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Graew, Jakob Peter (1884-1905)
Zionsbote obituary: 1906 Jan 24 p. 7-8
Birth date: 1884 Dec 3
text of obituary:
Zwei Jünglinge erstickt an Kohlengas. Möchte kurz berichten von dem tief rührenden Unglück, welches geschah am 23. Dez. nämlich von dem Dahinscheiden der Jünglinge Jakob Gräw und Wilhelm Konrad. Im Herbst haben die Freunde Abr. Peters, Peter Gräw, Jak. Gräw und Wilh. Konrad sich ein Haus gebaut in Alsen, (eine neue Stadt) um daselbst den Winter zu wohnen, und wo möglich Arbeit zu übernehmen, was sie auch taten bis den 21. Dez. am Donnerstag abend, als dann sie wie gewöhnlich sich ein Kohlenfeuer im Kochofen gemacht hatten und zu Bett gingen. Es waren nämlich in der Nacht die Freunde Abr. Peters, Jakob Gräw und Wilh. Konrad daselbst. Sie schliefen alle drei in einer Stube, die Letztern zwei in einem Bette. Sie schliefen alle bis Freitag abend, bis nahebei wohnende Freunde sie aufsuchten und fanden Abr. Peters und die andern zwei im Bette liegen. Abraham konnte gleich sprechen, aber nicht gleich aufstehen, aber Gott sei Dank, bald raffte er sich auf, ging dann von andern begleitet nach dem Hotel zur Nacht. Für die zwei Letztern wurde dann gleich ein Arzt geholt von einer andern Station, der versuchte auch sein Bestes, die Bewußtlosen wieder herzustellen, doch alle Mühe vergebens. Jak. Gräw starb den nächsten morgen 5 Uhr, hatte also etwa 35 Stunden geschlafen. Wilhelm Konrad lebte noch 8 Stunden länger. Es hat keiner von den Beiden ein Wort sprechen können während diesem Schlaf, nur lautes Stöhnen und Röcheln war zu hören bis sie starben. Jakob Gräw war ein Sohn der Geschw. Peter Gräws. Ein sehr tiefer Schmerz für die l. Eltern und Geschwister. Es war ja dieses grade zu Weihnachten. Freude und Leid liegen oft so nahe bei einander. Das Begräbnis fand unter großer Teilnahme am 28. Dez. im Versammlungshause statt. Br. David Fröse machte die Einleitung mit Lied: “Wer weiß, wie nahe mir mein Ende,[“] Gebet und Sach. 3. wo es Vers 2 heißt: “Ist dieser nicht ein Brand, der aus dem Feuer errettet ist?” Bemerkte auch, es waren ja dort drei Personen in dem Hause, und der eine ist wie ein Brand aus dem Feuer errettet. Wandte dieses dann auch im Geistlichen an. Br. Joh. Günther sprach über Jes. 38: “Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben.” Br. Joh. Enns sprach über Psl. 90. Wies hin auf den 1. Vers zum Troste für die tief betrübten Eltern und Geschwister: “Herr Gott, du bist unsere Zuflucht für und für.” Zum Schluß wurde gebetet und gesungen. Dann wurde die Leiche dem Schooße der Erde übergeben. Nun gings nach den Geschw. Gräws, woselbst erstens mit einem Mahle gedient wurde, dann wurde noch über Gottes Wort gesprochen und mehrere schöne und rührende Lieder gesungen und schließlich brach eine große Gebetsstunde an. Sünder schrieen zu Gott, einer betete für den andern, Eltern rangen wegen ihren Kindern. Ernstlich wurde von dem Seelenheil gesprochen und es gelang, es fanden noch einige Seelen Frieden und Vergebung den Abend. Später haben noch mehr Seelen Frieden gefunden, sind auch noch mehrere suchend, möchten sie alle durchdringen und den Glauben erlassen, ist unser Wunsch und Gebet. Der verstorbene Jakob Gräw ist alt geworden 21 Jahre und 19 Tage. Zum Begräbnis des Wilh. Konrad wurde die Versammlung im Hause der Eltern Peter Konrads gehalten. War auch eine große Versammlung. Die Leiche wurde auf unserm Kirchhof begraben. Das Begräbnis war einen Tag später. Wilhelm war alt geworden 22 Jahr. Willy, so wie auch Jakob waren gute, zuverlässige Arbeiter und treue Söhne ihrer Eltern. Willy ist früher bei Geschw. Peter Fasten, Dolton, S. Dak. einige Jahre gewesen, die werden sich seiner gut erinnern. Die Ursache des Kohlengases in dem Hause war, daß sie den obersten Dämpfer d. h. der im Rauchrohr ist, zu sehr zugedreht hatten und das Gas folgedessen in die Stube gekommen. Hatten weiche Kohlen. Herzlich grüßend Euer Bruder Isaak P. Töws.
English translation
Two young men suffocated by coal gas. I would like to report briefly on the deeply moving tragedy that occurred on Dec. 23, namely the passing of the young men Jakob Graew and Wilhelm Konrad. In the fall, the friends Abraham Peters, Peter Graew, Jakob Graew and Wilhelm Konrad built a house in Alsen (a new town) to live there for the winter and to take on work where possible, which they did until Thursday evening, Dec. 21, when, as usual, they built a coal fire in the cooking stove and went to bed. The friends Abraham Peters, Jakob Graew and Wilhelm Konrad were there that night. All three slept in one room, the latter two in one bed. They all slept until Friday evening, when friends living nearby called on them and found Abraham Peters and the other two lying in bed. Abraham could speak right away, but could not get up right away, but may God be thanked, he soon got up, then accompanied by others went to the hotel for the night. For the two latter, a doctor was then immediately brought from another station, who also tried his best to restore the unconscious men, but all effort was in vain. Jakob Graew died at 5 o’clock the next morning, so had slept about 35 hours. Wilhelm Konrad lived for 8 hours longer. Neither of them could speak a word during this sleep, only loud moans and gasps could be heard until they died. Jakob Graew was a son of brethren Peter Graew and his wife. A very deep sorrow for the dear parents and brethren. And this was just at Christmas. Joy and sorrow are often so close to each other. The funeral took place with a large attendance at the church on Dec. 28th. Brother David Froese held the introduction with the song: "Wer weiß, wie nahe mir mein Ende,” [Who knows how near my end], prayer and Zech. 3, where it says in verse 2: "Isn’t this a brand, which is saved from the fire?" He also noted that there were three people in the house, and one of them was like a brand saved from the fire. He then also addressed this in spiritual terms. Brother Johann Guenther spoke about Isaiah 38: "Order your house, because you will die." Brother Johann Enns spoke on Psalm 90, pointing out the first verse to comfort the deeply grieved parents and brethren: "Lord God, you are our refuge always." At the conclusion, there was prayer and singing. Then the body was handed over to the bosom of the earth. Then we went to the home of the Graew brethren, where we were first served a meal, then God's word was discussed and several beautiful and touching songs were sung, and finally a great hour of prayer began. Sinners cried out to God, one prayed for the other, parents wrestled on behalf of their children. The salvation of souls was earnestly spoken about and it succeeded, some souls found peace and forgiveness in the evening. Later, more souls found peace, several more are also still seeking, it is our desire and prayer for them all to come through and come to faith. The deceased Jakob Graew reached the age of 21 years and 19 days. The funeral of Wilhelm Konrad was in the house of his parents, Peter Konrad and his wife. It was also a large gathering. His body was buried in our churchyard. The funeral was a day later. Wilhelm reached the age of 22 years. Willy, as well as Jakob, were good, reliable workers and faithful sons of their parents. Willy was previously with the brethren Peter Fast and his wife in Dolton, South Dakota for a few years, they will remember him well. The cause of the coal gas in the house was that they had turned the top damper, i.e. the one in the flue pipe, too tight and as a result the gas came into the room. Had soft coals. Warm greetings, your brother Isaak P. Toews.
GRANDMA #368712