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Hege, Ulrich (1812-1896)

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Christlicher Bundesbote obituary: 9 Jul 1896 p. 4

Birth date: 1812

Text of obituary:

Aeltester Ulrich Hege von Reihen, Amt Simsheim, Baden, welcher viele Jahre lang als Redakteur des 'Gemeindeblattes' diente, sit am 13. Juni von der irdischen zur himmlischen Heimat abberufen worden.




Christlicher Bundesbote obituary: 23 Jul 1896 p. 8


text of obituary:


† Ulrich Hege, †

Prediger und Aeltester der Mennonitengemeinde zu Ittlingen, Baden, der Begründer und Herausgeber des “Gemeindeblattes”, ist den 13 Juni im Alter von 84 Jahren und 5 Monaten an Alterschwäche gestorben. Er wurde geboren den 13 Januar 1812 zu Bockschaft. Seine Eltern waren Christian Hege, Gutspächter und dessen Ehefrau Elisabetha geb. Glück. Die Kindheits- und ersten Jünglingsjahre verlebte der Enstchlafene im Hause seiner Eltern, wo er denselben in ihrem Geschäfte half. Da er von etwas schwächlichen Körperbau war und große Freude an Büchern hatte, wünsche er einen anderen Beruf, als den der Landwirtschaft, zu wählen und trat deßhalb in seinem 20. Lebensjahr bei einem Kaufmann in Heidelberg in die Lehre. Da er aber immer in seinem Innern den Trieb fühlte, das Wort Gottes welches er kannte und liebte, unter unseren Glaubensgenossen zu verkündigen, trat er aus der Lehre aus und ging nach Basel, wo er bis zum März 1836 sich im Missionshaus daselbst mit dem Studium der hl. Schrift beschäftigte. Da die sitzende Lebensweise ihm aber Brustbeschwerden machte, kehrte er wieder zurück zu seinen Eltern und half denselben in der Landwirtschaft. Im Jahre 1839 übernahm er einen Teil des Pachtgutes zu Bockschaft und verheiratete sich in demselben Jahre mit seiner noch lebenden Ehefrau Lydia geb. Fellmann vom Bruchhäuserhof bei Heidelberg. Diese Ehe war mit 13 Kindern gesegnet, von denen noch 6 – 4 Söhne und 2 Töchter – am Leben sind.

Im Jahre 1845 wurde der Heimgegangene von seiner Gemeinde zum Prediger gewählt und 1870 als Aeltester. Er war treu mit den Gaben, die der Herr ihm gegeben und bekleidete das Amt zum Segen der Gemeinde. – Am 1. Februar 1848 zog der Entschlafene mit seiner Familie nach Reihen, wo er eine Handlung, verbunden mit etwas Landwirtschaft, betrieb.

Im Jahre 1870 gründete er, im Verein mit dem im Jahr 1873 verstorbenen Bruder Chr. Schmutz von Rappenau und anderen Aeltesten, das “Gemeindeblatt” und leitete die Redaktion desselben 26 Jahre lang. Mit großer Treue, Weisheit und Liebe arbeitete er an dem Werk, das der Herr ihm befohlen und wie wir zuversichtlich hoffen dürfen, ist er vielen ein Segen geworden. Auch an ihm hat sich das Wort des Psalmisten erfüllt: “Die gepflanzet sind in dem Hause des Herrn, werden in den Vorhöfen unseres Gottes grünen. Und wenn sie gleich alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein. Daß sie verkündigen, daß der Herr so fromm ist, mein Hort, und ist kein Unrecht an ihm.” (Ps. 92, 14–16.) — Die letzten Worte, die der Entschlafene seinem Sohne sagte, waren: “Sage den Brüdern: Liebet euch untereinander.” Der Heimgegangene hat in seinem langen Leben nicht viele irdische Schätzegesammelt und es ist bei ihm durch manche Bedrängnisse hindurch gegangen; aber er hatte einen lebendigen Heiland, dessen Erlösungsblut er sich zu eigen gemacht und durch dessen Geist er sich leiten ließ, der seinen Blick gerichtet hatte auf die Schätze, die weder Motten noch Rost fressen und da die Diebe nicht nachgraben und stehlen. Wir wissen, daß er bei seinem Heilande, der ihn zu sich heimgeholt genießt, was er hier gehofft. Möchten wir alle ihm gleich werden im Glaubensleben, damit wir auch Teil haben an der gleichen Herrlichkeit. – An seinem Grabe redeten die Brüder: G. v. d. Smissen und Chr. Hege, Breitenau, und im Versammlungshaus zu Ittlingen die Brüder A. Schmutz, Bockschaft und H. Funk, Neipperg.. (Gemeindeblatt)