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Harder, Johannes (1854-1946)
Christlicher Bundesbote obituary: 1946 Nov 26 p. 16
Birth date: 1854 Jan 11
text of obituary:
Lebenslauf von Johannes Harder
aufgezeichnet von seinem ältesten Sohn Rev. B. W. Harder und übersetzt von C. T. Unser Vater Johann Harder, Sohn von Bernhard und Agathe Regier Harder, war geboren den 11. Januar, 1854 nahe Marienburg, West Preußen. Hier verlebte er seine Jugend und bekam seine christliche Erziehung im elterlichen Heim und Schulbildung in der Dorfschule daselbst. Durch christlichen Einfluß in seinen Jünglingsjahren, hat er Jesus Christus als seinen Erlöser und Führer angenommen und wurde in 1870 getauft und in die dortige Mennonitengemeinde aufgenommen. In 1876 wurde gezwungene Militärübung eingeführt in Deutschland und da das dem Glauben unseres Vaters zuwider war, aber an treue, christliche Bürgerschaft glaubte, kam er mit seiner jungen Braut nach Amerika, wo er Freiheit seines Glaubens fand. Am 5. Juli 1876 kamen unsere Eltern in Halstead, Kansas an und etwas später kaufte der Vater ein Teil Land in Milton Township, Butler Co. wo sie sich ein Heim gründeten und er bis zu seinem Lebensabschied wohnte. Vater erfuhr auch die Unanehmlichkeiten der Pionier-Jahre in einem neuen und fremden Land, unter Leuten deren Sprache er nicht verstand und ihre Gebräuche wußte er nicht, aber er versuchte sich der neuen Umgebung anzupassen. Vater war von Natur froh gestimmt und war erfolgreich in seinem Bestreben, nicht nur als Farmer aber auch als ein Christ. Sein Benehmen gab ihm viel Respekt von seinen Mitmenschen und Liebe der jüngeren Generation. Es war seine selbstlose, frohe Natur, die ihn mehr machte als nur ein guter Mann und Vater, er war unser Freund und Ratgeber. Die Zeichen der Liebe und des Mitgefühls waren auf seinem freundlichen Gesicht geschrieben und die Geduld und Sympathie des lieben Heilandes füllte sein freigebiges Herz. Kein Buch wird sein Werk wiedergeben, aber unzählige Erinnerungen seiner frohen Stimmung angesichts von Trübsal, seiner helfenden Hand in Zeiten der Not, und von seinem unerschütterlichen Glauben in Fällen des Widerstandes werden weiter leben. Im Mai 1876 verheiratete er sich mit Marie Regier und in diesem Bündnis waren 6 Kinder geboren. Von diesen sind ihm zwei Söhne, eine Tochter und ein Schwiegersohn in Tode vorangegangen, wie auch seine erste Frau am 12. Juli 1888 in das große Jenseits. Am 5. Juni 1889 verheiratete er sich zum zweiten Mal mit Katherine Regier und in dieser Ehe waren ihnen drei Kinder geboren und von diesen ist ihm ein Sohn vorangegangen, wie auch seine zweite Frau, unsere Mutter am achten Januar, 1931. Vater half die Emmausgemeinde gründen in 1876, er diente in der Gemeinde als Vorsänger viele Jahre und war auch tief intressiert und aktiv in der Sonntagsschul-Arbeit. Mehr als vier Monate litt er an Magenkrebs, war aber körperlich wachsam und geistlich bei klarem Verstand bis an sein Ende. Einige Stunden vor seinem Abscheiden sagte er zu seiner Tochter: Jetzt geht es heim. Am 7. November, 5:30 nachmittag hat er ruhig und friedlich dieses irdische Leben verlassen, im hohen Alter von 92 Jahren neun Monate und 27 Tagen. Er hinterläßt sein Abschied zu betrauern vier Söhne und ihre Frauen: B. W. Harder, G. A. Harder von Whitewater, E. M. Harder von Newton und Willie Harder von Sterling, Idaho; eine Tochter Justina und ihr Mann Gustav Reimer und zwei verwitwete Schwiegertöchter, neunundvierzig Großkinder, vierundvierzig Urgroßkinder und viele andere Verwandte und Freunde. Ein Großkind und zwei Urgroßkinder gingen ihm auch im Tode voran. Möge sein Andenken im Segen verbleiben. (So weit der Lebenslauf) Bei der Begräbnisfeier, die am Sonntagnachmittag den 10. November statt fand unter sehr großer Beteiligung, diente Waldo Harder, Großsohn des Verstorbenen, im Heim und Aelt. J. C. Kaufman und Aelt. der Zionsgemeinde, Heinrich Dyck in der Kirche und Aelt. Kaufman am Grab. Die Feier wurde auch unterstütz von einem Quartett im Heim und in der Kirche und am Grab von einem Oktett. Er war das älteste Glied unserer Gemeinde und ist nun wieder ein Mitpilger weniger und der Lebensweg für uns ältere wird immer einsamer. Möchten wir stets die wichtige Zeit unseres Lebens bedenken und uns so verhalten, daß wir auch froh unser Ende erwarten können. Christ Thiersten [sic, Thierstein], Korr.
Mennonite Weekly Review obituary: 1946 Nov 21 p. 3