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Schowalter, Christian (1828-1907)
Christlicher Bundesbote obituary: 25 Apr 1907 p. 6
Birth date: 1828
text of obituary:
Skizze von Prediger Christian Schowalter
Liebe Botenleser! Am 16. April haben wir die irdische Hülle unseres lieben alten Lehrers, welcher die meiste Zeit seines irdischen Lebens in der Zions Gemeinde bei Donnellson, Iowa, als Schullehrer und Preidiger [sic] tätig war, auf den Friedhof getragen. Nebst seiner lieben Familie folgten seinem Sarge eine große Schar trauernde Freunde und Bekannte von nah und fern, welche früher von dem Dahingeschiedenen unterrichtet und nach Leib und Seele treu gepflegt worden waren. Bis zu seinem Ende hat er uns mit Briefen, mit Worten und Leben kräftig gepredigt. Aber unser Verlust ist sein Gewinn. Er, der ihn am Abend des 13. April durch einen Schlaganfall plötzlich von allen Leiden erlöste, im Alter von 78 Jahren, 5 Monaten und 1 Tag, hat es wohl gemacht. -- Jetzt, da der Dahingeschiedene so plötzlich von uns entrückt wurde, können wir es fast nicht glauben, daß wir in diesem Leben immer von ihm geschieden sein müssen, und in Wirklichkeit weilt er noch unter uns in seinen Werken und in seinem Leben; er durfte durch die Gnade Gottes viel tun im Reich Christi. Möchte sein Einfluß und sein Leben in uns allen zu einem recht fruchtbaren Samenkorn werden!
Folgende Brüder haben sich an dem Leichengottesdienst beteiligt: Pastor Fauth von der Evangelischen Kirche von Donnellson predigte über 2. Kön. 2, 12a; S. M. Musselmann von Wayland, Ia., über 1. Kor. 1. 5, 9. 10 und Peter P. Hilty über Apg. 8, 2.
Christian Schowalter erblickte das Licht dieser Welt am 11. November, 1828 in Affenheim, Rheinbayern, Deutschland. In seiner Jugend besuchte er verschiedene Schulen in Deutschland und in der Schweiz; so bildete er sich heran zum Lehramt. Im Jahre 1850 kam er nach Amerika und zwar in die Gegend von Ashland, Ohio. Hier lehrte er in den Schulen ungefähr 3 Jahre. In 1853 kam er nach Lee Co., Iowa, und lehrte in der Gemeindeschule der Zions Mennonitengemeinde und in West Point. Am 25. Oktober 1855 verehelichte er sich mit Rosina Haffner. Aus dieser Ehe entsprossen 14 Kinder, von welchen ihm 6 in die obere Heimat vorangegangen sind. Von 1855 bis 1862 diente er als Lehrer der deutschen Zions-Gemeindeschule. Ausgangs des Jahres 1861 wurde er als Prediger gewählt, und diente nun als Prediger und Lehrer dieser Gemeinde bis 1868. In 1868 hat er einen Ruf als Lehrer der Mennonitischen Bildungsanstalt in Wadsworth, Ohio, angenommen. Da arbeitete er zwei Jahre im Segen des Herrn. Dann machte er eine Reise in die alte Heimat Affenheim um seine Mutter zu besuchen.
In 1870 kam er wieder zurück nach Lee Co., Ia., und nahm da seine Arbeit als Lehrer und Prediger der Zions-Gemeinde wieder auf. Er lehrte und predigte in dieser bis 1888, dann legte er das Lehramt nieder, und diente dann dieser Gemeinde als Prediger bis im Oktober 1904. Da mußte er wegen seines Leidens auch dieses Amt nieder legen. Er hat dem Herrn und der Gemeinde treu gedient. Im Ganzen hat er 39 Jahre Schule gehalten und 43 Jahre im Predigtamt gedient.
Am. 25. Oktober 1905 durfte er mit seiner, ihn überlebenden Gattin im Kreise seiner noch lebenden Kinder die goldene Hochzeit feiern. In den letzten 3 Jahren hat ihn der Herr durch eine schwere Leidensschule geführt, aber er trug sein Kreuz geduldig und ohne Murren. Die Hinterbliebenen, Gattin, 8 Kinder, 14 Enkelkinder trauern nun über den Dahingeschiedene, doch nicht als solche, die keine Hoffnung haben.
"Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben, von nun an. Ja, der Geist spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit; denn ihre Werke folgen ihnen nach." -- (Die in Aussicht genommene Lebensbeschreibung, für den B.-B.-Kalender, 1908, wird später erfolgen. -- Ed.)