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Rempel, Peter H. (1874-1928): Difference between revisions

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Hier im neuen Heimat wollte der liebe Verblichene ein stilles Heim gründen, wo er sich von den Erlebnissen in der Revolutions und Hungerzeit erholen konnte, um sich in stiller Zurückgezogenheit für seine angegriffenen Körper Ruhe zu verschaffen. Jetzt hat er die Ruhe gefunden, und zwar droben über jenen Sternenmeer, wohin sein Sehnen stand.
Hier im neuen Heimat wollte der liebe Verblichene ein stilles Heim gründen, wo er sich von den Erlebnissen in der Revolutions und Hungerzeit erholen konnte, um sich in stiller Zurückgezogenheit für seine angegriffenen Körper Ruhe zu verschaffen. Jetzt hat er die Ruhe gefunden, und zwar droben über jenen Sternenmeer, wohin sein Sehnen stand.


Wenn die große Entfernung
Wenn die große Entfernung es auch nicht gestattet, d. 21. d. Mts. an dem Sarge des teuern Freundes zu verweilen, so sind doch unsere Gedanken mit den lieben Leidtragenden und Angehörigen des unvergeßlichen Freundes. Möge der Lenkter seines Geschickes auch ein treuer Tröster und Berater sein den trauernden Hinterbliebenen und eine Stütze und Trost auf ihrem Lebenspfade.
 
J. H. Unger.
 
 
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''Der Bote'' obituary: 1928 Feb 1 p. 1
 
Text of obituary:
 
 






[[Category: Der Bote obituaries]]
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Revision as of 15:13, 14 February 2019

Der Bote obituary: 1928 Jan 25 p. 2

Birth date: 1874

Text of obituary:

Peter H. Rempel. †

Nachruf.

Nicht unerwartet kam mir heute die telegraphische Nachricht vom frühzeitigen Ableben des Predigers Peter H. Rempel. Schon vor etwa einem Monat hatte ich einen Brief erhalten den der Verstorbene in die Feder seines Sohnes diktiert hatte. Dieser Umstand, und zudem noch die progressierende Krankheit selbst, sagten ein naches Ableben unseres guten Freundes voraus.

Wir trafen und hier in der neuen Heimat zum erstenmal auf der Herberter Allgemeinen Konferenz. Einen traurigen Eindruck machten sein matter Blick, das außergewöhnlich stark ergraute Haar und die geldblasse Gesichtsfarbe. Als er jedoch mit ernster Stimme, ich möchte sagen, würdevoll zu sprechen anfing, "er guten Jugendlieder aus längst vergangener Zeit." Nur kurz war die erste Begegnung und so auch sein flüchtiger Besuch bald darauf in unserm Hause. Jedoch welch trautes, aus der guten unvergeßlichen Jugendzeit herrührendes Gefühl bemächtigte sich meiner bei deiser Begegnung!

Als darauf am kommenden Sonntag wir einer seiner schönen Predigten lauschen durften, die den "Richtersinn oder Rettersinn" zum Thema hatte, versenkten wir uns mit den begabten Redner in die unergründlichen Tiefen der alles vergeltenden Vaterliebe. Herzlich verabschiedeten wir uns, und sahen uns im Leben nicht mehr wieder.

Ein kurzer Rückblick sei mir gestatten, der in die Zeit vor 32 Jahren reicht. Es war Schlußakt in der Chortitzer Zentralschule. Peter Rempel, der sein Austritts- und Lehrerexamen in dem Jahre 1896 gemacht hatte, war vom Religionsoehrer der Auftrag gegeben, eine Abschiedsrede an seine Lehrer und Mitschüler zu halten. Er führte seine Aufgabe auch glänzend aus. Große Fähigkeiten für einen Religionslehrer leuchteten aus dieser Ansprache heraus. Und wie hat er später in seinem Leben den in seiner Rede gefaßten Vorsatz, das zu halten, was die Schule Gutes geboten, praktisch zu verwenden gewußt!

Sein beständiges Arbeitsfeld, die Schule und Gemeinde, die er beide innig lieb gewonnen hatte, hat er bis an sein Ende nicht verlassen, sondern auf seinem von Gott bestimmten Posten treu ausgeharrt, auch in den schwersten Zeiten.

Mehrere Jahre vor der Auswanderung aus der alten Heimat war er ein treuer Seelsorger der Gemeinde zu Kronsgarten. Wie oft hat er von dort, nicht selten zu Fuß, der Gemeinde zu Jekaterinoslaw, etwa 12 Werst entfernt, mit Gottes Wort gedient.

Hier im neuen Heimat wollte der liebe Verblichene ein stilles Heim gründen, wo er sich von den Erlebnissen in der Revolutions und Hungerzeit erholen konnte, um sich in stiller Zurückgezogenheit für seine angegriffenen Körper Ruhe zu verschaffen. Jetzt hat er die Ruhe gefunden, und zwar droben über jenen Sternenmeer, wohin sein Sehnen stand.

Wenn die große Entfernung es auch nicht gestattet, d. 21. d. Mts. an dem Sarge des teuern Freundes zu verweilen, so sind doch unsere Gedanken mit den lieben Leidtragenden und Angehörigen des unvergeßlichen Freundes. Möge der Lenkter seines Geschickes auch ein treuer Tröster und Berater sein den trauernden Hinterbliebenen und eine Stütze und Trost auf ihrem Lebenspfade.

J. H. Unger.



Der Bote obituary: 1928 Feb 1 p. 1

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