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Plenert, Johann (1864-1937)
Christlicher Bundesbote obituary: 19 Oct 1937 p. 13
Birth date: 1864
text of obituary:
Johann Plenert wurde geboren am 17. Nov. 1864 zu Neuhof, Deutsch Kassan in Polen, von den Eltern Cornelius und Anna Plenert, geborne Bartel. Im Jahre 1878 wurde er von Aelt. Heinrich Bartel getauft und in die Mennonitengemeinde aufgenommen. Im Jahre 1879 kam er mit seine Eltern nach Hillsboro, Kans. Am 7. Nov. 1886 trat er in den Ehestand mit Emilie Ratzlaff. Diese Ehe wurde mit 14 Kindern gesegnet, von denen 3 Töchter und 1 Sohn ihm im Tode vorangingen. Er schloß sich der II. Johannestal Mennonitengemeinde an. Trotzdem er nur wenig Gelegenheit hatte sich eine Schulbildung anzueignen, war er doch willig so viel er konnte im Aufbau der Gemeinde mitzuhelfen. Wurde am 1. Mai 1892 als Diakon und am 3. Dez. 1893 ins Predigtamt gewählt. Diente der Gemeinde als Prediger einige Jahre und als der Aelt. Johann D. Bartel nach Nord Dakota zog wurde er 1897 einstimmig zum Aeltesten gewählt. Er konnte sich aber für dieses große Amt nicht gleich entschließen, nach fast 2jährigem Forschen im Wort Gottes und viel Gebet entschloß er sich dieses Amt anzunehmen und wurde am 16. März 1899 von Aelt. Johann S. Hirschler und Reiseprediger Johann B. Baer eingeführt. Als im Jahre 1905 die I. und II. Johannestal Gemeinden zusammengingen, wurde er Aeltester der vereinten Johannestal Gemeinde. Er hat etwa 7 Jahre als Prediger und fast 38 Jahre als Aeltester gedient; hat über 200 Personen getauft, alle seine Kinder eingeschlossen. Die Katechismusklasse leitete er immer selbst, sagte oft, daß dies seine gesegnetsten Stunden seien. Er durfte den 30. Mai 1937 noch an 8 Personen die heilige Taufe vollziehen. Vor etwa 3 Jahren erkrankte er an Herzleiden, so daß er die Gemeindearbeit nicht immer alle tun konnte; durfte mit seiner Gattin den 7. Nov. 1936 die Goldene Hochzeit feiern. Wünschte auch so lange leben zu können bis die Gemeinde einen Leiter hatte. Auch dieses durfte er erleben, denn Br. S. M. Musselman übernahm die volle Leitung den 1. Aug. 1937. Zum Begräbnis des Johann Harms auf Silberfeld den 25. Sept. 1937 morgens nahm er noch teil am Gottesdienst; als er 10 Minuten gepredigt, über die Worte Ps. 8, 5 "Was ist der Mensch?" schloß er unerwartet mit den Worten: "Ich muß aufhören", bekam einen Schlaganfall, fiel bald in einen tiefen Schalf, wovon er nicht mehr erwachte. So rief der Herr ihn vom Predigen fort, den 26. Sept. 1937, 1:45 Uhr morgens im Alter von 72 J. 10 M. 9 T. Er hinterläßt seine liebe Gattin, 7 Söhne, 3 Töchter, 7 Schwiegertöchter, 2 Schwiegersöhne, 24 Großkinder, 2 Schwestern, viele Freunde, sowie die ganze Gemeinde, die ihren bisherigen Leiter gerne noch länger unter sich gehabt; gönnen ihm aber die Ruhe. "Selig sind die Toten, die im Herrn sterben; ihre Werke folgen ihnen nach." Seine Kinder durften alle am Sarge ihres Vaters zugegen sein. Die Leiche wurde den 1. Okt 1937 von der Johannestal Kirche aus zur Grabesruhe gelegt. Im Haus diente Br. Musselman [p. 14] mit Ps. 23 und Gebet. Bloß die ganze Gemeinde versammelte sich für eine halbe Stunde in der Kirche zum kurzen Trauergottesdienst geleitet von Br. Musselman. Dann im Zelt wurden Leichenreden gehalten von Br. J. H. Epp, über 5. Mose 34,5.6; Br. Valentin Nickel über Josua 1,2 und 2. Sam. 3,38; Br. A. E. Funk über Phil. 1,21. Am Grabe diente Br. P. H. Richert. Johannestal Chor und Brudertal Quartett sangen.
Folgendes Gedicht von J. Kröker betitelt "Welch' Glück, Herr, Dein zu sein!" hatte der Verstorbene sich aufbewahrt:
"Wie oft war meine Seele / Von einer Last bedrückt, / Die ich nicht konnte tragen, / Doch Er hat mich erquickt. / Er, der die allerschwerste / Einst trug am Kreuzesstamm / Und unser Retter wurde / Als Gottes Opferlamm. / -- "Von Ihm ward ich verstanden / In jeder meiner Not. / So oft ich Ihm sie sagte, / Er eine Kraft mir bot, / Die sich noch stets erwiesen / Weit stärker als mein Weh, / Selbst wenn ich mußte gehen, / Durch ein Gethsemane. / -- "Und drohte zu versagen / Mir meine Zuversicht, / Weil ich vergeblich suchte / In meinem Dienst nach Licht. / Dann nahm ich meine Zuflucht / Zu ihm, der mich versteht, / Und habe ausgeschüttet / Mein Sehnen im Gebet. / -- "Da ward mir neue Vollmacht / Zum Dienste anvertraut, / Und ich hab Gottes Wunder / Im Erntefeld geschaut. / Mit Jubel und Anbetung / Trug ich die Garben ein, / Und meine Seele jauchzte: / Welck Glück, Herr, Dein zu sein." /
Nachruf für Aeltester Johann Plenert.
Nun gute Nacht, ihr meine lieben
Gemeindeglieder, gute Nacht!
Ihr dürft Euch nicht zu sehr betrüben
Denn Gott hat alles wohlgemacht.
Zum Himmel hin das leise Sehnen
Mein Heimweh, oft vermischt mit Tränen
Das sah der Höchste lange schon.
Drum hat des Weinbergs Herr befohlen
Den müden Knecht jetzt heimzuholen,
Ruft ihn und gibt ihm seinen Lohn.
Sein Amt hat er oft schwer empfunden.
Wie manche Reif' hat er gemacht,
Wie manche lange ernste Stunde,
Im Dienst des Meisters zugebracht!
Wie oft hat er zum Thron der Gnaden,
Uns alle herzlich eingeladen --
Zu Jesu Gottes eignem Sohn.
Drum hat des Weinbergs Herr befohlen
Den müden Knecht jetzt heimzuholen;
Ruft ihn, und gibt ihm seinen Lohn."
Heut predigt er zum letzten Male,
Zu seiner Herde ernst und laut,
Den Brüdern und den Schwestern allen,
Die Gott ihm hatte anvertraut;
Laßt keins von Euch verloren gehen,
Daß wir uns droben wieder sehen --
Uns treffen vor des Lammes Stuhl.
Drum hat des Weinbergs Herr befohlen
Den müden Knecht jetzt heimzuholen
Ruft ihn und gibt ihm seiene Lohn.
Ja treuer Hirte zieh in Frieden,
Noch bleibst du lange uns im Sinn,
Und unser Blick geht schon hinieden
Weit über Grab und Moder hin.
Wir seh'n im Hoffen dich dort prangen,
Und den verheiß'nen Lohn empfangen
Im Himmel vor des Höchsten Thron.
Drum hat des Weinbergs Herr befohlen
Den müden Knecht jetzt heim zu holen
Ruft ihn und gibt ihm seinen Lohn.
-- E.