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Wedel, Elisabeth Banman (1833-1905)
Christlicher Bundesbote obituary: 22 Jun 1905 p. 6
Birth date: 1833 Dec 23
text of obituary:
Wedel. — Am 24. Mai bei Goessel, Kan., Elisabeth Wedel, geb. Banman, im Alter von 71 Jahren, 4 Monaten und 11 Tagen. Sie wurde den 23. Dez. 1833 in Alexanderwohl, Südrußland, geboren, und von ihren Eltern christlich erzogen, so gut die Verhältnisse es gestatteten. In ihrem reifern Alter, als sie zur Erkenntnis der Wahrheit kam, machte sie ein Bündnis mit dem Herrn und der Gemeinde, und wurde auf das Bekenntnis ihres Glaubens getauft vom Ältesten Peter Wedel und in die Gemeinde zu Alexanderwohl aufgenommen am zweiten Pfingsttage, 1851. In dieser Gemeinde ist sie als ein treues Glied geblieben bis zu ihrem Tode. Den 10. März 1855 trat sie mit Benjamin Wedel in die Ehe und hat mit ihm Freude und Leid geteilt durch einen Zeitraum von 50 Jahren, 1 Monat und 28 Tagen. Sie war ihm und ihren Kindern stets eine teilnehmende und fürsorgliche, liebe Hausmutter, die zu rechter Zeit zu reden und zu schweigen, wie auch zu helfen wußte, und erscheint es fast, als wäre sie besonders für ihren sie liebenden Gatten fast ganz unentbehrlich. — Kinder hat sie geboren 12, 7 Söhne und 5 Töchter, von denen ihr durch den Tod 8 voran gingen. Ihr Gatte, zwei Söhne, zwei Töchter und eine Pflegetochter, welche etwa neunzehn Jahre in ihrer Pflege gewesen ist, betrauern ihren Tod. Großmutter wurde sie über 23 Enkel, von denen fünf gestorben. Die Zahl ihrer Kinder und Großkinder belief sich zur Zeit ihres Todes auf 35. — Im Jahre 1874 kam sie mit der Familie in dieses Land, wo anfangs mitunter harte Zeiten durchzumachen waren, wo sie stets als eine umsichtige Mutter allen Stürmen trotzte, im Aufblick zu dem, dem Wind und Meer gehorsam ist. Sie war oft leidend und hat dabei in alle Stille es immer tiefer erkennen gelernt, wer ihre Hilfe sei. Zum Schluß ihres Lebens war sie noch fünf Tage hart krank zum Teil an Malaria, und ihr Ende kam, wie es ja oft so geschieht, noch schneller als man es erwartete, und so machte der Tod ihrem Leiden auf ewig ein Ende. Als ein heller Lichtstrahl in dunkler Nacht ist für die Hinterbliebenen das Bewußtsein, welches sie selber in einem ihrer letzten Worte aussprach: “Es geht der Heimat zu.” In ihrem Leiden suchte sie selbst sich zu ermutigen mit dem Losungswort des seligen B. Schmolke, das sie zu dem ihrigen machte: “Himmelan, nur himmelan; das soll meine Losung bleiben.” — Das Begräbnis fand den 26. Mai bei der Alexanderwohl Kirche statt. Leichenreden wurden gehalten von Pred. C. C. Wedel, Ält. P. Balzer, Pred. A. Harms und Ält. J. Toews.