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Hunsberger, Ephraim (1814-1904): Difference between revisions
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''The Mennonite'' obituary: 1904 Mar 10 p. 6 <br> | |||
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Christlicher Bundesbote obituary: 1904 Mar 10 p. 6
Birth date: 1814 Nov 18
text of obituary:
Hunsberger. — Den 21. Februar in Wadsworth, Ohio, Prediger Ephraim Hunsberger im Alter von 89 Jahren, 3 Monaten und 3 Tagen. Er wurde bei Bally, Berks Co., Pa., geboren. Am 25. Dezember 1838 trat er in den Ehestand mit Esther Bechtel. Am 18. Okt. 1849 wurde er in der Hereford Gemeinde durchs Los als Hilfsprediger gewählt und am 10. Oktober 1852 wurde er ins Ältestenamt eingeführt, worauf er mit seiner Familie (Gattin und 7 Kindern) nach Wadsworth, O., zog und im nächsten Jahre eine Gemeinde gründete, welcher Vater Hunsberger 40 Jahre lang treulich und opferwillig diente. Am 17. März 1861 ist seine Gattin gestorben. Im nächsten Jahre verheiratete er sich mit Elisabeth Overholt. Vater Hunsberger war einer der Mitbegründer der Allgm. Konferenz und ein opferwilliger, sehr tätiger Unterstützer der Mennonitischen Bildungsanstalt zu Wadsworth, Ohio. Im October 1903 hatte er noch die Freude mit der Gemeinde das Jubiläum zur Erinnerurg an die Gründung der Gemeinde vor 50 Jahren zu feiern. Die Beerdigung fand am 25. Februar unter großer Beteiligung statt, wo J. W. Kliewer von Berne, Ind., die Leichenrede hielt über 4. Mose 23, 10.
Christlicher Bundesbote obituary: 1904 Mar 10 p. 5
text of obituary:
Nekrolog
für Prediger Ephraim Hunsberger.
"Laß mich den Tod des Gerechten sterben, uns laß mein letztes Ende sein wie das seine." 4. Mose 23, 10 (Engl. Übers.). Obige Worte schienen mir bald als passender Leichentext, nachdem ich am Montag morgen den 22. Februar eine Depesche erhielt, welche mir den Tod des lieben alten Vater Hunsbergers meldete und mich ersuchte, seine Begräbnispredigt zu halten. Derselbe Gedanke, obzwar nicht in obigen biblischen Worten, ist in Wadsworth geäußert worden, und mehrere, denen eine stille Träne über die Wangen rollte, als sie einen flüchtigen Blick in den Sarg warfen, um zum letztenmal in das liebe Gesicht zu sehen, haben diesen Gedanken gehegt, obzwar nicht ausgesprochen.
Vater Hunsberger, wie er allgemein genannt wurde, gehörte zu den verhältnismäßig wenigen Seelen, bei deren Begegnung man immer wieder an das Lob erinnert wird, das unser Heiland dem Nathanael zollte: "Siehe, ein rechter Israelite, in welchem kein Falsch ist." Es war so viel Edles im Leben des Verstorbenen, daß einem eine nähere Bekanntschaft mit ihm nur zum Segen gereichen konnte. Sein demütiges und friedlich frommes Wesen war für jedermann etwas Anziehendes an ihm. Zum Teil erklärte sich dies in seinen letzten Lebensjahren aus dem Umstande, daß er in den Ruhestand getreten war, und somit die Kampf- und Strebezeit in einem gewissen Sinne für ihn vorüber war. Aber der eigentliche Grund seiner Demut und seines Friedens ist nicht so späten Datums gewesen; die Grundlage zu einem ruhigen Alter muß ja gewöhnlich schon in den jüngeren Jahren gelegt werden. So hatte auch er durch die wiedergebährende Gnade Gottes sich trotz Stürme des Lebens eine Seelenruhe geben lassen, die nur ein Kind Gottes kennt, worauf nur ein Christ Anspruch machen darf.
Das Christentum äußert sich nicht bei allen ganz gleich, was äußere Merkmale angeht. Bei Vater Hunsberger waren einige dieser Merkmale seine Leutseligkeit, seine Gewissenhaftigkeit, seine Opferwilligkeit und sein ruhiges Wesen. Seine Leutseligkeit äußerte sich in Wort und Tat, weil sie in seinem Herzen war. Jesu Sünderliebe muß in seinem Herzen einen Wiederhall gefunden haben, deswegen waren die sogenannten gesellschaftlichen Schranken seiner Leutseligkeit keine Grenzen. Mit dem einfachsten Menschen zu verkehren, war keine Herablassung für ihn, denn seine eigene Demut erlaubte ihm nicht, sich höher zu dünken als den andern. Die sich höher dünkenden behandelte er kaum anders, denn die Demut vergißt mit dem Stolz des anderen zu rechnen. Aber die Leutseligkeit bewirkte bei dem Verstorbenen nicht ein untätiges Leben, wie es oft der Fall ist. Seine Gewissenhaftigkeit, die sich auch bis auf die weniger scheinbaren Einzelnheiten [sic] seines Lebens erstreckte, spornte ihn zu einer freudigen Pflichttätigkeit an. Seine Gewissenhaftigkeit zeigte er, also er den Ruf ins Predigtamt annahm und später den Ruf der Wadsworth Gemeinde. Schwer ist es ihm beidemal geworden, und nach eigener Aussage hat's bei jedem von diesen Schritten heiße Tränen und schweres Gebetsringen gekostet; aber die Pflicht forderte beidemal den Schritt, und das gab den Ausschlag. Bei obigen Gelegenheiten erwies sich auch seine Opferwilligkeit. Daß das ihm bevorstehende Amt Ansprüche an seine Zeit machen würde, wußte er. Daß ihm dafür keine pekuniäre Entschädigung werden würde, wußte er auch, und doch schreckte ihn das geforderte Opfer nicht zurück. Als dann die Missionstätigkeit in unserer Gemeinschaft ihren Anfang nahm und die Bildungsanstalt in Wadsworth ins Leben gerufen wurde, hat er durch Mittel diese Zweige der Reichsgottessache unterstützt und manches Mal ist er staubbedeckt von ermüdenden Reisen für diese Interessen heimgekehrt.
Seiner Gemeinde hat er treu gedient, bis seine abnehmenden Kräfte einen Predigerwahl erforderten. Seine Nachfolger haben an ihm immer einen treuen Mithelfer gefunden. Seine letzte öffentliche Ansprache hielt er im letzten Oktober, bei Gelegenheit des 50. Jubiläums seiner Gründung der Gemeinde.—Während seiner Wartezeit auf den Ruf des Herrn, hat er mit seinem Wandel doch noch gepredigt. Ihm war gewiß ein schöner Feierabend geworden. Verhältnismäßig gesund bis in das 90. Lebensalter ist gewiß eine besondere Gnade Gottes. Man mußte ja auch bei ihm den Ernst der Jahre und die Wehmut des Alters merken, und doch, wenn er sagte: "Ich bin bereit zu gehen oder zu bleiben, so wie der Herr es will", dann spürte man den Hauch des Himmels in seinen Worten und das Licht einer ewigen Hoffnung auf seinem Gesichte.
"Endlich kam Er leise,
Nahm ihn bei der Hand,
Führt' ihn von der Reise
Heim ins Vaterland."
Einige Tage hatte er an der Grippe zu leiden, die durch ein Herzukommen von ein wenig Wassersucht seine Genesung dem ärtzlichen Auge bald fraglich erscheinen machte, obzwar der Laie keine besondere Gefahr merkte. Am Sonntag, den 21. February, saß er um 5 Uhr abends noch in seinem Lehnstuhl. Müdigkeit halber wurde ihm von seiner Tochter ins Bett geholfen, wo er um 6 Uhr vom zeitlichen Sabbath in die ewige Sabbathsruhe hinüberschlummerte.
J. W. Kliewer.
The Mennonite obituary: 1904 Mar 10 p. 6
The Mennonite obituary: 1904 Mar 17 p. 1