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Toews, Jacob (1838-1922)

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Christlicher Bundesbote obituary: 1922 Feb 9 p. 6


Birth date: 1838 Jun 26



Christlicher Bundesbote obituary: 1922 Feb 16 p. 7

text of obituary:

Lebenslauf des Aeltesten Jacob Toews.

Jacob Toews wurde geboren den 26. Juni 1838 in Wotzlaf in Westpreußen in der Nähe von Danzig. Seine Jugendzeit verlebte er im Elternhause. In seinem 6. Lebensjahre verkauften seine Eltern ihre Wirtschaft in Wotzlaf und kauften ein Grundstück in Weißhof. Von hier aus besuchte der liebe Verstorbene die Schule von seinem 6. bis zu seinem 14. Lebensjahre. Am Pfingsttage 1854 wurde er in dem kleinen Kirchlein ihrer Gemeinde getuaft. Von dieser Zeit, lesen wir in seinen Aufzeichnungen, zog es wie ein heiliger Schauer durch seine Seele, aber das arme Herz blieb zu jener Zeit noch dasselbe natürliche Herz, das in der Folgezeit noch manchem leichtfertigen Schritt tat und er verdankt es nur der Gnade Gottes, die ihn vor schweren Sünden bewahrte. Im Jahre 1858 unternahm er auf Wunsch seines Vaters eine Reise per Wagen nach Rußland, um die Verwandten dort zu besuchen. Als er nach längerer Abwesenheit wieder daheim anlangte, war seine liebe Mutter gestorben. Am 15. März 1860 trat er in den heiligen Ehestand mit der jetzt an seinem Sarge trauernden Gattin. Dieser Ehe sind 14 Kinder entsprossen, wovon 6 in frührer Jugend starben. Eine Tochter starb schon verheiratet im 38. Lebensjahr. Im Jahre 1864 wurde der l. Verstorbene ins Predigtamt geweiht und durch den Aeltesten Johann Wiebe ordiniert. Im Jahre 1869, nachdem in Preußen die allgemeine Wehrpflicht eingeführt war, zogen die Eltern nach Rußland und nahmen ihren Wohnsitz nahe Saratof an dem sogenannten Trakt, wo durch späteren Zuzug 10 blühende Dörfer entstanden. Im Jahre 1880 wurde aber auch in Rußland die Wehrfreiheit aufgehoben und so ergriffen die lieben Eltern wieder den Wanderstab und zogen, einen Wink der russischen Regierung beachtend, nach dem fernen Osten, um einen Ort zu finden, wo sie auch weiter ihres Glaubens leben könnten. Die Versprechungen der russischen Regierung, daß wir dort Freiheit vom Militärdienst haben würden, wurden, nachdem der russische Kaiser Alexander der Zweite durch ein Attentat getötet u. ein neuen Generalgouverneur eingesetzt wurde, nicht gehalten; als dann Einladungen von Amerika kamen, wurde beschlossen, diesen zu folgen; und so galt es wieder weiter zu ziehen. Das Ziel der Reise war Newton, Kansas, und am 10. Oktober 1884 erreichten sie dasselbe. Mit seiner Ankunft in Newton trat der Vater auf Wunsch der Gemeinde mit ein in die Reihe der Prediger und wurde etwa ein und ein halbes Jahr später ins Aeltestenamt gewählt und vom Aeltesten Leonhard Sudermann in das Amt eingeführt. Als Aeltester hat er der Gemeinde ungefähr 30 Jahre gedient, und in selbstloser Treue und Liebe seine Kraft und Zeit gegeben. Was diese Jahre in sich bargen von Leid und Freude, von Widerwärtigkeiten und Entmutigungen, von Kampf und Sieg, das weiß nur Gott. Wegen zunehmenden Alters legte er im Jahre 1916 sein Amt in der Gemeinde nieder und gab bald darauf seinen Wohnsitz in Newton auf und zog westwärts zum Staat Idaho, wo zwei seiner Söhne im Städtchen Aberdeen wohnten. Die Beschwerden des Alters mehrten sich, die Kraft nahm ab, das Gesicht und Gehör wurde stetig schwächer und des öfteren hat er besorgt gefragt: Kinder, werde ich auch noch ganz erblinden? Dann aber gläubig hinzugesetzt: Der Herr weiß was er tut. Im Herbst vorigen Jahres klagte er öfters über Schmerzen und Appetitlosigkeit und mußte sich öfters zu Bette legen. Die letzten 3 Wochen lag er fest zu Bett. Schmerzlich war es anzusehen, wie er von Tag zu Tage schwächer wurde. Als die Schwächen immer größer wurden und das Sprechen nicht mehr gehen wollte, faltete er oft seine Hände und wir merkten, daß er betete. Am 2. Januar schlug seine Erlösungsstunde. Er durfte, wie wir zuversichtlich hoffen, gewaschen durch das Blut seines Erlösers (den er geliebt, an den er geglaubt, für den er gewirkt, zu dem er andere hingewiesen) eingehen zur Ruhe des Volkes Gottes und das Wort vernehmen: "Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen, gehe ein zu deines Herrn Freude."