noch, als er seines Leidens wegen sich von aller aktiven Arbeit im Direktorium zurückziehen mußte.
Den 19. Juni 1923 ging er in das Hospital. Gott bewahrte ihm seine geistige Frische und rege Teilnahme an allem, was in seinem Verwandtenkreise und in der Gemeinde vorging bis zuletzt. Montag, den 29. Okt., hatte er einen Schwächeanfall; er wurde schwindelig und fiel, wobei er sich empfindlich stieß. Von der Zeit an nahm seine Kraft schnell ab. Er entschlief sanft bei vollem Bewußstsein, den 1. November, im Alter von 79 Jahren, 5 Monaten und 22 Tagen. Es betrauern seinen Fortgang zwei Söhne, vier Töchter, zwei Schweigertöchter, drei Schwiegersöhne, vierzehn Großkinder, Nichten und Neffen.
Mennonite Weekly Review obituary: 1923 Nov 6 p. 2
The Mennonite obituary: 1923 Nov 15 p. 7