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Baer, Christian (1820-1890)

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Christlicher Bundesbote obituary: 1890 Jul 31 p. 8


Birth date: 1820 Aug 14


text of obituary:


Br. Christian Baer, Vater unseres lieben Reisepredigers Br. John B. Baer, wurde geboren den 14. August 1820 zu Obersülzen, in der Rheinpfalz, Baiern, starb den 18. Juli 1890, erreichte somit ein Alter von 70 Jahren weniger einen Monat.

Nach ernster christlicher Erziehung trat er durch die heilige Taufe in die Gemeinschaft der Kinder Gottes ein. Im Jahre 1845 wanderte er mit seinen Eltern und übrigen Geschwistern nach Amerika aus. Bei der Gründung der Summerfielder Gemeine betheiligte er sich und unterstützte dieselbe bis zu seinem Ende mit gutem Rath und freigebiger That. Er verehelichte sich den 8. August 1853 mit Katharina Berger, mit welcher er bis an seinen Lebensabend in glücklicher Ehe lebte.

Am 4. Juli fiel er etwa 15 Fuß hoch vom Heu und trug innere Verletzungen davon. Lange Zeit schwankten seine Lieben zwischen Furcht und Hoffnung, und war diese Zeit für ihn und sie eine ernste, aber wie wir hoffen, gesegnete Vorbereitungszeit. Auch unser lieber Reiseprediger kam nach 24 Stunden vor dem Ende seines Vaters, zu allseitiger großer Freude zu Hause an und konnte seinen lieben Eltern und Geschwistern in dieser schweren Zeit zum Segen und zur Stützte sein.

Br. Baer hatte die Freude, alle seine Kinder, mit Ausnahme eines Sohnes und Schwiegersohnes, um sein Kranker und Sterbelager zu sehen.

Er hinterläßt eine Wittwe und neun Kinder, die schmerzlich ihren Verlust fühlen, die aber doch mit gläubiger Zuversicht einem seligen Wiedersehen entgegenschauen.

Die Leichenfeier fand am Sonntag Nachmittag, den 20. Juli, um 3 Uhr am Hause, um 4 Uhr an der Kirche statt. Br. Jakob Krehbiel sprach am Hause über Luk. 21, 28., Br. v.d. Smissen betete, der Chor sang: “Zur Heimath da droben” u. s. w. aus dem neuen Gesangbuch. In der überfüllten Kirche las und betete Br. Jakob Krehbiel, Br. v.d. Smissen hielt die Leichenrede über Phil. 1, 21, hielt dann eine kurze englische Ansprache über denselben Text, der Chor, der zum Eingang gesungen: “Wie wird uns sein” u. s. w. sang “Bear him home”. Nach Verlesen der Personalien sang der Chor während alle einen letzten Blick auf die Leiche warfen: “Mein Schifflein geht behende” u. s. w. Br. Jakob Krehbiel vollzog das Gebet und die Einsegung am Grabe, der Chor sang: “Wie sie so sanft ruhen” u. s. w. Die Gemeine sang am Haus aus No. 565, am Gotteshause 589 und 587. Das ungemein zahlreiche Leichengefolge bezeugte die allgemeine Achtung in welcher der Verstorbene gestanden.


Christlicher Bundesbote obituary: 1891 Jan 22 p. 3

text of obituary:

Zum Andenken

auf den Todestag meines geliebten Gatten, Christian Baer, den 18. Juli 1890.

Das Haupt des Hauses ist gefallen,
Der liebe Vater ist nicht mehr,
Auch mich zieht's hin nach jenen Hallen—
Im Erdenthal ist's öd' und leer—,
Dorthin, vor Gottes Gnadenthron,
Wo weiner wartet eine Kron'.

O Gott! so seufzt' mein armes Herze.
Erhalt dies theure Leben mir!
Doch forderst Du, trotz tiefem Schmerze,
Das Liebste Dir zu geben hier,—
Mein Gott, so bitt' ich, halt mich fest,
Wenn hier mein Bester mich verläßt.

Das theure Vaterherz sich neigte
Zu einem sanften, sel'gen End'
Und so ging er, verklärt im Geiste,
In Gottes treue Vaterhänd'
Und fand in Christi theurem Blut,
Der Seele Schmuck, das theure Gut.

Ruh' sanft und selig, theurer Vater,
Vergessen werden wir dich nie.
Du warst uns Schutz, du warst Berather,
Hast treu gesorgt mit Fleiß und Müh';
Wir können zum Voraus nicht seh'n,
Was Du, o Herr, hast auserseh'n.

Du warst mir Trost in trüben Stunden,
So sei im Geist auch jetzt noch mein,
Im schweren Schmerz, den ich empfunden;
Wirst segnend uns auch nahe sein.
Sei Gott, uns liebend zugewandt,
Zieh' uns mit treuer Vaterhand.

Wie wird die Ruh' dir sein so labend,
Wo Engelpalmen dich umweh'n.
Wohl uns, wenn wir am Feierabend
Als Sieger vor dem Herrn besteh'n,—
Mußt Du denn Deinen voran geh'n,
Es wartet uns ein Wiederseh'n.

Wenn Wolken mir den Pfad verdunkeln
Und ich muß rauhe Pfade geh'n,
Wird mir auch einst die Krone funkeln,
Am Ort des frohen Wiederseh'n;
Darum, o Herr, gescheh' Dein Will',
Ich halt in Deiner Führung still'.

Dort in dem Wiederseh'n mit Freuden,
In jenem schönen Vaterland,
Wo man nichts weiß von Kreuz und Leiden,
Geh'n wir vereint an Gottes Hand,
Durch aller Wolken trüben Lauf,
Zieht stets auch mich zu Dir hinauf.