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Woelk, Abraham (1840-1900)

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Mennonitische Rundschau obituary: 1900 Jul 11 p. 1

Birth date:

Text of obituary:

Kansas.

Alexanderwohl, Goessel, den 25. Juni 1900. Werter Editor! Gestern 1/4 11 Uhr abends schlug für Onkel Abr. Wölk, Prediger der Alexanderwohler Gemeinde, nach 16tägiger harter Krankheit die Stunde der Erlösung. Seine alte Krankheit war's, die bekanntlich von seinem wehen Fuß und Bein herrührte und gewöhnlich nach Aufregung oder Anstrengung ihn aufs Krankenlager warf, wobei's meistens auf Tod und Leben ging, jetzt aber mit so großer Heftigkeit und Hartnäkkigkeit aftrat, daß er und die Angehörigen an seinem Aufkommen zweifelten, welches ja auch von den herbeigerufenen Aerzten ebenfalls konstatiert wurde. Er hat's geahnt und auch gelegentlich ausgesprochen, daß diese Krankheit, die er und seine Gattin voraussahen, wohl seine letzte sein würde. Wenn diese Vorahnung bei ihm auch Kämpfe — harte Kämpfe — verursachte, so sehnte er sich doch heim — aufgelöst zu sein von seinem so kranken Leibe. Denn nahe an 40 Jahren war er niemals ohne Schmerzen. Er wußte sich aber so zu beherrschen, daß kaum je einer, der sich mit ihm in ein Gespräch vertiefte und sah, wie der liebe Onkel sich auch so von Herzen mitfreuen konnte, es inne wurde, welche Not er an seinem Fuß zu erdulden hatte. Und doch wie treu ist er seinen Pflichten als Prediger des Evangeliums nachgekommen. Kein Weg war ihm zu rauh, kein Wetter zu ungünstig, wo es galt seinen Posten auszufüllen. Er war ernstlich bestrebt, nicht nur das Wort vom Kreuz der Gemeinde ans Herz zu legen, sondern es auch durch seinen täglichen Wandel zu bezeugen.

Den 26. Juni. Heute nachmittag fand die Begräbnisfeier von der Kirche aus statt. Und trotz der pressenden Arbeitszeit ließ manch einer seine Mähmaschine für den Nachmittag ruhen, um dem Verstorbenen das letzte Geleit zu geben, und so hatte sich eine recht schöne Versammlung eingefunden. Doch können wir nicht umhin zu bemerken, daß die Teilnahme, trotz der geschäftigen Zeit, eine allgemeinere und groößere hätte sein sollen. Eine Gemeinde ist solches ihrem treuen Prediger einfach schuldig. Wenn sie verlangt, daß sie der Prediger unter allen Umständen bediene, ob's ihm paßt oder nicht paßt, ob er kann oder nicht kann, so sollte die Gemeinde sich dem Prediger gegenüber — natürlich auch seiner Familie — verpflichtet fühlen und ihm zum allerwenigsten Anerkennung zukommen lassen. Die Leichenredner waren Pr. H. Banmann, Aelt. Jak. Wiebe von Gnadenau und Pr. Heinr. Görtz. Der Verstorbene hatte gewünscht, daß an seinem Sarge über die folgenden Texte gepredigt werde: Erb. 9, 27; Röm. 14, 10; 2. Kor. 5, 10. Der Wunsch des Entschlafenen wurde berücksichtigt, zum wenigsten teilweise. — Onkel Abr. Wölk wurde geboren den 11. Oktober 1840 im Dorfe Rudnerweide, getauft von Aelt. Töws in der Lichtenauer Kirche, mit seiner jetzt ihn überlebenden Gattin Justina, geobrne Friesen, trat er in den Stand der Ehe, den 8. Nov. 1863. Nach Amerika wanderte er mit seiner ganzen Familie aus im Jahre 1893, wo er sich 8 Meilen östlich von Moundridge, Kan., eine Farm kaufte. Er schloß sich der Alexanderwohler Gemeinde gliedlich an, welcher er diese 7 Jahre mit großer Treue und Hingebung gedient hat. Von den 13 Kindern betrauern 9 den Verlust ihres Vaters und eine ganze Anzahl Enkel haben ihren Großvater verloren.

C. H. Friesen